In diesen letzten Fastentagen wollte ich einmal etwas Neues ausprobieren und nicht wieder auf die Spinatmahlzeit am Gründonnerstag zurückgreifen. Ich selbst esse zwar Spinat sehr gerne, doch Maskulino kann sich überhaupt nicht dafür begeistern. Deswegen habe ich es heuer erstmalig mit einem „Mangold-Fenchel-Nest“ mit gebratenen Lachsfilets on top versucht und getestet, ob ihn dieser Geschmack von gesunder Fastenküche eher anspricht.
Die Zutaten wurden heute Morgen ganz Frisch von Biomitter geliefert und lagen in der Regionalkiste vor meiner Wohnungseingangstür. Also erspare ich mir an diesem Gründonnerstag das Ausschwärmen in die Supermärkte und das Hoffen, dass noch genug Cremespinat verfügbar ist. Einmal bin ich nämlich an einem solchen Tag schon gescheitert. Da ich eher vormittags am PC sitze und die Einkäufe dann frühestens mittags erledige, kann es schon sein, dass an ganz besonderen Tagen, wo viele Menschen dasselbe Produkt Last Minute erstehen wollen, die Regale bzw. zumindest das eine leer ist. Und auch wenn ich grad meinen Urlaub zuhause genieße, habe ich nicht vor, diesen „heiligen“ Tag mit einer Spinatsuchrallye zu verbringen.
Da habe ich lieber vorgesorgt und mir den zwar (noch) nicht heimischen Mangold heute früh zustellen lassen. Bei der Rezeptsuche bin ich dann bei Chefkoch.de fündig geworden – als Basis für mein kulinarisches Osternest diente die Zubereitungsart von dem Rezept: Mangold mit Schafskäse und Joghurt, das gute Bewertungen hatte und als Simpel = einfach mit einer Arbeitszeit von ca. 30 Minuten beschrieben wurde – diese Angaben sind für mich immer ein wichtiges Entscheidungskriterium für welches Rezept ich mich dann bei der Zutatensuche entscheide!
https://www.chefkoch.de/rezepte/301011110019950/Mangold-mit-Schafskaese-und-Joghurt.html
Nachdem ich es mir mittlerweile zutraue, nicht mehr genau nach Anleitung zu kochen, sondern kreativ und je nach Zutaten, die grad verfügbar sind, diese auch abzuändern, habe ich z.B. noch eine halbe Knolle Fenchel aus Österreich hinzugefügt. Ich mische gerne bei diversen Gemüsespeisen noch geschmacksintensive und würzige Gemüsesorten hinzu, weil ich grundsätzlich sehr wenig würze. Mit Salz und Pfeffer spare ich immer sehr, dafür helfen mir oft Fenchel, Pastinaken, Paprika, Knoblauch, Ingwer, Kräuter & Co die Gerichte mit Naturgeschmack aufzupeppen.
Heute habe ich mit Ingwer und Fenchel aufgepeppt. Ich wusste zwar nicht, was gekörnte Brühe ist, wie im Rezept angegeben, doch ein wenig Suppenwürze und ganz wenig Wasser, das man sicher auch mit Wein ersetzen könnte, hat diese „Würzform“ – so glaube ich – ziemlich gut ersetzt.
Auch den gewürfelten Schafskäse finde ich immer einen ganz tollen „Geschmacksaufpepper“ und die Kombination dessen mit Mangold oder Fenchel mundet für mich sehr gut und lässt gerade an so kalten Tagen sogar ein wenig Summer- und Urlaubsfeeling aufkommen.
Als Zuspeise oder für manche andere als Hauptzutat gab es noch gebratene Lachsfilets, für deren Zubereitung immer Maskolino zuständig ist. Die Bratkartoffeln sind mir eigentlich nur deswegen als Zuspeise eingefallen, weil ich für das Auge gerne eine „Nestform“ anrichten und euch als kleine Vorfreude auf das kommende Osterwochenende ablichten wollte.
Beim Vorkosten, schon nur mit den Schafskäsewürfeln als Deko obendrauf, schmeckte unsere Grünspeise zur Fastenzeit schon perfekt. Leider ist dann durch die Zugabe von Rahm, der aus meiner Sicht gar nicht notwendig gewesen wäre, kein dunkelgrünes Nest mehr verfügbar gewesen. Das Mangold-Fenchel-Gemüse würde auch im Naturzustand ohne aufbessern sehr köstlich schmecken und auf jeden Fall grüner aussehen, damit es sich nicht vor dem ansonsten an solchen Tagen üblichem Spinatgemüse verstecken muss.
Leider ist meine Generation schon mit der „Einbrenn“ oder der Zugabe von Obers oder Rahm aufgewachsen, d.h. auch ich muss mich nach vielen Gemüseexperimenten auch selbst immer wieder zurückhalten, nicht noch eine Zutat von Mehl- oder Milchprodukten zum „Verfeinern“ dazuzugeben. Vor allem wenn das rohe Gemüse fast taufrisch geliefert und verkocht wird, ist das meist gar nicht nötig, denn der Eigengeschmack ist oft schon sehr gut genug.
Heute bin ich selbst auch wieder in die Falle getappt, manchmal kann man durchaus mit seiner Kostprobe, wenn sie schon perfekt ist, zufrieden sein und muss nicht aus Gewohnheit oder weil´s so im Rezept steht noch einen draufgeben. Manchmal gibt es Momente im Leben, da kann es nicht mehr besser werden, da kann man sich ruhig zurücklehnen und das Erreichte genießen, das ist auch beim Kochen so!
Schlussendlich sah das Endergebnis mit dem Lachsfilet nett österlich angerichtet dann doch gar nicht so schlecht aus und geschmeckt hat´s auf jeden Fall köstlich, sodass sogar Maskulino sehr zufrieden war:
Ich hoffe, ich konnte euch mit dieser etwas anderen Idee für Grüngemüse in der Fastenzeit Lust auf eine vegetarische oder ohne Käse und Rahm sogar veganen Speise machen. Vorfreude auf das Osterfest und auf die kommenden Frühlingstage hat dieses Rezept mir auf jeden Fall bewirkt. Gut kann ich mir auch vorstellen, diese Mischung als kalte Vorspeise zu servieren, dazu vielleicht noch Joghurt als Dekoration oder Forellenfilets mit Oberskren könnten der perfekte kulinarische Einstieg für so manche Menüfolge der kommenden Fest- und Feiertage bieten.
Die Vorspeise für das Ostermenü habe ich allerdings schon entschieden, bei mir wird Minestrone gekocht, das hat sich auch bei unserer Silvestermenü schon bewährt. Warum?
1. Soll es kalt bleiben und da ist eine wärmende Suppe immer das Beste und
2. war ich und sind viele um mich herum derzeit krank, da kann eine extra Portion Gemüse nie schaden.
Frohe Ostern mit Minestrone oder doch dem Mangold-Fenchel-Nest wünscht euch
Gelly
Gellysblog
P.S.: Mein Tipp – egal welches Grünzeugs oder welchen Fisch ihr am Gründonnerstag oder Karfreitag oder zu den Feiertagen kredenzen wollt – vielleicht schon rechtzeitig drauf schauen, dass ihr es habt, wenn ihr es braucht – auch wenn wir meist ein Überangebot im Handel haben, an solchen Tagen gibt es vielleicht genau das, was ihr wollt gerade nicht mehr und das wäre sehr schade und würde nur unnötigen Stress verursachen – Vielleicht doch schon gleich am frühen Morgen einkaufen gehen bevor die Lage kurz vor Geschäftsschluß wieder eskaliert wie vor jeden Feiertag?