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14 Tage ohne Rauch und jetzt?

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Ja, ich muss zugeben, dass ich sehr stolz bin, seit 14 Tagen absolut rauchfrei zu sein! Gleichzeitig ist unglaublich wie viele Dinge sich dadurch verändert haben. Wie kann ein so kleines glühendes, rauchendes Teil so großen Einfluss auf Gemüt, Hunger und Puls haben?

Zuerst möchte ich mich nochmals bei Sabine Redl bedanken, die uns (Maskulino meinen Lebenspartner und mich) in 3 Einzelsitzungen sehr gut auf unser Vorhaben, rauchfrei zu sein, und Nichtraucher zu werden und auch zu bleiben, vorbereitet hat.

http://www.beratungredl.com/hypnose

Sabine hat die Termine perfekt gelegt, und auch für uns war es der richtige Zeitpunkt, sodass Maskulino nach der 2. Sitzung seine Zigaretten auf einer Parkbank hinterlegt hat und ich vor der 3. Sitzung meine letzten Zigaretten zu einem Müllkübel gelegt habe. Vielleicht hat sich ja jemand darüber gefreut – wir brauchen sie bis jetzt nicht mehr!

Perfekt finde ich auch, dass uns Sabine eine Art von „Selbsthypnosetechnik“ mitgegeben hat, sodass wir uns in den ersten schweren Tagen auch selbst helfen konnten. Ich habe sie zweimal benutzt und Maskulino meint – nein, er hat sie nicht benutzt, aber so etwas Ähnliches.

Und falls wir doch noch einmal in Gefahr geraten sollten, dass wir rückfällig werden könnten, habe wir noch immer den Joker gut, d.h. wir können gerne noch einmal kostenfrei vorbeikommen und unser Vorhaben nochmals festigen.

Abgesehen von der Freude und dem Stolz sind wir auch von dem vielen Zuspruch überwältigt – anscheinend haben viele Bekannte uns diesen Rauchstopp nicht zugetraut, denn wir werden immer wieder darauf angesprochen und es wird Anerkennung ausgesprochen.

Allerdings haben sich auch sehr viele Dinge verändert, an die ich mich erst gewöhnen muss oder mit denen wir uns erst wieder neu orientieren müssen.

 

Ich habe viel mehr Zeit zur Verfügung:

  • vor allem am Morgen, denn ich muss nicht erst 3 Rauchen, bevor ich den ersten Schritt außer Haus mache.
  • oder am Abend – ich kann gemütlich beim Fernseher sitzen bleiben und muss mir nicht schnell noch vor oder nach der Hauptabendsendung die Zeit für eine Zigarette stehlen.
  • und tagsüber – vor jedem Vorhaben, denn wenn man startet, denkt man zwar noch immer daran – jetzt rauche ich eine! Wenn ich dann aber registriere, ach ja, ich rauche ja nicht mehr, bleibt auf einmal freie Zeit zur Verfügung. Dann kann ich dann auf einmal gleich losfahren oder gleich das Geschäft oder das Lokal betreten
  • Wir beide trinken jetzt viel weniger Kaffee – er schmeckt einfach nicht mehr so gut, statt 6 am Tag reichen jetzt schon maximal drei, die werden dafür aber mit Genuss und ohne Ablenkung getrunken und nicht nur nebenbei geschlürft

 

Ich habe immer Hunger:

  • Essen könnte ich den ganzen Tag – immer, wenn ich rauchen möchte und etwas Essbares da ist, kann ich schwer widerstehen. Daher war es sehr sinnvoll, sich mit Obst und anderen gesunden „Goodies“ einzudecken, damit die Kalorienzufuhr durch die Ersatzbefriedigung nicht zu hoch wird.
  • Mittlerweile – nach 14 Tagen ohne Zigarette sind schon 2 Kilo mehr auf der Waage, was mich natürlich gar nicht freut
  • Ich möchte mich nicht zu viel kasteien und vertraue auf so manchen Rat oder Erfahrungsbericht, dass sich dieser Heißhunger innerhalb von ein paar Wochen einpendeln sollte
  • vorsichtshalber trage ich als „Ersatz“ jetzt aber Kaugummis (ohne Nikotin) mit mir herum – gekaut werden sie allerdings nur im Notfall und sehr selten, wenn alle möglichen Ablenkungsmanöver nicht helfen und grad nichts anderes Essbares in der Nähe ist
  • Und ein paar Kilo mehr oder weniger hatte ich schon durch andere Umstände oder Stressoren, also überwiegt noch immer die Freude, Nichtraucherin zu sein

 

Ich bin andauernd müde:

  • Mein Schlafbedürfnis ist extrem – ich bin andauernd müde! Letztens am Samstag habe ich sogar 2-mal tagsüber ein Nickerchen gemacht, was mir noch nie passiert ist, solange ich mich erinnern kann – wahrscheinlich war das zuletzt als ich noch ein Baby war
  • Auch für dieses Phänomen Müdigkeit habe ich viele Zusprüche bekommen, Freunde und Bekannte meinten: Vielleicht brauchst du einfach mal eine Pause und der Körper nimmt sie sich jetzt. Jetzt darf er, weil du ihn nicht mehr mit Nikotin und vielen Kaffees hochpuscht – ja, mein Körper und ich dürfen sich ohne Aufputschmittel Ruhephasen gönnen.
  • Meine Abendkraft ist verflogen, d.h. ich schlafe regelmäßig meist während des Hauptabendfilms ein – die Zeiten, wo ich abends noch Blogbeiträge oder ein weiteres Kapitel für das Buch geschrieben habe, sind – zumindest derzeit – vorbei! Nur heute brenne ich erstmals wieder für das Schreiben, ich denke das ist schon ein gutes Zeichen der Besserung!

 

Mein Ruhepuls ist im Keller:

  • Als ich vor zweieinhalb Jahren begonnen habe, mich bewusster zu ernähren und mehr Bewegung im Alltag einzubauen, war mein Ruhepuls bei 92. Mit Ausdauertraining konnte ich ihn auf ca. 75 herunterbringen – im Dezember 2017 sogar auf 71.
  • Und jetzt –  seit ich nicht mehr rauche, also abrupt seit 14 Tagen ist mein Ruhepuls auf durchschnittlich 55. Unglaublich, was so eine Zigarette im Körper bewirkt, und ich habe nur gepafft und nicht einmal inhaliert.
  • meine ganze Fitnessstatistik stimmt nicht mehr, also kann ich entweder wieder zu rauchen beginnen oder einen neuen Fitnessplan überlegen? Ich habe mich für den Neuanfang entschlossen, eigentlich eine gute Chance, alt bewährtes zu überdenken und zu adaptieren.

 

Wo sind meine Schwitzminuten geblieben?

  • Und nachdem mein Ruhepuls im Keller ist, komme ich auch nicht mehr auf meine Schwitz- oder Aktivitätsminuten. Ich radle und walke, doch mein Puls bleibt so weit unten, sodass meine Uhr nicht einmal Schwitzminuten zählt. Also ist es an der Zeit, mir ein neues intensiveres Trainingsprogramm zuzulegen oder die Einstellungen auf meinem Fitnesstracker zu ändern.
  • Es ist unglaublich wie rasch, also schon ab dem ersten rauchfreien Tag, mein Ruhepuls niedrig war und ich somit seit 14 Tagen keine „Aktivitätsminuten“ mehr zusammenbringe. Seit Jahren versuche ich 150 „Schwitzminuten“ pro Woche zu erreichen und jetzt – auch wenn ich 78 km  pro Tag radle, sogar teilweise ziemlich flott, bemüßigt sich mein Puls nicht mehr, so weit in die Höhe zu steigen, dass die Uhr mitzählt.
  • Also seit 14 Tagen – 0 Schwitzminuten trotz Bewegung, vielleicht muss ich jetzt noch zum Joggen beginnen, um irgendwann in die Verbrennungszone zu kommen?

 

Überaktiv und trotzdem nicht müde:

  • Bei Maskulino rund um die Uhr – und manchmal ganz selten auch bei mir – stellt sich ein Aktivitätsdrang ein. Maskulino konnte die ersten Tage z.B. überhaupt nicht Stillsitzen. An unseren Wochenenden am See ging er Waterwolf fahren, am Surfbrett paddeln, mit dem kleinen grünen Boot „Günter“ angasen oder rudern, mit der „Isabella“ segeln oder mit seinem elektrischen Skateboard fahren. Er wechselte immer nur die Sportgeräte anstelle sich eine Pause zu gönnen.
  • Die Aktivitäten am sicheren Ufer machten wir dann gemeinsam. Als wir von unserer 78 km Radtour rund um den österreichischen Teil des Neusiedlersees zurückkamen, waren wir selbst überrascht, wie fit wir uns fühlten. Allerdings stellte sich die Müdigkeitsphase dann einen Tag oder zwei verspätet ein.

 

Die Gemütsschwankungen – von leicht besaitet bis Austeilend:

  • Ja, wir sind eher aggressiv, in uns gekehrt, fordernd oder austeilend und ich auch sehr traurig – anscheinend ist dies doch ein Abschied. Damit tue ich mir eher schwer und brauche ein wenig, mich an die neue Situation zu gewöhnen. Da kann es schon sein, dass ein paar Tränen fliessen und ich weiß gar nicht, warum. Maskulino ist da eher schnell – aus, Ende und Vergessen ist seine Devise.
  • Die Stimmungen „Von Jubelhoch jauchzend bis zu Tode betrübt“ haben sich in diesen Tagen oft ohne fliessenden Übergang abgewechselt. Erklären kann ich diese Stimmungsschwankungen nicht, sie kommen einfach und gehen. Grundlos traurig oder ohne Grund euphorisch und überaktiv – angeblich wird sich auch das mit der Zeit wieder einpendeln.
  • Und natürlich auch grantig – auf jeden, der mir grad in die Wege kommt, meist sind das leider genau die Menschen, die man eigentlich am liebsten hat und die können ja gar nichts dafür. Als ich das gecheckt habe, versuche ich meinen „Entzugsgrant“ wo anders, meistens mit Bewegung loszuwerden.

 

Auf jeden Fall entspannter:

  • Wir beide fühlen uns viel entspannter – es beginnt schon am Morgen. Wir machen tagsüber mehr richtige Pausen, starren in die Luft oder Lesen mehr. Unsere bisherigen Sorgen und Fragen fallen jetzt alle weg: Wo rauche ich jetzt? Habe ich noch genug Zigaretten? Gibt es noch genug Brennstoff im Feuerzeug? Werde ich vor dem XY-Termin oder der Abfahrt noch Zeit haben, eine zu rauchen? Wo schmeiße ich jetzt den Tschickstummel hin?
  • Und wenn es nur 5 Minuten mal 15 Zigaretten pro Tag waren, dann haben wir jetzt 75 Minuten pro Tag gewonnen, die wir für andere Dinge nutzen können. Wir sind grad dabei diese neuen Leidenschaften zu entdecken, …
  • Bewusst versuche ich mich jetzt mehr auf eines zu konzentrieren, wie z.B. Reden, Lesen, Träumen und versuchen die Multitasking Zeiten, wo man schreibt, raucht, redet und vielleicht noch gleichzeitig isst, zu vermeiden. Das bewusste Nicht Rauchen eröffnet neue Perspektiven für Hier-und-Jetzt Zeiten und die Fokussierung auf eine Sache.

 

Man spart Geld und Zeit:

  • Der Weg in die Trafik fällt weg – besonders vor Wochenenden und Feiertagen war das immer sehr wichtig. Jetzt betrete ich diese Geschäfte nur, wenn wieder mal Lotto-Jackpot ist, diese Chance nutze ich, damit ich nicht sagen kann, ich konnte nichts gewinnen, weil ich nichts dafür getan habe. Die Versuchung wieder ein Packerl zu kaufen, hatte ich bisher nie – und falls dieser Gedanke kommt, dann rufe ich lieber Sabine an und nutze ihr „Joker“ Angebot.
  • In 14 Tagen rauchfrei habe ich zwar noch nicht so viel gespart, dass ich mir dafür etwas netten, wie z.B. einen Urlaub gönnen kann und auch die Kosten für die Hypnose Unterstützung sind noch nicht herinnen. Doch wenn ich es schaffe, weitere Monate Abstinenz zu bleiben, dann habe ich schon gewonnen.
  • Die Tage wirken länger, warum kann ich gar nicht sagen. Es sind die vielen Momente, die derzeit noch nicht gefüllt sind. Anstelle die typischen Rauchernotwendigkeiten zu tun, ist dann auf einmal Luft. Luft, um bewusst zu atmen, Zeit, um über Gott und die Welt nachzudenken, was allerdings manchmal gar nicht so rosig endet. Da darf man dann auch traurig sein, dafür entstehen in den nächsten (rauch-)freien Minuten, die man gewonnen hat, vielleicht schon die ersten Lösungsansätze.

 

Mein Gewinn:

  • Auf jeden Fall habe ich Gesundheit und Wohlbefinden gewonnen. Jeder Tag zählt! Ich lege mir die Latte nicht auf lebenslang, doch auch ein paar Monate bringen meiner Fitness sicher einen Gewinn. Überrascht bin ich wirklich extrem von dem raschen Sinken meines Ruhepulses, es ist unglaublich, wie schnell mein Körper da reagiert hat. Man hört zwar immer, rauchen ist schädlich, doch dass sich der Pulsschlag – zumindest meiner – schon in den ersten Tagen um 22% niedriger wurde, finde ich ziemlich heftig.
  • Diese Reduktion ist so krass, dass ich mir noch nicht ganz sicher bin, ob sich das auch im Alltag weiter so abzeichnen wird. Die letzten 14 Tage wurden nämlich von vielen Feiertagen und langen Wochenenden begleitet, die spätestens im Juni vorbei sind, mal sehen, wie mein Puls zwar ohne Zigarette, aber im Dauerarbeitszustand entwickelt.
  • Das Gefühl der Freude, es geschafft zu haben, mein Vorhaben umzusetzen, ist auf jeden Fall sehr stark präsent und bringt trotz „Verlust“ Stolz und Lächeln auf mein Gesicht, sobald ich daran denke.

Und als kleine Motivation am Schluss – ja es hat sich gelohnt. Es hat sich gelohnt, es zu probieren und zumindest diese 14 Tage durchzuhalten. Es war zwar nicht einfach, sondern sogar ziemlich verwirrend, doch gleichzeitig eine Bereicherung, zu erleben, wie und was sich auf einmal – von einem Tag auf den anderen – ändert.

Es lohnt sich sicher auch, weitere Nichtrauchertage zu leben. Ich freue mich auf weitere Nichtrauchermonate und wünsche jeden, der über diesen Vorsatz nachdenkt, den Mut, es zu probieren. Und denen, die es versuchen möchten, das Durchhaltevermögen, zumindest für kurze Zeit, ihrem Körper und Geist dieses „Freiheitsgefühl“ spüren zu lassen.

Und ich ziehe meine Hut vor denen, die schon jahrelang rauchfrei sind – ich glaube, auch in dieser Zeit muss man immer wieder der Versuchung widerstehen – mit den Gedanken: „Weuh, schmeckt das grausig und ist das unnötig!“ versuche ich die nächsten Monate rauchfrei zu bleiben.

Alles Liebe, Mut und Ausdauer bei eurem Verzichtsübungen (oder vielleicht doch Gewinnübungen?) wünscht euch

Gelly

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P.S.: Danke für die vielen Likes und Kommentare bei meinem ersten rauchfrei FB-Post, eure ehrlichen Antworten und Zusprüche waren wie ein Applaus oder ein Anfeuern bei einem Wettbewerb. Da fiel es mir gleich noch schwerer, schon in der ersten Etappe aufzugeben – es war durch eure Beteiligung und Hilfe eigentlich gar nicht mehr möglich!

Jetzt freue ich mich schon auf die zweite Etappe und nehme den Schwung, den Stolz und den Elan mit in die nächste Runde!

 

 

 

 

 

 

 

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