Gellysblog

Buntes Grillmenü im September

| Keine Kommentare

Hoffentlich nicht zum letzten Mal in diesem Jahr 2017 konnten wir ein diesmal sehr buntes Grillmenü vom Holzkohlengrill genießen. Unsere derzeitigen Favoriten sind Maiskolben (20 Minuten im Salzwasser vorgekocht) und Kürbis in Scheiben geschnitten und mit Knoblauchöl – selbst hergestellt – bepinselt!

An unseren Grillabenden, die um diese Jahreszeit manchmal bereits in der Dämmerung beginnen und dann in der finsteren Nacht enden – also viele Kerzen oder eine schöne Beleuchtung sind angesagt, macht Maskulino zuerst mit einem aufgeschichtetem „Kamin“ aus den Brettern alter Parkettböden – ca. 100 Jahre alte Eiche – ein Feuer. Über die Verwendung des alten Parketts freue ich mich immer sehr, denn da spritzt kein einziger Funken, was mir als Tochter eines Feuerwehrmannes – gerade in diesem trockenem Sommer – sehr wichtig war, damit ich ruhig dabeisitzen kann, ohne jeden Funken bis zum Erlöschen beobachten zu müssen.

Während Maskulino die Glut vorbereitet und das Feuer beobachtet, so wie es viele Männer gerne tun – es sammeln sich manchmal mehrere Nachbarn bei uns, um das Feuer zu beobachten, bereite ich die Gemüsespeisen vor. Diesmal habe ich als Vorspeise Karottensticks im Glas vorbereitet und mit einer Knoblauchsauce zum Tunken serviert. Und siehe da, wenn ich gefragt hätte, wer mag Karottensticks, hätte ich sicher ein, nein danke, gehört, doch als sie so griffbereit dastanden, wurden sie gleich mit knackigen Geräuschen als Vorspeise verzerrt.

Gerne stelle ich auch kleine Stücke Brot als Vorspeise auf den Tisch, vielleicht auch schon mit Kräuterbutter zum Bestreichen. Das entspannt dann den Grillmeister, wenn die Gäste ihren großen Hunger auf diese Weise ein bisschen beruhigen können und man nicht immer raunzen hört – wann sind denn die Würsteln oder die Ripperln fertig. Unter unseren Grillgästen gibt da nämlich immer ein paar hungrige oder hungergrantige, die glauben ein Holzkohlengrill verzaubert die Rohstoffe innerhalb von einer Sekunde in den Fertigzustand.

Als weitere Vorspeise, um den ersten Hunger zu stillen oder als Zuspeise, eignen sich Maiskolben. Die frischen – noch in den Blättern von Biomitter gelieferten – waren diesmal besonders knackig. Mein Tipp dazu: Die Maiskolben vorher im Rohzustand bereits halbieren oder dritteln und so geteilt 20 Minuten in Salzwasser kochen. Als ich die Maiskolben früher nicht zerteilt hatte, wollte jeder einen nur kosten und einen angeknabberten Maiskolben weiterreichen, ist auch nicht so gschmackig. Wenn die Teilung bereits vorher erfolgt, kann jeder kosten und somit auch sein eigenes Stück aufknabbern.

Eine Möglichkeit, den Maiskolben zu teilen, habe ich von meiner Bekannten Vera gelernt. Sie hat die Körner einer Seite einfach mit einem sauberem Messer heruntergeschnitten und dann – fast unangetastet die anderen 3 Seiten zum Knabbern ihrem Tischnachbarn überlassen – eigentlich auch eine sehr gute Idee und Möglichkeit zum hygienischem Teilen eines Maiskolbens.

Den Kürbis halbiere ich, entferne die Kerne und die weichen Innenränder mit einem Löffel, und den Stängel am Rand. Dann wird noch die Schale der Kürbishälften mit einem Gurken- oder Apfelschäler entfernt. Danach gebe ich das Schneiden an meine „bessere Hälfte“ ab, denn das Schneiden eines Kürbisses in Scheiben ist nicht so ungefährlich, weil der rohe Kürbis ziemlich glitschig ist und man dazu ziemlich viel Kraftaufwand oder ein ganz besonders gutes Messer benötigt. Maskulino macht das immer super, alle Zuseher zittern zwar mit, ob er die Scheiben bzw. Spalten wirklich unverletzt zustande bringt, doch bis jetzt und hoffentlich in Zukunft hat das immer gut geklappt.

Als einmal ein paar gegrillte Kürbisscheiben übrigblieben, habe ich diese am nächsten Tag auch bei unserer Jause angeboten. Und siehe da, ein Gast, ein echter Italiener, war von den kalten – am Vortag gegrillten Kürbisscheiben total begeistert und stellte den Teller gleich vor seinem Platz, damit alle Kürbisse für ihn übrig bleiben. Eigentlich gar keine schlechte Idee, den Kürbis auch einmal bei einem Antipasti-Menü anzubieten!

Die Zucchini werden ebenso wie der Kürbis längsseits in ca. 0,5 cm dicke Scheiben geschnitten. Sowohl den Kürbis, als auch den Zucchini würze ich vor dem Grillen gar nicht, denn bei der Stärke der Würzung scheiden sich immer die Geister. Was für den einen zu mild ist, ist für den anderen zu scharf oder zu würzig, also stelle ich nur mehr das Knoblauchöl mit einem Pinsel zur „Selbst ist der Mann oder die Frau“ Würzung auf den Tisch. Das ist ganz einfach, es gibt keine Diskussionen und ich hörte noch nie Kritik an dieser Selbstbedienungsgewohnheit.

Als einfache Salatzuspeise eignen sich derzeit Tomaten – Frisch aus dem eigenen Garten geerntet oder Frisch gekauft oder auch eine Gurke, die mit der Schale in Scheiben geschnitten wird und somit zum Knabbern geeignet ist. Nachdem ich nie weiß, wer dann Gurke mag, schneide ich nur ein paar dünne Scheiben ab und stelle diese mit mehr Gurke und einem Messer zur Selbstbedienung auf den Tisch.

Die kleinen Cocktailtomaten kann man ebenso wie die Gurke nur zum Naschen und zur Selbstbedienung in eine Schüssel stellen – genauso funktioniert das mit Radieschen, die aber leider erst wieder im Frühling Saison haben. Wenn unserer Tomaten aus dem eigenen oder aus Nachbars Garten größer sind, schneide ich diese vorher in kleine Stücke, gebe diese in einen Suppenteller und mariniere diese Tomatenstücke nur mit ein wenig Olivenöl und Aceto Balsamico – durchmischen und fertig!

Bei allen Zuspeisen – vor allem bei Gemüse – bereite ich immer nur kleine Mengen vor, denn man kennt ja die Aversionen oder die Vorlieben seiner Gäste nicht immer und ich möchte dann nicht andauernd als tägliche Resteverwerterin übrigbleiben. Bei den kalten Goodies, wie bei Tomaten und Gurken ist es dann immer ganz leicht, bei großer Nachfrage doch noch Nachschub aus der Vorratskammer zu holen und die Gäste mit diesem Nachschlag zu überraschen.

Kennt ihr das Phänomen der Knappheit? Ich erlebe es immer wieder, dass die Schüsseln oder die Speisen, bei denen scheinbar nur wenig verfügbar ist, gleich einmal gekostet oder aufgegessen werden. Die Speisen, die ich in großen Menge hinstelle, interessieren meistens nur wenige (Vielleicht hat man das Gefühl, dass ich diese Mengen einfach nur loswerden möchte?). Wenn ich aber die große Menge z.B. von Tomaten zuerst nur in einer kleinen Menge anbiete und dann nochmals eine kleine Menge und vielleicht noch die letzten Reste anbiete, wird oft mehr gegessen, als aus einer großen Schüssel, denn jeder hat anscheinend Angst, dass er nichts mehr abbekommt. Schon ein spannendes Phänomen, das ich an vielen Grillabenden beobachten konnte.

Und wenn dann immer noch nicht alle satt sind oder manche so wie ich, immer etwas Süßes nach dem Essen benötigen, habe ich meist noch eine Auswahl an Obst auf Lager.

Oder wenn´s doch etwas deftiger sein darf (diese Entscheidung treffe ich oft aufgrund des Körperumfanges meiner Gäste) kann es auch schon mal ein Bananensplit (ohne Schlagobers, aber mit Schokosauce) oder ein Schokopudding mit Bananenstücken sein.

Mit diesem Beitrag verabschiede ich mich vielleicht schon von meinen Grillideen für das heurige Jahr, denn ab jetzt meldet sich der Herbst schon kräftig an und so viel Möglichkeiten für unsere Grillabende in netter Gesellschaft werden wir heuer nicht mehr haben. Doch einmal geht´s noch, heute Abend grillen wir sicher noch einmal, der erste Saisonabschluss (vorsichtshalber)!

P.S.: Es gibt da nämlich ein Sprichwort, dass die burgenländischen Kinder angeblich bereits im Kindergarten lernen und dieses hat uns unser Weinbauer erzählt: „Die Wiener sind wie die Störche. Sie kommen im Frühling, wenn es warm wird in Scharen, schnattern und plappern die ganze Zeit und fliegen sofort wieder ab, wenn der Herbst kommt! Dann wird es wieder ruhig im Burgenland.“ Stimmt irgendwie genau!

Ich wünsche euch noch ein paar bunte Grillabende in diesem September, denn gerade bei grauem Wetter, kann man die Farben dann noch wirksamer auch den Tisch bringen.

Mahlzeit

Gelly

Gellysblog

 

 

 

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.


*