Anlässlich des bevorstehenden Muttertages möchte ich ein wenig grün in diesen grauen Tag bringen. Für mich selbst und für andere! Derzeit haben wir die größte Freude über das, was sich da so im geschützten Rahmen unserer Loggia prächtig entwickelt.
Wir haben nicht nur selbst viel Freude daran, sondern beginnen schon zu verschenken, weil es Maskulino mit seiner männlichen Energie übertrieben hat. Aus seiner Sicht sollten unsere (seine) selbst gezogenen Pflanzen viel und groß sein.
Und heute Morgen ist es für mich ein besonderes Vergnügen, wenn ich meinen Blick vom Grau im Außen unserer Wohnung ins Innere grüne lege:
Ursprünglich wollte Maskulino die kleinen Tomatenpflanzen gleich wieder entsorgen, weil sie aufgrund der Wetterlage – auch auf unserer Loggia wurde es die letzten Tage kalt und finster wie im Herbst – so taten, als wollten sie keinen Millimeter größer werden. Da kam wieder meine weibliche Geduld und Zuversicht ist Spiel, sodass ich das verhindern konnte und wir ihnen noch eine Chance gaben.
Manche Dinge und vor allem „lebende Substanzen“ brauchen halt einfach ihre Zeit und die Rahmenbedingungen dazu, um sich zu entwickeln. Mittlerweile haben unsere Tomatenpflanzen ihre Stillstand-Zeit überwunden und zeigen wieder ihren Geltungsdrang.
Was will ich mit diesem Beitrag eigentlich mitteilen?
– es macht Freude, Dinge selbst zu säen
– unsere tägliche Neugier, wie sie sich denn entwickeln werden führt zu einer gewissen Verbundenheit
– wir können anderen einen Freude bereiten und lebendiges mitbringen
– lieber Zeit und Energie in etwas langandauerndes als in etwas kurzzeitiges stecken
– man muss nicht alles selbst besitzen oder überdimensioniert kaufen, man kann sich auch an kleinen Dingen und deren Entwicklung oder der liebevollen Bepflanzung in Nachbars Garten erfreuen
Ich selbst werde z.B. immer mehr zum Fan von Topfblumen oder der Pflanzenkinderstube. Ich finde es immer schade, wenn Schnittblumen, die in den nächsten Tagen wahrscheinlich zu tausenden verschenkt werden, nur für ein paar Tage Freude bereiten und sowohl sie selbst als auch unsere Erinnerungen daran sehr schnell verblassen und verwelken.
Bei den Pflanzen in unserem selbstgebastelten bewässerten Blumenkisten auf der Loggia weiß ich von einigen genau ihre Geschichte. Die lila Glocken hat mir einmal meine Mutter zu einem (sicher noch vor meinem 50er) Geburtstag geschenkt, sie sind Loggia-winterhart und erfreuen uns jeden Frühling mit ihren leuchtenden Blüten.
Die Kapuzinerkresse haben wir vor ein paar Jahren kennen und lieben gelernt. Die Blüten sind nicht nur eine optische Freude, sondern sie stärken Maskulino immer mit einem kleinen Snack zwischendurch, denn sie sind essbar. Die „gezeichneten“ Blätter, wenn es genug davon gibt, kommen sogar manchmal in unsere Salatschüssel und sind eine gschmackige Zuspeise.
Das „Erika- oder Heidekraut“-Herz, das den kleinen Olivenbaum dekoriert, hat mir vor ein paar Jahren eine Liebe Freundin vom Bodensee als Andenken bei unserer Verabschiedung mitgegeben. Es ist zwar schon verblüht und eingetrocknet, doch trotzdem erfreue ich mich immer wieder daran und erinnere mich gerne an die tollen gemeinsamen Tage.
Für den kommenden Muttertag habe ich beschlossen, meiner Frau Mutter auch nur Dinge zu schenken, die sie wirklich braucht und die ihr eine Freude bereiten. Sie bekommt eine Handcreme, die organisiere ich gerne für sie – die kann sich auch täglich brauchen, ein paar Tomatenpflanzen und Zeit, die wir uns an diesem „Feiertag“ für sie nehmen. Wir gehen gemeinsam essen, sodass sie nicht wie sonst am Sonntag viele Stunden in der Küche steht.
Also falls ihr noch überlegt, wie ihr euren Müttern Freude bereiten möchtet, Zeit, etwas das sich entwickeln kann und etwas bleibendes ist sicher keine schlechte Idee. Und bei unseren Müttern sehe ich es wie bei den Planzen: Ein Saatkorn zu streuen, dann weggehen und ignorieren oder hoffen, dass es sich entwickelt, ohne dass man es pflegt wird wahrscheinlich nicht viele Chancen haben. Auch menschliche Beziehung benötigt Pflege und Achtsamkeit und es ist auf jeden Fall einen Versuch wert, damit auch hier die Entwicklung und das Wachstum möglich ist.
Natürlich gibt es Ausnahmen und manche Pflanzen wachsen ohne menschliche Pflege, so wie hier auf fast 2.000 m in den Höhen des Schneeberges im August 2017:
Doch die meisten Pflanzen, die wir gesät haben, brauchen unsere Unterstützung und würden sich ohne unser Zutun nicht so prächtig entwickeln. So ähnlich sehe ich den kommenden Muttertag: Ein wenig Aufmerksamkeit und nicht nur an den einen Tag, könnte ein Strahlen und Freude bewirken.
Dazu passend das Motto dieses Beitrages: Planzen – Zeit – Freude nicht nur für Pflanzen, sondern auch für unsere Mitmenschen, vor allem für diejenigen, die uns am Herzen liegen.
In diesem Sinne wünsche ich euch eine bunte Woche und ein strahlendes Muttertagswochenende, alle Liebe von
Gelly
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