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Schneeglöckchenwald am Leithagebirge

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Was für ein Paradies! Falls ihr euren Wochenendausflug noch nicht geplant habt, wäre die Gegend zwischen Kaisersteinbruch und Breitenbrunn vielleicht ein guter Tipp, euer Auge zu erfreuen. Nämlich genau jetzt (Mitte März) blühen auf diesem „Gebirge“ mehr als tausende von Schneeglöckchen. Wir sind heute dort vorbeigefahren und waren wie jedes Jahr wieder sprachlos vor Begeisterung.

Schon beim Vorbeifahren sieht man ganz viele weiße Blüten, dazwischen ein paar Autos mit anderen Tagesgästen, die ebenfalls dieses Naturschauspiel bewundern und meist nur in gebückter und gekrümmter – also pflückender Haltung zu sehen waren. Man konnte gar nicht anders, als sich einzubremsen, um dieses Blütenmeer von der Nähe zu betrachten.

Egal in welche Richtung man schaute, überall waren üppige Pflanzen mit vielen weißen Blüten zu sehen, teilweise schon geöffnet, teilweise noch geschlossen. Einzelne Blüten und Gruppen von Schneeglöckchenpflanzen formierten sich zu dichteren Stellen oder loser Bewachsung, damit war jede einzelne Stelle wieder ein Unikat für sich.

Irgendwie kamen wir uns vor wie in einem Märchenwald und wollten unbedingt noch tiefer in den Wald vordringen, obwohl man das dort gar nicht braucht. Gleich neben der Straße befinden sich nämlich tausende von Blüten, sodass man mit diesem Ausflug auch bewegungseingeschränkten Personen eine Freude machen kann, denn man kann viele Schneeglöckchen bereits bequem sitzend im Auto nur mit dem Blick aus dem Fenster bestaunen.

Doch nachdem ich ja noch meine Schritte und „Stockwerke“ – oder in diesem Fall Steigungen – für den Tag erreichen wollte, haben wir doch unsere Faulheit besiegt und sind noch ein Stück weiter und noch ein Stück weitergegangen. Die Neugier auf noch mehr schöne Stellen und Fotospots hat uns richtig getrieben.

Wir versuchten nicht vom Weg abzukommen, denn in so einer riesigen Naturlandschaft, kann man dann schnell auch die Orientierung verlieren, wenn man nur auf das Blütenmeer konzentriert ist. Unsere Wanderung erinnerte uns ein wenig an Hänsel und Gretel, die ja den Brotkrümeln folgen wollten. Denn als wir den Schneeglöckchen folgen wollten, war auch hier kein Ende in Sicht, unzählbar viele Blüten säumten unseren Weg und ein Platz war schöner als der andere.

Also folgten wir dem Weg, doch sogar dieser war mit Schneeglöckchen übersät. Es war fast nicht möglich, keines niederzutreten. Wir bemühten uns trotzdem, keines zu zerstören und stiegen, links und rechts, und weit vor, dann machten wir wieder nur einen kleinen Schritt, um so achtsam wie möglich, die Natur zu belassen, so wie sie ist. Das war dann gleich eine volle Konzentrationsübung, die uns sicher auch nicht geschadet hat, kombiniert mit Verrenkungen, die das eine oder andere Glöckchen dann trotz unserer Spuren im Wald noch ungestört weiter blühen lies.

Diesen Ausflug kann man auch gut bei Regenwetter machen, denn das Leuchten der Millionen Blüten hat für uns wirklich die Kraft der Sonnenstrahlen gut ersetzt, die wir eigentlich gesucht hatten. Weil ich so beeindruckt war und mir jedes zertrampelte Schneeglöckchen leidtat, habe ich dann gar keines gepflückt. Ich kann ja jederzeit wieder dorthin fahren oder anderswo auch auf Schneeglöckchensuche gehen. Dann kann ich sie in voller Blüte erleben, also brauche ich sie nicht in die Vase stecken, wo ihre Lebensdauer dann auf ein paar Tage verkürzt wäre. Und wenn ich sie wachsen lasse, kann ich mich jedes Jahr wieder über noch mehr Blüten freuen, falls die anderen Besucher auch so achtsam sind, wie wir es waren. Dann freuen sich eure Kinder, Enkel, Urenkel und sonstige Nachkommen hoffentlich auch noch in mehr als hundert Jahren über dieses Schauspiel.

Wir sind dann noch weiter zum Seebad Breitenbrunn gefahren. Auch dort konnten wir schon die ersten Schneeglöckchen in unserem Minigarten entdecken. Deswegen haben wir dann noch die Reste des Laubes entfernt und die Bahn frei für die nächsten Frühlingsblumen zu machen, die ihre ersten Blätter auch schon aus der Erde herausstrecken. Auch diese Bewegung hat uns wieder ein wenig gelenkiger gemacht und unsere Lust auf die nächsten Gartenarbeiten geweckt, die ja nicht mehr lange auf sich warten lassen.

Ehrlicherweise beichte ich euch noch, dass dieser Beitrag genau vor einem Jahr geschrieben wurde. Doch bei unserem heutigem Tagesausflug fanden wir alles genau so vor wie vor einem Jahr beschrieben. Ein kleiner Unterschied war schon zu bemerken: Am Leithagebirge konnten wir an den schattigen Stellen und an den „Sammelstellen“ der Schneeverwehungen sogar noch Schneereste entdecken. Neu für mich war heute auch, dass der See sogar noch teilweise gefroren war oder zumindest ein paar Eisreste an der Oberfläche sichtbar waren – die heurige Eislaufsaison am See ist also endgültig vorbei, dafür finden sich jetzt wieder andere Tagesgäste ein.

Zum Beispiel sind einige Graugänse schon gelandet und haben ihren derzeitigen Wohnsitz ins Burgenland verlegt. Ein paar davon konnten wir schon auf der Eis-Wasser-Grenze sichten. Diese Tierart ist nach Hund, Katz und Pferd meine nächst folgende faszinierendste Tierart zum Beobachten. Ich könnte stundenlang stehen und die Bewegungen und die Flugformationen der Graugänse beobachten. Ich freu mich schon darauf, wenn sie dann in ein paar Wochen oder Monaten mit ihrem Nachwuchs erscheinen und ihre „Gänsemärsche“ zur Schau stellen.

Heute konnten wir nicht nur die Gänse, sondern auch ein paar Schwäne, Reiher und andere Enten sichten. Leider waren die für das Zoom meiner Kamera zu weit entfernt, sodass ich euch scharfe Bilder liefern könnte. Vielleicht eine kleine Motivation, dass ihr euch selbst in diese Gegend bewegt – im Idealfall mit einem Fernglas bewaffnet, das Blütenmeer am Weg dorthin ist sicher einen Ausflug wert.

Ich wünsche ein bewegungsreiches Wochenende, vielleicht mit der Challenge, die hoffentlich auch in Natura und nicht nur am PC oder Tablet den heutigen Kindern auch noch Spaß macht: Wer findet die ersten und die nächsten Frühlingsboten? Auch wenn die Sonne nicht lachen sollte, die moisten Blüten strahlen trotzdem für uns.

Happy Weekend mit Frühlingsstimmung

Gelly

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P.S.: Wer sich bewegt und rausgeht, kann vielleicht solche oder ähnliche tolle Dinge entdecken, …

 

 

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