Ja, ich bin ein grüner Spargel-Fan, vor allem, wenn ich davon einen heimischen Wuchs ergattern kann, am besten vom Bauern ums Eck. Den ganzen Frühling habe ich mich schon darauf gefreut und jetzt genieße ich ihn sehr oft.
Am liebsten mag ich den grünen Spargel ja gegrillt, mit oder ohne Speck umwickelt, einfach gewaschen, die unteren Enden entfernt und ev. geschält, 10 Minuten auf den Grill legen, mehrmals wenden und mit Schnittlauch- oder Knoblauchsauce oder auch mit Kartoffelvariationen servieren. Einfach köstlich!
Und wenn mal kein „Griller“ vorhanden ist oder der Platz am Grill schon für etwas fleischiges reserviert ist, kann man den Spargel auch für 10 Minuten in der Pfanne braten. Auch hier können kleine Speckteile oder -würfel mitgebraten werden, um es ein wenig „gschmackiger“ und bunter zu servieren. Die Pfannenvariation hat uns unsere Nachbarin Gudrun vor kurzem kredenzt und diese steht der Grillvariante fast um nichts nach.
Und in unserer In Door Küche habe ich heuer auch schon so manches Spargelrezept ausprobiert. Die Basis dafür war wie so oft, ein Rezept von Biomitter, das Spargel-Risotto:
http://www.biomitter.at/doku.php?id=rezepte:spargel-risotto&s[]=spargel
Um Maskulino wieder eine Freude zu machen, habe ich noch Speckwürfel und seinen polnischen Räucherkäse hinzugefügt. Und mit Liebe gekocht und dekoriert, da kann ja dann gar nichts mehr schiefgehen. Falls euch Spargel-Risotto mit knackigem Salat als Beilage für euren großen Hunger nicht ausreicht, kann dieses Gericht auch ideal zu Lachssteaks gereicht werden, wahrscheinlich auch ganz gut mit kleinen Lachsstücken vermischt werden.
Meine Inspiration zum selbstgemachten Spargel-Risotto habe ich mir allerdings beim Gasthof Kraxner in 8361 Hatzendorf abgeschaut. Dort bin ich durch Zufall und durch Mundpropaganda von meiner Freundin Marylin zu einem Sonntagsmittagessen gelandet. Zu meiner großen Freude gab es auf der Tageskarte Spargelrisotto mit Forellenfilet aus der Weizklamm. Da ich die Weizklamm schon persönlich besucht hatte, war mir klar, da musste doch auf jeden Fall das Forellenfilet frisch und regional sein. Also bestellt ich mir das Spargel Risotto mit Forellenfilet und als Beilage einen Vogerlsalat (=Feldsalat). Leider war der Vogerlsalat aus, d.h. wenn es noch einen gegeben hätte, wäre dieser sicher auch sehr frisch und knackig gewesen.
Als mein gesundes Essen dann serviert wurde, war ich fast sprachlos. Das Risotto wurde in einem schönen hohen Teller mit sternförmig angeordneten frisch gebratenen Forellenfilets und als Krönung noch mit einer Blumen- und Kräuterdeko in der Mitte des Tellers quasi auf dem Gipfel serviert. Und nicht nur das Aussehen, sondern auch die Zubereitung war perfekt. Ich werde das nächste Mal, wenn ich wieder in dieser Gegend unterwegs bin, sicher dort nachfragen, ob das Risotto mit Forelle wieder auf der Speisekarte steht und wenn ja, sicher wiederkommen. Und wenn es heuer nicht mehr klappt, dann vielleicht im nächsten Jahr.
Und einen zweiten Ausflugstipp mit Spargelgenuß kann ich euch auch empfehlen: Der Erdbeer-Spargel-Salat im Bacchuskeller in Winden am Neusiedlersee.
http://www.bacchuskeller.co.at
Das Rezept dazu kann ich euch nicht bieten, vielleicht habt ihr ja den Mut und die Lust, eure Eigenkreation zu probieren. Das ganz besondere an der Bacchuskellervariante war das Dressing. Es passte perfekt, sowohl zu den Erdbeeren, als auch zum Spargel, war nicht zu sauer und nicht zu süß, also einfach genial. Ich hoffe ganz stark, dass ich diese perfekte Kreation heuer nochmals genießen kann. Also wenn das Wetter mitspielt, werden wir sicher diesen Mai nochmals eine Abendradtour zum Heurigen machen und mir rinnt jetzt schon das Wasser im Mund zusammen, wenn ich an meinen nächsten Erdbeer-Spargel-Salat im Bacchuskeller denke – idealerweise liegt der Heurige direkt beim Radweg.
Und wenn´s nicht mehr auf der händisch geschriebenen Speisekarte steht, dann finde ich sicher auch andere Köstlichkeiten. Vielleicht gibt es ja noch den Spargel im Backteig, der allerdings als Überrachung auch noch von Schinken und Käse im Backteig begleitet war. Für meinen Geschmack war das ein toller, gesunder, aber doch nahrhafter Mittagssnack anlässlich unserer kleinen Radtour mit unseren Freuden Gina und Werner.
Und wenn das Wochenende wieder vorbei ist und der Spargel in die eigene Küche einkehrt, dann kann ich euch diese Rezeptempfehlung von BILLA CORSO empfehlen, die ich zufällig in einem „Durchblätterheft“ entdeckt und rausgerissen hatte: Tagliatelle mit grünem Spargel und Räucherlachs.
Eigentlich wollte ich es mir leichtmachen und euch nur den Link hineinkopieren, doch leider konnte ich das Rezept nirgends online finden, also muss ich doch eintippen, wobei ich euch gleich meine Variante anbiete:
- Den Spargel in kochendem Salzwasser ca. 3 Minuten garen und sofort in Eiswasser abschrecken – ich habe fließendes kaltes Wasser genommen, denn Eiswasser (was auch immer das ist) habe ich normalerweise nicht in meiner Küche lagernd.
- Den Räucherlachs grob zerzupfen und in einem Topf mit Obers einmal aufkochen, den Herd ausschalten und ca. 10 Minuten ziehen lassen. Eine rote Zwiebel schälen, halbieren, in Spalten schneiden und zum Obers geben.
- Tagliatelle als dente kochen und etwas Nudelwasser auffangen (das hätte ich auch mit dem Spargelwasser tun können, habe aber leider nicht daran gedacht und weg war es).
- Den grünen Spargel längs halbieren (ich habe ca. 3 cm lange Stücke daraus gemacht) und zusammen mit den Tagliatellen zum Obers geben (d.h. der Obers sollte in einem größerem Topf sein, was ich vorher nicht beachtet hatte). Eventuell Dill oder andere Kräuter abzupfen, grob schneiden und zur Pasta geben. Falls die Pasta zu trocken ist, kann man noch etwas vom Nudel-, Spargelwasser oder vom Obers dazugeben.
Und hier mein Ergebnis der Tagliatelle mit grünem Spargel und Räucherlachs, wobei das Besondere der rote Zwiebel war, den ich vorher noch nie in meiner Küche verwendet hatte und nur von Restaurantspeisekarten kenne. Die rote Zwiebel hat mich mit ihrer Farbkraft (meine Hände waren purpurrot) und den ziemlich robustem Häutchen zwischen den einzelnen Schichten überrascht, also musste ich dann doch ein wenig Zeit mehr aufwenden, um alles vorzubereiten, doch der Farbklecks und das interessante Endergebnis waren es wert:
Mit der Recherche nach diesem elektronischen Rezept habe ich wieder etwas dazugelernt: Ich wusste bis jetzt nicht, dass man auch unter www.billa.at Rezepte suchen kann. Auf jeden Fall findet ihr dort noch viele, viele andere Spargelrezepte, also die Möglichkeiten mit abwechslungsreicher Spargelküche sollten euch und mir nicht ausgehen.
Der 3 Minuten gekochte Spargel war allerdings auch ohne andere Zutaten sehr schmackhaft als Snack, sodass ich diesen teilweise schon vor dem Verkochen verspeist hatte.
Ich hoffe, dass ich heuer noch lange frischen, heimischen grünen Spargel kaufen und noch weitere Rezepte ausprobieren kann, bevor ich mich wieder auf die Vorfreude auf den nächsten Frühling beschränken muss.
Ich wünsche euch einen schönen Mai, Spargelgerichte, die euch bestens munden und
einen guten Appetit
Gelly
Gellysblog