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(Körper-) Mobilität = Luxus

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Nachdem ich seit gestern überglücklich bin, weil ich Monate nach meiner Hallux OP endlich wieder komplett schmerzfreie Spaziergänge mit meiner Leihhündin Funny machen konnte, möchte ich dieses Thema zusammenfassend nochmals aufgreifen.

Wobei nur ich einen Spaziergang im Schnee machte und Funny an der langen Leine nach jedem kurzen Schnüffel oder im Schnee graben Stopp nicht nur weiterlief, sondern abzog wie eine Rakete. Sie startete so abrupt und war so schnell, dass ich keine Chance hatte, diese Bewegungsfreude auf einem Foto oder Video festzuhalten. Ich war zu beschäftigt damit, sie zwar laufen zu lassen, aber doch rechtzeitig im Zaum zu halten, um nicht selbst auf der schneebedeckten Fahrbahn ins Rutschen zu geraten.

Also nicht nur ich bin überglücklich, dass ich meine Bewegungseinheiten und das Frischluft tanken jetzt wieder ausdehnen kann und nicht nach einer kurzen Etappe wieder umdrehen muss, weil der Fuß schmerzt oder der Schuh drückt, sondern auch Funny freut sich sichtlich irrsinnig über längere Laufetappen, die ihr im Schnee noch mehr Spaß machen, als auf trockenem Untergrund.

Ich darf nach meiner Hallux OP am 22.10.2018 zwar noch immer ein paar tägliche Dehnungs- und Streckübungen für meine Beweglichkeit machen, doch im normalen Leben fühle ich mich endlich wieder ziemlich uneingeschränkt und freue mich jetzt schon auf die nächsten Winterwanderungen – am liebsten gemeinsam mit Maskulino und mit Funny.

Gerade deswegen achte ich im Alltagsleben jetzt sehr oft (ich glaube das nennt sich selektive Wahrnehmung) auf andere Personen, die in irgendeiner Form mit Mobilitätseinschränkungen durchs Leben gehen. Ich bin sehr dankbar, dass meine Beweglichkeitsgrenzen nur ein paar Monate gedauert haben und ich bewundere jeden, der trotz Körperhemmnissen, fröhlich und aktiv den Alltag meistert.

Wenn ich jemand mit Krücken, Gips oder Schiene sehe und es offensichtlich ist, dass es sich nur um eine zeitlich absehbare Einschränkung handelt, dann freue ich mich mit den mir unbekannten Personen, dass diese Phase ein Ende haben wird.

Gerade jetzt, wo die Wintersportzeit sicher wieder einige verletzte „Opfer“ verursachen wird, finde ich das zwar furchtbar traurig, doch solange die Verletzung zu behandeln und im Idealfall sogar ganz verheilen wird, sind diese Personen – so wie ich auch – im Vergleich mit Menschen, die mit einer andauernden Einschränkung ihr Leben meistern müssen, eigentlich sogar in einer glücklichen Situation.

Ich bewundere alle Menschen, die trotz chronischer Schmerzen oder Hindernissen, die der Körper für sie parat hat, fröhlich den Alltag meistern. Denn in den Wochen, wo ich in meiner Mobilität noch mehr eingeschränkt war, stellte sich auch bei mir eine leichte Verzweiflung ein.

Diese Abhängigkeit, als ich den Fuß nicht belasten und das Haus nicht verlassen durfte, um mich zu schonen, war für mich sehr schwer zu ertragen. Auch Maskulino, der mich andauernd bedienen musste, die Dinge des täglichen Bedarfs, die auf der Einkaufsliste standen, organisieren und mir alles zu Tisch servieren musste, war mit dieser Situation überhaupt nicht zufrieden und wurde täglich grantiger. Geduld und Zuversicht waren gefragt und das sind eindeutig nicht unsere Stärken!

Daher möchte ich nochmals den Personen, die mit bleibenden Einschränkungen in ihrer Körpermobilität zu kämpfen haben und diese geduldig ertragen meine Hochachtung aussprechen. Und jenen, die alle Mobilitätsmöglichkeiten hätten und immer wieder eine Ausrede finden wie z.B. heute habe ich Kopfweh, mein Schuh drückt, ich bin grad zu verspannt, mein Schnupfen schwächt mich usw., usw., … und darüber jammern, dass sie sich selbst für nur herumsitzen entschieden haben, vielleicht ein wenig zum Nachdenken anregen, dass es immer noch besser und leichter erträglich ist, mit einer kurzfristigen Schwächezeit umzugehen, als mit einem chronischen Dauerzustand.

Und unabhängig von den krankheits- oder unfallbedingten Einschränkungen in der Mobilität ist mein Haupthindernis oft die viel zu kurz erscheinende Zeitreserve. Auch für mich, als Bewegungshungrige, wird es immer schwieriger, die nötige Zeit zu finden, einen Spaziergang oder sogar richtigen Sport im Alltag einzubauen. Doch was ich mir jetzt immer in Erinnerung rufe ist: Ich könnte zumindest, wenn ich wollte, denn das Einteilen von Sportpausen liegt trotz aller Anforderungen von außen sehr oft trotzdem alleinig an mir selbst und meinem Zeitmanagement.

Hiermit möchte ich einfach nochmals das Gefühl der Dankbarkeit für meine und vielleicht auch eure Möglichkeiten mit voller Mobilität hervorheben. Denn wenn ich mir das bewusst mache, sind diese meine Kleinigkeiten, die meist nur tageweise auftauchen, einfach nur harmlos und mit einem Ablaufdatum versehen, also eigentlich gar kein Grund zur Verzweiflung:

  • meine leichte Schnupfennase
  • mein Rumoren im Bauch
  • mein angespannter Nacken
  • Maskulinus Darmvirus
  • meine brennenden Augen
  • mein leicht gebogener Finger
  • meine depressive Winterstimmung
  • tagelange Müdigkeit
  • mein Eintagesfieber
  • leichter Haarausfall
  • usw., usw.

Denn das alles lässt sich behandeln oder geht vorbei. Daher gibt es für mich derzeit keinen Grund zur Traurigkeit, denn trotz kleiner Wehwehchen kann ich bald wieder – ich glücklicherweise schon an diesem Wochenende – meine Runden drehen. Ob zu Fuß, mit Langlaufschiern, mit Schneeschuhen, mit Eislaufschuhen, mit der Rodel oder mit Funny an der langen Leine, ich freue mich schon drauf!

Und wenn ich doch noch zu wenig Ausdauer für Langzeitstrecken haben, dann empfinde ich trotzdem derzeit auch die kleine schmerzfreie Runde um den Block oder vermehrtes Treppensteigen im Haus wieder wie ein Luxusleben, von dem ich froh bin, es wieder zurückgewonnen zu haben.

Vielleicht kann ich ja sogar euch, den einen oder anderen „Kurzzeiteingeschänkten“, mit meiner Vorfreude und derzeit sehr positiven und überglücklichen Stimmung über das Netz anstecken, das würde mich in diesem Fall sogar sehr freuen.

In diesem Sinne wünsche ich euch ein positives Wochenende mit der Dankbarkeit für das was ist, denn es könnte noch viel schlimmer sein.

Alles Liebe und gute Besserung – falls nötig – wünscht

Gelly

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P.S.: Und hier ein paar Bilder von ehemalige Winterbewegungsfreuden in der näheren Umgebung, im sonnigen Süden oder im verschneiten Westen als Motivation:

Und nachdem ich selbst erst in den Startlöchern für meine ersten Wintersporterlebnisse dieses Jahres stehe, hier ein paar Schnappschüsse aus den Jahren anno dazumal als fast jeder Winter so war, wie er es heuer ist:

  

 

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