Heute möchte meine Freude über meine Zielerreichung gern mit euch teilen. Seit 1,5 Jahren versuche ich meinen erhöhten Cholesterinspiegel und meinen hohen Ruhepuls zu senken. Mittlerweile habe ich meinen neuen Lebensstil schon total in mein tägliches Leben integriert, es macht sogar richtig Spaß und gleichzeitig konnte ich alle meine Ziele erreichen.
Und nachdem ich ein Zahlenmensch bin, reicht mir nur mein subjektives Gefühl, dass ich mich mit gesünderer Ernährung und mehr Bewegung wohler fühle, sondern ich brauche immer auch Zahlen, die das bestätigen. Und als ich am April wieder eine Blutuntersuchung machen ließ, war ich total begeistert, dass es alle meine Blutfettwerte und andere Parameter in den Normalbereich geschafft haben.
Okt.15 | Jän.16 | Mai.16 | Okt.16 | April 17 | |
Cholesterin | 244 | 232 | 202 | 207 | 184 |
HDL | 48 | 54 | 55 | 58 | 55 |
Herzrisikofaktor (Chol/HDL) | 5,08 | 4,3 | 3,67 | 3,57 | 3,35 |
LDL | 185 | 165 | ??? | 140 | 119 |
Gewicht | 66 | 62 | 60 | 60 | 60 |
Ruhepuls | 92 | ??? | 80 | 75 | ??? |
Am anschaulichsten finde ich bei dieser Statistik noch immer die Rechnung, die mir mein praktischer Arzt erklärt hat. Natürlich hätte ich so weiterleben können wie bisher. Doch bei einem Ruhepuls von 92 muss sich mein Herz bei der täglichen Arbeit schon sehr anstrengen und Anstrengung bedeutet auch Verschleiß, wie bei technischen Geräten oder Motoren. Doch ich möchte schon, dass mein Herz in ?jungen? Jahren noch keine Verschleißerscheinungen zeigt, also war´s doch Zeit ein wenig vorzubeugen. Und wie man sieht, hat das wirklich funktioniert: Mein Herz muss also jetzt um mindestens 17 Schläge pro Minute weniger arbeiten, d.h. pro Jahr braucht es jetzt um 8.935.200 Schläge weniger schlagen. Ich habe diese Zahl 3x nachgerechnet, weil das ja wirklich unglaublich ist. D.h. bis zu meinem voraussichtlichen Pensionsantritt in 12,5 Jahren spart sich mein Herz jetzt mindestens 111 Millionen Schläge – das kann ja nicht schlecht sein, oder?
Es ist unglaublich, wie sensibel und schnell unser Körper reagiert, d.h. allerdings auch, es gibt sehr oft die Chance, seinen Gesundheitszustand zu verbessern, auf jeden Fall im Anfangsstadium. Also möchte ich euch Mut machen, hinzuschauen, d.h. die in Österreich ja kostenlose jährliche Gesundheitsuntersuchung durchzuführen, denn nur, wenn ich weiß, wo ich stehe, kann ich meinen weiteren Weg auch selbst beeinflussen und vielleicht sogar um vieles verbessern.
Was sich in meiner Statistik auch ganz besonders gezeigt hat, dass ich mit der alleinigen Umstellung der Ernährung zwar Teilziele, aber nicht alle Ziele erreicht hätte. Die ersten Monate dachte ich nämlich es reicht, wenn ich einfach bewusster esse und auf ein paar fette, süße oder späte Mahlzeiten verzichte. Ich konnte schon ein paar Kilos abnehmen und es verbesserte sich mein Gesamtcholesterin, aber das war´s auch schon.
Wenn ihr auch selbst etwas dazu beitragen wollt, z.B. den Versuch euren Cholesterinspiegel oder eurern Ruhepuls ohne Tabletten zu senken, dann könnt ihr gerne meine Ernährungsumstellung (in Absprache mit eurem Arzt und unter Kontrolle) versuchen, ich würde mich freuen, wenn es auch bei euch zu Verbesserungen führt. Wie geht das?
Kein Weißbrot mehr, nur mehr 3 Tage pro Woche Fleisch, wenig Nudeln, dafür viel Gemüse, und statt Schokolade, Süßigkeiten oder Fast Food: Nüsse und kleine gesunde Snacks (Müsli, Früchte oder Studentenfutter) – und vieles mehr an gesundem und weniger an ungesundem. Ideen und neue Anregungen, die auch für Abwechslung sorgen, könnt ihr unter der Rubrik Ernährung laufend auf meinem Blog mitlesen.
Meist spürt man selbst, was einem schadet und was einem guttut und man hört es ja auch täglich in den Medien. Konsequenz, Geduld und Experimentierfreude sind die besten Zutaten für das Gelingen. Auf jeden Fall sollte man keine länger andauernden Rückfälle von z.B. den täglichen Wurst- oder Leberkässemmeln zulassen, denn dann kann man seinen Plan gleich wieder verwerfen.
Ich verwende dazu noch einen kleinen Trick, das Visualisieren: Ich stelle mir einfach vor, dass mir z.B.: genau diese Hose wieder passt, die ich jetzt schon meide, weil sie auf meinen Bauch drückt und zwickt, wenn ich mich hinsetze. Dann sehe ich mich selbst in diesem Lieblingskleidungsstück an einem schönen Ort und mit den Personen, die mir guttun. Diese Vorstellung hilft dann sehr oft, doch nur ein kleines Stück Schokolade zu essen, falls der Gusto mal besonders groß ist und schützt mich davor, gleich auf einmal die ganze Tafel zu verdrücken.
Mein zweiter Tipp ist, dass Ausnahmen erlaubt sind, solange sie nicht zur Regel werden. Wenn z.B. meine Frau Mutter schon meine ehemalige meist ungesunde Lieblingsspeise gekocht hat, dann schaffe ich es noch immer nicht, diese ganz zu verweigern. Doch ein paar Löffel reichen schon, um mein Bedürfnis oder die Erinnerung an alte Zeiten zu befriedigen und gleichzeitig meiner Frau Mutter eine große Freude zu machen. Und wenn ich am Samstagmorgen mal zufällig bei einer frischen Semmel vorbeikomme, dann lehne ich diese auch nicht immer ab, doch die Erinnerung oder die Vorfreude reicht dann bis zum nächsten Wochenende.
Zum Glück bin ich manchmal doch auch ein wenig ehrgeizig und wenn schon 2 Dinge geklappt haben, warum nicht weitermachen und gleich ein gesamtes Gesundheitpaket probieren. Deswegen kam dann die Fitnessuhr in mein Leben, die seit über einem Jahr mein täglicher Begleiter ist. Nachdem ich von Grund auf ein eher bewegungsfauler Mensch war, konnte ich mich vor der „Uhr“ nur für kurze sportliche Etappen motivieren und das meist nur am Wochenende, doch das war leider zu wenig, um die Zahlen, die aus meiner Sicht meinen allgemeinen Gesundheitszustand bewerten, zu verbessern.
Mit der Fitnessuhr, die auch meinen Puls am Handgelenk misst werde ich quasi täglich motiviert mindestens 7.500 Schritte zu tun und 10 Stockwerke zu erklimmen. Wenn ich zu lange sitze, vibriert sie und schreibt „Los“ auf ihr Display, was ich als: „Bewege dich endlich wieder“ Aufforderung verstehe, d.h. aufstehen und nicht stundenlanges Sesselkleben ist angesagt. Auch hier schaffe ich an Ausnahmetagen dieses Ziel noch immer nicht, doch dann freue ich mich an anderen Tagen, wenn ich die doppelte Anzahl, manchmal sogar zufällig erreiche, weil ein Tag ohne Schritte und Stockwerke für mich gar nicht mehr möglich ist. Und wenn ich das Tages- oder Wochenziel erreicht habe, dann freue ich mich darüber , wenn mein täglicher Begleiter vibriert und schreibt: „Ziel erreicht“ – das ist für mich genug Anerkennung, sodass ich mir dann selbst gratuliere und stolz auch mich bin.
Anstelle im Auto zu sitzen oder an der Bushaltestelle zu warten, gehe ich mittlerweile gerne in paar Runden um den Häuserblock oder bis zur nächsten Haltestelle. Interessanterweise komme ich dann immer noch an Plätzen vorbei, die ich früher nie gesehen hätte, weil meine Bewegungsradien immer sehr klein waren. Ich versuche Lifte zu vermeiden und die Stockwerke rauf und runter zu gehen. Mittlerweile entdecke ich immer gerne zu Fuß die nähere Umgebung, egal wo ich grad bin, erlebe immer wieder positive Überraschungen und vor allem fühle ich mich dann aktivierter, frischer und wacher für meine weiteren Termine, Projekte und Pläne an diesem Tag.
Die „Schwitzminuten“, wie ich sie nenne, in der hohen Pulszone schaffe ich meist durch den Einkauf, den ich mittlerweile gerne zu Fuß erledige und wenn die Tasche nicht zu schwer ist, gehe ich dann sogar noch die 4 Stockwerke zu Fuß hinauf. Sobald ich unseren Familienhund Funny ausführe, werden auch Schwitzminuten gezählt, vor allem dann, wenn sie eine Spur aufnimmt und beginnt wie ein Schwein zu grunzen, dann lasse ich ihr manchmal den Spaß und das Vergnügen und eile schnellen Schrittes an der langen Leine hinter ihr nach.
Und sobald ich ein wenig mehr Zeit habe, versuche ich meine Nordic Walking Stecken oder mein Rad auszuführen, da bewegen sich die Zahlen auf meiner Fitnessuhr automatisch. Mittlerweile habe ich schon so einen Bewegungsdrang entwickelt, dass ich manchmal gar nicht mehr auf die Uhr schaue, sondern gehe oder Rad fahre, so langsam oder schnell, so kurz oder lang, wie ich gerade Lust habe und die Uhr zählt trotzdem und ist meist mit meiner wöchentlichen Aktivität zufrieden.
Auch hier darf es einmal Ausnahmen mit einem bewegungsfreien Tag geben, denn gerade dann, macht es am nächsten Tag gleich noch mehr Spaß. Besonders dann, wenn man Dinge regelmäßig und konsequent tut, möchte man gar nicht mehr darauf verzichten oder sogar noch ein wenig mehr davon. Leider trifft das auf die Dinge die uns gut tun zu, doch leider auch für die Dinge die uns nicht guttun. Also Achtsamkeit ist gesucht und manchmal muss man schon seinen eigenen Schweinehund überwinden, doch zum Glück gewöhnt auch dieser nach ein paar Wochen an die Änderung im Alltag.
Meine Touren wurden also immer länger, weil´s irgendwann einfach ein tolles Gefühl war, meinen erhöhten Herzschlag und die Zirkulation in meinen Blutgefäßen zu spüren. Und wenn die kalten Winter- oder Regentage ganz ausladend auf mich wirkten, marschierte ich einfach ein paar km am Laufband oder manchmal nur in meiner Wohnung im Kreis oder joggte am Stand, um ein paar Schritte zu sammeln, es muss ja nicht immer Outdoor sein.
Ein schönes Geschenk, ist die Gewohnheit unseres Körpers. Am Anfang ist man bei der Bewegung und danach meist sehr erschöpft oder müde. Aber jetzt genieße ich das „Fliessen“ schon und bin danach sofort entspannt und eher aktiviert als müde. Die Ruhephase nach der Bewegung ist für mich fast die schönste, die es gibt. Unser Körper ist extrem lernfähig, man muss ihm nur ein paar Wochen Zeit geben und in dieser Zeit auch wirklich konsequent sein.
Zum Glück haben sich alle Werte zum Positiven entwickelt, denn was hätte ich getan, wenn meine Werte noch immer schlecht wären oder sich wieder verschlechtert hätten? Dann müsste ich meinen neuen Lebensstil überdenken und diesen Blog, der mir sehr viel Freude macht, und hoffentlich auch den einen oder anderen zu gesünderer Ernährung und zu mehr Bewegung motiviert, wieder löschen. Unvorstellbar – da würde eine Welt für mich zusammenbrechen! Gerade deswegen möchte ich genau dieses tägliche Leben weiterleben, um weiterhin tablettenfrei und motiviert meinen Alltag genießen zu können.
Also es zahlt sich aus – Durchhalten ist Bedingung (mind. 3 Monate), mehr Bewusstsein zu entwickeln wie wir selbst unseren Gesundheitszustand – zumindest die Vorsorge für die besten Chancen beeinflussen können. Ich hoffe, einer oder zwei von euch können meine Tipps und Tricks nutzen, um selbst dieses bessere Gefühl – bei mir auch verbunden mit mehr Lebensfreude – am eigenen Leib und der Psyche zu entdecken. Schon alleine die täglichen Erfolgserlebnisse bringen die ersten kleinen Freuden.
Ein zweiter Nebeneffekt hat sich automatisch bei mir eingestellt: In den letzten Jahren wurde in den Wintermonaten bei mir immer ein Vitamin D Mangel festgestellt. Deswegen begann ich dann, mit Oleovit D3 Tropfen in den Wintermonaten meine Immunabwehr zu stärken (immer in Absprache mit meinem Hausarzt). Und siehe da: Heuer habe ich keinen Mangel! Durch die viele Bewegung in den Sommermonaten – meist in frischer Luft und mit leichter Sportbekleidung habe ich anscheinend gleichzeitig genug Vitamin D gespeichert. Ich finde das super, wie schnell der Körper für diese Umstellung dankt! Also falls ihr euer Vitamin D im Sommer speichern wollt, vielleicht das eine oder andere Mal auf den schattigen Gastgarten als einzige Freizeitaktivität verzichten und stattdessen eine Radtour oder eine Walking Tour gerne auch zum Gastgarten einplanen. Eure Abwehrkräfte werden euch vielleicht dafür danken!
Ich wünsche euch viele tägliche, wöchentliche, monatliche, 3-monatliche (da sollten es auch schon die Zahlen zeigen) halbjährliche und jährliche Erfolgserlebnisse mit euerm neuen Lebensplan und die passenden Befunde dazu
Gelly
Gellysblog
Symbolisch soll für jeden Tag mit gesunder Ernährung und Bewegung eine Blüte aufblühen, bis euer Leben dann so strahlend leuchten kann, wie diese Blumen: