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Falls doch kein Schnee kommt

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Normalerweise sind die meisten von uns auf „richtigen“ Wintersport eingestellt. Wir haben ja unseren Winterurlaub Anfang Dezember bereits als Wanderurlaub verbracht und von diesem möchte ich euch nachträglich noch berichten.

Denn auch wenn es grad stürmt und in höheren Lagen schneit sodass der klassische Winterurlaub für viele von euch vielleicht doch noch schneereich wird, gibt es sicher irgendwann in diesem Winter Tauwetter, bei dem man nicht zwingend zuhause bleiben oder meckern muss. Auch im Winter bietet sich z.B. ein Wanderurlaub an, denn einige Schigebiete haben sich ja bereits auch auf Alternativen vorbereitet. Wir haben unseren Urlaub bereits am Lärchenhof in der Ramsau am Dachstein verbracht und die Zeit ohne Schnee, aber mit viel Sonnenschein sehr genossen.

Der 1. Tag: Bereits am ersten Tag hat uns sogar die Sonne aufgeweckt, als sie uns direkt ins Gesicht schien. Was für ein Erwachen – herrlich! P.S.: Unsere morgendlichen verschlafenen Gesichter wollte ich euch ersparen, also mussten unsere Hauben als Doubles für das Foto einspringen – ca. um 7.30 Uhr wurden wir von der Sonne und mit diesem Ausblick geweckt (Bild 1 und 2):

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Also machten wir uns gleich auf die Socken und wanderten den Panoramaweg, der direkt beim Haus vorbeiführt, Richtung Osten – einfach der Sonne entgegen. Sobald der Schatten der nahegelegenen Berge den Panoramaweg bedeckte, wurde die Richtung gewechselt, denn für Maskulino muss uns bei unseren Touren immer die Sonne begleiten, wenn das nur irgendwie möglich ist. Ich wollte eigentlich bis zum Lodenwalker weitergehen, um dort ein wenig zu flanieren und vielleicht doch das eine oder andere Mitbringsel aus dem Urlaub zu ergattern. Doch durch die Schattenlage um diese Jahreszeit, konnte ich mich diesmal nicht gegen die starke Anziehungskraft der Sonnenlagen durchsetzen. Also runter zum Ramsaubach, wo wir noch tolle Eisgebilde entdecken konnten.

Danach ging´s weiter nach Kulm zum Tourismusbüro. Meiner Kollegin Katja hatte ich versprochen, mich über Reiturlaube zu informieren. Ich bekam super Auskunft und der Zimmernachweis zum Mitnehmen wurde dann gleich in unserem Rucksack verstaut. Danach stiegen wir gegenüber des Tourismusbüros in den Kulmrundweg ein. Sehr abwechslungsreich und totale Sonnenlage auf der Südseite. Der Weg ist sehr gut beschrieben und gut begehbar, wenige ganz kleine Steigungen sorgen für Abwechslung. Viele Bänke in windgeschützten Sonnenlagen mit toller Aussicht auf das gesamte Schigebiet von Haus, Planai, Hochwurzen und Reiteralm laden zum Rasten ein. Insgesamt hatten wir dann mit Leichtigkeit 21.000 Schritte getan und waren schon um 14 Uhr auf der Sonnenterrasse beim Knollhof, um bei einer sehr köstlichen „Heißen Schokolade“ (oder wie wir Wiener sagen: bei einem „Gaugau“) eingewickelt in warme Decken (natürlich nur die Damen) noch die letzen Strahlen zu genießen. Besonders angenehm war dann noch das Hallenbad und die Sauna im Hotel zum Entspannen nach der Bewegung.

Am 2. Tag wurden wir wieder von der Sonne geweckt und hatten dann bereits beim ausgiebigen Frühstück diskutiert, welche Route wir heute nehmen sollten – das Maß der Dinge war die direkte Sonneneinstrahlung auf der Route. Längere Diskussionen über die Tourenplanung können bei den vielen Möglichkeiten in diesem Gebiet, schon mal vorkommen. So viele Tage kann man gar nicht bleiben, zumindest nicht als Berufstätiger, dass man in dieser Gegend alles erkunden kann. Dafür kommen wir immer wieder und entdecken jedes Mal neue Möglichkeiten – es endet nie! An diesem Tag sind wir den Panoramaweg nach Westen losmarschiert, zuerst zum Rittisberg. Eigentlich wollten wir den Märchenweg zum Rittisstadl hochwandern, weil uns das bereits bei unserem Neujahrsspaziergang 2016 so gefallen hat, also sogar eine Wiederholung einer uns bereits bekannten Route war unsere erste Idee.

Da aber grad das Kinderskiopening mit viel Trubel inkl. Schirennen im Gang war, suchten wir dann nach einer Alternative. Also sind wir einfach den Weg Richtung Sonnenalm weitergegangen, den wir schon kannten. Dann haben wir uns nochmals um entschieden, als wir zufällig die Beschilderung für den Zubringer zur Vorbergrunde gesehen hatten. Also auf zu neuen Wegen und diese mal ausprobieren. Wir genossen die Vorbergrunde besonders, weil wir sehr oft Sonnenplätze fanden und gleichzeitig an den Hängen gegenüber den vielen Schifahrern auf den Kunstschneepisten zuschauen konnten, während wir auf unserer Route, gar nicht weit weg davon, komplett alleine waren. Wir begegneten keiner Menschenseele, nur Tieren. Die Ausblicke und Eindrücke waren sowieso so überwältigend, dass wir ganz auf das Erleben der Natur konzentriert waren und uns Menschenmassen nur abgelenkt hätten.

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Und weil´s so schön war, haben wir beschlossen, gleich noch über den Kulmberg zurück ins Hotel zu wandern. Dort fand nämlich grad das Langlaufopening statt und wir hatten sogar schon ein paar Schispringern von der Ferne zugesehen, also wollten wir uns die Schanze mal von der Nähe anschauen. Wir haben die Vorbergrunde Richtung Kulmberg verlassen und standen auf einer Wegkreuzung, um uns zu orientieren, wie wir jetzt am besten weitergehen sollten. Wir überlegten, ob wir gerade durch den Bauernhof gehen sollten oder durften, der vor dem Kulmberg lag. Auf einmal blieb ein Auto stehen, das ein älterer Herr fuhr. Er öffnete das Fenster und fragte uns, wo wir denn hinwollten. Er beschrieb uns sehr freundlich den Weg durch den Bauernhof und weiter bis zur Sprungschanze, sodass wir diesen nicht verfehlen konnten. Als wir dann durch den Bauernhof Wieser gingen – mitten durch das Gehöft zwischen dem Kuhstall und dem Entenrevier – kamen wir genau dorthin, wo wir wollten. Ich finde es so toll und faszinierend, dass man in der Ramsau immer wieder durch private Anwesen gehen kann, die meist dann noch eine besondere Augenweide sind. Wir hatten gezögert, weil wir als Ostländer gewohnt sind, dass oft Schilder mit Betreten verboten oder sogar Betreten oder Befahren zieht eine Besitzstörungsklage nach sich, rund um viele Privatbesitze aufgestellt sind. Doch hier wird man vom Bauer selbst angewiesen oder eingeladen, mitten durch sein Gehöft zu gehen, man fühlt sich einfach an jeder Stelle willkommen.

Die Kulmüberschreitung hatte noch ein paar Besonderheiten für uns vorbereitet – die letzten Schneereste und blühende Blumen friedlich nebeneinander existierend:

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Der Abstieg zur Schanze war einfach, doch dann war uns doch fast ein wenig mulmig, als man quasi direkt am Schanzeneinstieg stand und sah, welche steile Spur sich die sportlichen Herren und Damen da runterwagen – sehr beeindruckend. Wir nahmen natürlich den beschilderten Abstieg nach Ramsau Zentrum, doch sogar wir hatten dabei Mühe, die Rutschgefahr am geschotterten Weg abzuwenden. Wir schafften es dann doch ganz gut, vorsichtig mit kleinen Schritten vertikal runterzugehen, ohne dabei zwischenzeitlich in die Horizontale zu kommen. Dann ging´s direkt am Langlaufstadium mit der musikalischen Begleitung von aufgeregt bellenden Huskys vorbei, wieder rauf zur Sonne auf die Terrasse vom Knollhof. Dort blieben wir wieder so lange sitzen, bis uns der Schatten eingeholt hatte. Wieder mal hatten wir 19.000 Schritte mit staunenden Augen und einem breiten Lächeln auf unseren Gesichtern zurückgelegt und es kam uns vor wie ein kleiner Spaziergang, weil wir vor lauter tollen Eindrücken, die Zeit und die eigentliche Anstrengung dabei vergessen hatten.

Am letzten Tag – unserem Abreisetag haben wir uns dann das ganze Panorama nochmals von oben angeschaut, bis uns der aufkommende Wind und die Wolken am Horizont zur Umkehr und dem Abstieg vom Dachsteinhaus motivierten und uns somit die meist wehmütige Abreise leichter machten.

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Doch wir kommen sicher wieder, mit Schnee zum Langlaufen oder Schneeschuhwandern, für ein paar schnelle Schwünge mit den Schiern am Rittisberg oder zum Wandern, Pferdekutschenfahren oder zum Fat-Bike fahren.

Ich hoffe, auch ihr findet andere Bewegungsmöglichkeiten in eurem Winterurlaub ohne Schnee (geht´s auch)! Es ist sicher besser die Möglichkeiten, die die Natur und die Umgebung bieten, zu nutzen als raunzend (schon wieder kein Schnee!) im Zimmer sitzen.

Ich wünsche euch schöne winterliche Schi- oder Wandertage

Gelly

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