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Wir dürfen …

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… glücklich sein und den Moment genießen, auch wenn es uns diese Tage besonders schwer gemacht wird, dieses Gefühl wiederzufinden. Mit dieser Botschaft auf meiner leider in vielen Situationen des täglichen Lebens verpflichtenden Maske, versuche ich mich selbst täglich daran zu erinnern, was eigentlich alles erlaubt ist.

Nachdem ich in dieser vergangenen Woche, die eigentlich laut Kalender der Faschingshöhepunkt sein sollte, so viele traurige Mitmenschen am Ohr hatte, die mit Tränen in den Augen schon ziemlich verzweifelt waren, habe ich ganz bewusst versucht, mich an die wenigen aber doch vorhandenen schönen Momente und Möglichkeiten zu erinnern und ab jetzt den Drohungen und Verboten, die uns täglich umgeben, weniger Raum zu bieten.

Der Höhepunkt war, dass ich heute Nacht um 3 Uhr morgens wach wurde, weil ich geträumt hatte, dass uns mitgeteilt wurde, dass es leider gar keine Impfstoffe mehr geben wird – und das nachdem ich mühevoll und unter vollem Ergebnisdruck – wie ein Spielsüchtiger am Roulette Tisch vor einiger Zeit versucht hatte, einen Impftermin für meine Frau Mutter zu ergattern, was mir mit viel Zittern und Anstrengung auch gelungen ist.

Aber ja, anscheinend sind wir schon so an schlechte Nachrichten gewöhnt, sodass sie sogar mich schon in meinen Träumen verfolgen. Mit dem Finale, dass man sowieso nicht mehr glauben kann, was uns täglich gesagt wird, denn morgen ist sowieso schon wieder alles anders.

Was ich allerdings trotz aller Bemühungen, mich dem positiven zuzuwenden, nicht verstehe ist:

– wieso gilt die Maskenpflicht z.B. nicht für unsere ranghöchsten Politiker?
– seit wann gründeten so viele Polizisten und -innen, die ohne Masken ihre Patrouillen fahren einen gemeinsamen Haushalt?
– wie kann es sein, dass Krankenhausbesucher nur einmal in der Woche ihren Liebesten beistehen dürfen, dafür aber keinen Test vorweisen müssen? Führen wir diesen ganzen Zirkus nicht genau deswegen auf, um das Gesundheitssystem und alle Personen z.B. in Krankenhäusern zu schützen?
– wieso werden bereits „möglicherweise immune“ Menschen ebenso erstrangig geimpft?
– wenn doch der Impfstoff so knapp ist, wieso werden überhaupt vor der „Impfgier“ keine Antikörper getestet, wie es bei anderen Impfungen üblich ist?
– wieso sollte ich im Freien eine Maske tragen, wenn ich mit genug Abstand unterwegs bin? – Meist hüpfen eh´ gleich alle, die mir im Gegenverkehr zu nahe kommen könnten, davon …, nur von hinten kommend werde ich oft ganz ohne Abstand noch immer angerempelt und mit einem spürbaren Luftzug knapp überholt. Habe ich da was versäumt, gilt die Abstandsregel nur für dann, wenn man gesehen wird?

Wir bzw. die Medien und unsere politischen „Leader“ vergleichen uns ja gerne mit den Nachbar- und anderen Ländern und heben gerne hervor, was wir im Vergleich besser gemacht haben. Irgendwie hat man den Eindruck, dass die vielen negativen Ausrutscher allerdings resistent und hartnäckig ignoriert werden.
Wenn nur mich alleine innerhalb einer Woche 4 Personen mit tiefer Trauer und Verzweiflung kontaktieren, wie viele Menschen, die ähnlich empfinden, gibt es denn noch da draußen?
Wenn ich bei meiner ersten Einkauftour in diesem Jahr auf einer Strecke von ein paar hundert Metern insgesamt 5 mal um Geld oder Spenden gebeten werde, da kann man doch nicht mehr wegschauen?
Wenn jedes 3. Geschäft entweder übervoll oder bereits leergeräumt oder neu zu vermieten ist und jemand direkt vor mir auf dem Gehsteig uriniert, weil ja die Gastro noch immer dicht ist, und der Kaffee mit WC-Zwischenstopp nirgends möglich ist, da glaube ich manchmal wirklich ich befinde mich grad im falschen Film.

Doch nachdem ich mich ja ab jetzt vermehrt auf die positiven Momente fokussieren wollte – und man merkt, das ist gar nicht so einfach, wie ich mir das vorgestellt habe, lasse ich jetzt einfach trotzdem meine Frühlingsgefühle erwachen.

Ja, ich darf …
– mit Freunden telefonieren und Spaß haben oder ihnen einfach zuhören
– Spaziergänge mit Freunden, Hund oder Familie in der Frühlingssonne genießen
– mir ein köstliches Essen bestellen, abholen oder liefern lassen
– bitte und danke sagen und sogar unter der Maske lächeln
– den Menschen, denen ich begegne, einen schönen Tag wünschen
– bei den lokalen Händlern regionales einkaufen und mir meine Bioschatzkiste bestellen
– meinen Liebsten eine Freude bereiten
– anstelle vieles und alles nur zu kritisieren, auch sagen was ich gut finde
– Komplimente machen
– mich über den Sprießen der Natur erfreuen
– die wärmende Frühlingssonne genießen
– mir keine Nachrichten, sondern meine Lieblingsfilme oder -Serien ansehen
– Wellness zuhause machen
– mich auf meine erste Nordic Walking Runde oder Radtour freuen
– mit den Nachbarn plaudern und mich versichern, dass es ihnen gut geht
– mal die eine oder andere Spende tätigen oder den Rechnungsbetrag aufrunden
– meine Meinung sagen, solange ich damit niemanden zutiefst verletzte oder gefährde, ohne gleich an den Pranger gestellt oder angepflaumt zu werden
– mich freuen, dass Kundentermine und -gespräche wieder möglich und erwünscht sind
– glücklich, stolz und dankbar sein, dass ich mit fast 54 Jahren noch immer in der Berufswelt aktiv sein darf und vielleicht mit meinem Steuerbeitrag hoffentlich genau die Menschen unterstützt werden, die es derzeit wirklich brauchen
– die Zeit nutzen, um meine Kochkünste zu verbessern
– jetzt gerade bei der Rauchpause die Aussicht von unserer Loggia genießen
– dankbar sein, dass ich die viele Zeit zu hause mit meinem Partner aktiv und ohne gröbere Reibereien erleben durfte
– viele Erinnerungen an wunderbare Zeiten in meinem Herzen behalten
– Pläne für das, was ich immer schon machen wollte, schmieden
– in meiner warmen Stube gut schlafen
– über meine eigenen Fehler und meine Konzentrationsschwäche schmunzeln
– die Vorfreude auf den sicher irgendwann kommenden Sommer wirken lassen

Also ja, ich glaube an die guten Zeiten, die vielen von uns noch bevorstehen und bei den Gedanken daran, rinnt mir schon das Wasser im Mund zusammen. Wenn die Zeit gekommen ist, wird wieder einmal Genuss als meine erste Priorität ganz oben auf meiner to do liste stehen – und jetzt, fange ich schon an, dafür zu üben.

Solltet ihr noch „Wir dürfen Ideen“ haben, würde ich mich sehr freuen, wenn meine Liste noch viel viel länger werden könnte und mir oder den einen oder anderen dabei helfen würde, unser Dürfen nicht gleich im nächsten Moment wieder zu vergessen.

In diesem Sinne wünsche ich euch allen eine positive und fröhliche Vorfrühlingsstimmung und den Mut, die Kraft und die Energie als Vorbild, Gedächtnisstütze und Motivator, ein wenig darin zu verweilen.

Alles Liebe von

Gelly

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