Diesmal konnten wir als perfektes Teamevent anlässlich unseres Quartalsmeetings eine superschöne Schneeschuhwanderung genießen, einen Dank an meinen Arbeitgeber, das war für mich der schönste „Firmentag“ seit langem. Die Organisation erfolgte durch das Outdoor Team Geisler (http://www.outdoor-geisler.at/de/winter/schneeschuhwandern) und war ebenso perfekt. Wir wurden von einem Bus abgeholt und mussten dann nur noch ca. 200 m zu den vielen vorbereiteten Schneeschuhen und Stöcken gehen. Die Erklärung des „Anziehens“ folgte und gleich drei Guides standen für eventuelle Hilfestellung zur Verfügung.
Als dann alle (ca. 30 Personen) in den Schneeschuhen fixiert waren und richtig in ihre Stöcke geschlupft waren ging´s gleich los. Die erfahrenen Schneeschuhwanderer sollten zuerst dem ersten Guide folgen. Ich war mutig und übernahm die erste Position hinter dem Guide. Wir gingen gerade – schon ein wenig steil – den Hang hinauf. Da der Tiefschnee dort schon ca. 60 cm war musste man die Beine schon sehr hoch heben, um die ersten Spuren zu treten. Die ersten Schritte waren richtig meditativ: Ich stieg genau in den Tiefschnee, den der Guide zwischen seinen Spuren noch nicht niedergetreten hatte – ein sehr gutes Muskeltraining!
Es folgte uns eine ganze Menschenschlange leise durch den Schnee stapfend. Sehr interessant war auch die Stille, denn normalerweise, wenn so viele Personen auf einen Haufen sind, wird meist viel geredet, gespaßt und der Lärmpegel steigt sehr schnell in die Höhe. Doch hier in mitten der Natur – im Pulverschneehang – war totale Stille trotz vieler Menschen. Alle konzentrierten sich auf ihre Schritte und gingen leise im Gänsemarsch den Hang hinauf.
Ca. bei der Halbzeit habe ich denn meine Führungsposition abgegeben, denn ich wollte mich mehr in die Menschenmenge mischen und vor allem auch ein paar Fotos machen, die ich ja als erste der Schlange nicht machen konnte, denn da hätte ich die ganze Menge an Menschen aufgehalten und aus ihrem Rhythmus gebracht. Also überließ ich meiner Kollegin Bärbel die doch anstrengendere Führungsposition und sie hielt tapfer bis zum Ziel, der Hütte und Jausenstation, durch.
Ein paar von uns, machten einen Abschneider direkt zu Hütte. Ich kann`s verstehen, denn obwohl ich schon ein wenig Erfahrung beim Schneeschuhwandern habe und auch sonst schon ein wenig durchtrainierter bin, kam ich sehr in Schwitzen – insgesamt konnte meine Fitnessuhr über 90 Schwitzminuten zählen. Das ist für eine kleine Tour am Nachmittag gar nicht schlecht!
Wenn ich mir jetzt die Fotos nochmals anschaue, komme ich selbst noch immer ins Schwärmen und empfinde Dankbarkeit für diesen schönen Tag. Nach einigen Tagen Nebel und Schneefall am Tag danach, direkt mit einer Gruppe von netten Kollegen auf Schneeschuhen im traumhaften Winterwald zu sein, hat schon was und ist schon purer Luxus und wunderschön.
Nach dem Aufstieg ging`s dann zuerst flach durch einen malerischen Winterwald und danach sogar noch ein Stück bergab zur „Jausenstation“. Hier durften wir dann zum Abschluß sogar noch unsere eigenen Spuren übers Feld ziehen, doch vor lauter schönen Anblicken kamen wir hier aus dem Staunen gar nicht mehr heraus und sind eher geschlichen als gegangen. Als dann doch eine Reiterin auf einem Haflinger in Begleitung ihres Hundes durch den Tiefschnee ritt, kamen wir uns vor wie in einer Filmkulisse.
Zum noch besseren Genießen eurer Touren hier vielleicht ein paar Tipps für Anfänger: Auf jeden Fall eine „wasserdichte Hose“ anziehen – ich nehme gern die Langlaufhose, wahrscheinlich geht aber auch eine Winterjogging- oder -wanderhose. Feste Schuhe, am besten Bergschuhe, und eventuell Gamaschen verwenden, macht Sinn. Generell eher leichtere Kleidung als beim Schifahren oder Spazierengehen anziehen, denn man kommt wirklich ins Schwitzen. Es reicht meist ein Stirnband oder eine dünne Haube. Man sollte jedoch genug Getränke und Wechselkleidung im Rucksack mitnehmen, beides kann man gut brauchen. Meine Wechselkleidung hatte ich zwar mit, war aber zu faul mich gleich nach der Bewegung umzuziehen. Vielleicht auch deswegen hatte ich dann ein paar Tage später gleich Fieber.
Den Wechselkleidungstipp hatte sogar das Outdoor Team im Programm vermerkt, nur habe ich mich leider nicht darangehalten. Beim nächsten Mal werde ich diese Anordnung sicher befolgen! Eigentlich kann man sich das ja auch bei den richtigen Sportlern abschauen, die ziehen sich auch nach dem Sport – egal wo, z.B. auch auf Parkplätzen – immer gleich um. Und Schneeschuhwandern ist Sport und bringt euch absolut in die „Pulszone“, die von der Fitnessuhr als „Schwitzminuten“ gezählt wird. Also falls ihrs nachmachen wollt, würde ich eher mit kleinen Runden beginnen, diese kann man ja auch öfter wiederholen. Und die Schwächeren, Genießer oder Fotografen sollten eher am Ende der Gruppe gehen, denn da ist die Spur dann schon so ausgetreten, dass man sich viel weniger anstrengen muss und Verzögerungen halten dann nicht das gesamte Team auf.
Falls ihr ohne Outdoor Guides solche Runden drehen möchtet – Achtung, dass ihr nicht die Orientierung verliert! Denn in so einem faszinierenden Winterwald kann man so intensiv eintauchen, dass man dann bald nicht mehr so genau weiß, wo man sich genau befindet. Es schaut manchmal alles gleich aus, und man sieht den „Ausgang“ vor lauter Bäumen nicht. Doch keine Angst, ihr braucht bei euren Schneetouren keine Brotkrümelchen streuen, denn erstens wäre das sinnlos, denn die würden sowieso im Schnee versinken, und zweitens könnt ihr im Notfall ja auch eure Spuren wieder zurückgehen. Und falls das dann zu lange dauert und die Sonne schon untergeht, habe ich für diese Eventualitäten immer die Stirnlampe im Rucksack mitdabei.
Und für die, die sagten, Schneeschuhwandern ist doch ein wenig langweilig: Genau für die KollegInnen hatte das Outdoor Team Geisler sogar noch Rodeln auf die Jausenstation gebracht. Also konnte jeder, der wollte, als Draufgabe noch mit der Rodel ins Tal fahren. Beim Rodeln bin ich nicht so mutig und bin daher – wie manche andere auch – mit meinen Wanderschuhen und Stöcken die Straße runtergegangen. Wobei es auch hier ziemlich rutschig war, doch es hat Spaß gemacht und man hatte viel Zeit, sich während des Marschierens mit Kollegen auszutauschen. Doch die mutigen Rodler waren besonders begeistert: Man hörte sie lachen und schreien und man erzählte mir, dass so manche auch in den Tiefschnee stürzten, weil sie durch ein Überholmanöver eines Kollegen verunsichert waren und zur Seite gedrängt wurden. Beim Schifahren würde man sagen: die haben den Schnee geküsst. So wie unsere Kollege Konrad, er war noch voller Schnee als er in den Bus stieg und hatte die Schneekristalle noch über seinen ganzen Körper verteilt. Zum Glück ist nichts passiert und alle waren von der Talfahrt mit der Rodel inklusive kleinem Adrenalinkick begeistert. Auch das war super organisiert, denn jeder konnte in seinem eigenen Tempo mit seiner eigenen Rodel fahren, es waren genügend „Gleiter“ da.
Auch das Timing war perfekt: Der Bus war schon da und Fußgeher und Rodler konnten sich bei der Ankunft gleich im Bus aufwärmen und sich während der kurzen Rückfahrt ins Hotel über das Erlebte unterhalten. Alles war perfekt organisiert, wir mussten keine Schneeschuhe oder Rodeln schleppen oder ziehen, sondern nur zugreifen und diese benutzen. Daher konnten wir die kurze Zeit von ca. 13-16.30 Uhr ideal nutzen, um uns aufs Team zu konzentrieren und uns austauschen, unabhänging vom Material. Energie-, Kraft- und Sauerstofftanken war bei dieser Tour inklusive, sodass wir den nächsten Meetingstunden in den Seminarräumen wieder unsere ganze Aufmerksamkeit schenken konnten.
So wie es aussieht, bleiben uns der Schnee und diese winterlichen Temperaturen ja noch länger erhalten. Vielleicht kommt der eine oder andere von euch ja auch noch in den Genuss einer Schneeschuhtour oder Winterwanderung. Man muss nicht unbedingt in die Berge fahren: Bei dieser Wetterlage gehen Maskulino und ich auch gerne einfach vom Haus meiner Eltern weg, die Feld- oder Wanderwege entlang, am besten in der Sonne. Solche Plätze könnt ihr sicher im Umland von Wien derzeit an vielen Stellen finden. Ein einfacher, unkomplizierter und schwitzender Wintersport mit viel frischer Luft, bei dem einem trotz der vielen Minusgrade sehr warm wird!
Viel Spaß und Freude bei euren Outdoor Etappen – vielleicht auch gemeinsam im Team oder mit der Familie
Gelly
Gellysblog
Einen Dank an IDEXX Laboratories, das Outdoor Team Geisler und an meine KollegInnen für die Gestaltung dieses wunderbaren Tages! Einen persönlichen Dank noch an meine Kollegin Katja, die mich während der Schneeschuhtour daran erinnert hat, dass ich ja wieder schöne Fotos für einen Blogbeitrag machen könnte, was mir dann – so glaube ich – auch gelungen ist.
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