Gellysblog

Der letzte Sommertag 2016?

Viele von euch haben sicher noch den letzten Donnerstag oder Freitag in Erinnerung, das waren für mich die letzten Sommertage mit anschließendem abrupten Übergang in den Herbst. Daher sind Maskulino und ich sowohl am Donnerstag- und auch am Freitagabend noch schnell zum Heurigen geradelt und haben dort köstlich gespeist. Am Freitagmorgen haben wir nach dem Vorbild von Gudrun und Martin, die Räder gesattelt – im wahrsten Sinne des Wortes und die bereits vorhandenen Packtaschen mit meinen Nordic Walking Stecken beladen – aha so geht´s ja auch! Damit man nicht immer dieselbe Strecke walked oder joggt, kann man ja auch den ersten Teil mit dem Rad zurücklegen und dann auf einer anderen Strecke walkend wieder neue Beobachtungen machen und mehr Abwechslung in seine Touren bringen.

Auf dieser neuen Runde konnten wir viele kleine Herbstastern in Lila entdecken, die das ganze Feld und die Wegesränder überwuchert hatten und sogar eine kleine Schlange hatten wir aufgeschreckt, wahrscheinlich eine harmlose. Doch ich beschloss ab dieser Begegnung nur mehr in die Fußstapfen von Maskulino zu steigen und ging freiwillig einen Meter hinter ihm.

Das hat wirklich Spaß gemacht, wobei ich mir vorher die Frage stellte: Wie wird mich Maskulino beim Walken begleiten? Denn er lehnt diese „Pensionistenstecken“ grundsätzlich ab – wahrscheinlich, weil zu uncool und auf jeden Fall zu wenig sportlich. Doch siehe da, er hatte zwar keine Stecken dabei, versuchte aber zu Fuß ohne Stecken, mein Tempo mitzuhalten, was ganz gut klappte. Das spannendste für ihn war aber nicht nur das Gehen, sondern dass er die Walking Strecke mit seinem Runtastic App gespeichert hatte, somit die Distanz, die Durchschnittsgeschwindigkeit und weitere Daten Schwarz auf Weiß als Beweis gesammelt hatte. Und siehe da – er hat´s sogar auf Facebook geposted, um andere zu Outdoor-Touren zu motivieren.

Ich versuche nun, diesen letzten Sommertag lange in Erinnerung zu behalten, vor allem die Wärme weiter in meinem Körper zu speichern. Denn bereits am nächsten Tag hatte sich ja schon Herbstwetter eingestellt. Am Samstag reisten wir zum Wechselgebiet weiter, weil wir für den Hundedienst zugesagt hatten, da meine Eltern auf Feuerwehrausflug waren. Also packten wir Funny, einen Rucksack mit Proviant, Getränken, Regenjacken und vielen Sackerln, weil wir hofften noch viele Schwammerln zu finden und fuhren zu den uns bereits bekannten Schwammerlplätzen. Dort streiften wir rund um das Auto durch den Wald und wurden teilweise gut fündig. Auf unserer letzten Station begann es dann allerdings zu schütten und sogar zu Donnern (meine Frau Mutter meinte: dieses Wetter ist schon komisch, sie kann sich auf keine Gewitter im September erinnern, die gab´s früher nur im Sommer). Daher fuhren wir schon ein wenig durchnässt gleich mit dem Auto zum Landgasthaus Fally, wo wir wie immer köstlich speisten – der gebackene Kürbis und die Graumohnmousse waren spitze!

Nachdem der Regen nicht aufhören wollte, verschoben wir unsere Schwammerlwanderung dann auf Sonntag. Als wir bei meinem Elternhaus ankamen, holte mich Maskulino zu sich, um mir den Bach zu zeigen, der zu diesem Zeitpunkt bereits einen Meter höher war, als normalerweise. Anscheinend gab es in der Nähe auch wieder einen Feuerwehreinsatz wegen Überflutungen. Ein ziemliches Kontrastprogramm zu den letzten Sommertagen, aber ich musste feststellen, dass das durch den Wald streifen, durchaus auch seine Qualitäten hat. Wir konnten viele Feuersalamander sehen, die sich allerdings noch nicht entschieden hatten, ob das Wetter besser oder schlechter werden wird. Mir hatte man als Kind nämlich erzählt, dass das Wetter schön wird, wenn sie sich ins Tal bewegen und dass das Wetter schlecht wird, wenn sie nach oben klettern. An diesem Tag war keine einheitliche Bewegung ersichtlich, so wie wir es auch von den Wettervorhersagen kennen: vielleicht kommt die Sonne, vielleicht regnet es oder wir können es derzeit noch nicht mit genauer Sicherheit sagen.

Passend zu dem herannahenden Herbst haben wir den Nachmittag dann noch mit einem Mittagsschlaf verbracht, was ja angeblich auch gesund sein soll und uns viel zu selten möglich ist. Am Sonntag haben wir dann die geplante Tour trocken geschafft. Mein Herr Vater hat uns zum Ausgangspunkt gebracht und wir sind mit Funny, Stecken und vielen Sackerl bepackt, die wir doch noch mit Eierschwammerln, Gründäublingen und 3 kleinen Pilzen füllen konnten, ca. eineinhalb Stunden den Berg runtergewandert. Damit stand unsere Beschäftigung für Sonntagnachmittag auch schon fest – Schwammerl putzen und bei den vielen wurmigen ein wenig traurig sein, weil dann nur mehr ca. 1/3 zum Verarbeiten übrigblieb. Aber besser das als gar nichts, dafür hatten wir kostenfrei viel Bewegung und frische Luft gewonnen. Leider hatten wir kein Gefäß für Brombeeren mit, denn die waren zum Pflücken ganz nah und ausreichend vorhanden. Na, vielleicht sind ja beim nächsten Mal noch welche da.

Hiermit möchte ich euch motivieren, nicht traurig zu sein, weil der heurige Sommer vorbei ist, sondern die neuen Aktivitäten zu genießen. Man kann die Touren jetzt gut ausweiten und braucht nicht mehr so viel Wasser, wie bei 30 Grad, mitzuschleppen. Ich habe mich von Carmens Wanderung nach Mariazell motivieren lassen und überlege sogar, ob ich mal versuche die erste Etappe des Pilgerweges von Wien nach Feldkirch zu gehen. Also irgendwann diesen Herbst werden Maskulino und ich zumindest von Wien nach Purkersdorf gehen und falls uns das gefällt, an den nächsten Wochenenden die nächsten Etappen planen und hoffentlich auch schaffen. Ganz nach dem Vorbild meiner Yogalehrerin Bianca, die den Weitwanderweg bereits bis ins Salzkammergut geschafft hat – immer auf einzelne Etappen aufgeteilt. Sie hat mir so vorgeschwärmt, dass ich jetzt zumindest mal starten möchte.

Wenn euch das eine Nummer zu groß ist, vielleicht mir ja auch, gibt es ganz viele andere Wandermöglichkeiten in unserer Nähe – sogar die Stadtwanderwege in Wien finde ich sehr interessant und abwechslungsreich und hier kann man sogar manchmal leicht wieder auf Öffis umsteigen, wenn´s doch zu anstrengend ist oder die Wetterlage sich verschlechtert. Was kann man sonst noch im Herbst unternehmen? Viel Outdoor-Aktivitäten: Radeln, Walken, Wandern, Klettern, Joggen, Reiten oder Golfen. Auch die In-Door-Sportstätten wie die Squach-Courts und Badmintonplätze oder Tennishallen beginnen sich bereits wieder zu füllen und die Thermen und Hallenbäder haben sicher auch bald wieder Hochsaison – ich bin kein Thermentyp, denn, wenn ich nicht täglich meine 7.500 Schritte schaffe, fühle ich mich nicht wohl. Gerne mag ich aber Wanderhotels mit kleinem Wellnessbereich für die Entspannung nach der Anstrengung.

Außerdem freue ich mich schon darauf wieder ein wenig zu entsorgen – Kellerräumung, Abstellraum durchforsten und die Gewandprobe und -sortierung, über die ich euch gerne im nächsten Beitrag berichten werde. Maskulino freut sich schon auf die vielen Fernsehabende und ich sehne mich schon nach den gemütlichen Spieleabenden. Eine gute Gelegenheit, spielerisch Bewegung zu machen, ist für mich die Wii Sport, durch diese lassen sich auch Kinder oder Teenager zu Bewegung motivieren und verlassen dafür auch freiwillig die magnetisch wirkende Couch. Ich freue mich sogar darauf, wieder meine Buchhaltung zu erledigen, sodass der Korb für die unerledigten Ablagen wieder ein wenig übersichtlicher wird.

Worauf freut ihr euch denn besonders? Was habt ihr im Sommer nicht erledigen können und auf die kältere Jahreszeit verschoben? Jetzt ist der richtige Zeitpunkt damit zu beginnen.

Einen schönen Herbst wünscht euch

Gelly

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P.S.: Liebe Grüße auch an die Späturlauber Annette und Friedrich, die z.B. grade jetzt ihren Sommer noch in Kroatien verlängern – keine schlechte Idee!