Heute möchte ich mein Erfolgserlebnis bzw. den Rückblick auf mein vergangenes Jahr gerne mit euch teilen. Ich hatte heute wieder die Besprechung meiner jährlichen Gesunden Untersuchung und war sehr nervös. Man glaubt zwar seinen Körper zu kennen und hat ein Gefühl. Ich fühle mich mit meinem neuen Lebensstil, den ich seit Februar lebe, zwar pudelwohl, doch man weiß ja nie. Irgendwie bin ich nicht nur ein Gefühlsmensch, sondern auch ein Zahlen- und Faktenmensch, also brauche ich manchmal die Dinge auch schwarz auf weiß niedergeschrieben, sodass ich sie auch wirklich glauben kann.
Vor genau einem Jahr hatte ich ziemlich schlechte Cholesterinwerte und einen hohen Ruhepuls (Risikofaktoren für die Gefahr eines Herzinfarktes) und mein Arzt forderte mich auf, mehr zu trainieren, damit sich mein Herz in der Ruhephase nicht so sehr anstrengen muss und auf meine Ernährung zu achten. Also recherchierte ich, wie ich mich gesund ernähren könnte. Bis Jänner versuchte ich dann, ein paar Kilos abzunehmen, was zwar ein bisschen gelang, doch auf die Blutwerte hatte sich das noch zu wenig ausgewirkt. Ich hatte mich kasteit und verzichtet, und das alles umsonst – kann nicht sein!
Beim diesem Befund hatte ich dann registriert, dass ich doch einen massiveren Eingriff in meine Gewohnheiten machen sollte, wenn ich noch viele gesunde und somit hoffentlich auch glückliche Lebensjahre verbringen möchte. Also begann ich konsequent meine Ernährung zu ändern: Kein Weißbrot mehr, nur mehr 3 Tage pro Woche Fleisch, dafür viel Gemüse, und statt Schokolade, Süßigkeiten oder Fast Food: Nüsse und kleine gesunde Snacks (Müsli, Früchte oder Studentenfutter). Und vieles mehr bzw. weniger – genauere Tipps und Tricks dazu könnt ihr im vorigen Los Geht´s Beitrag lesen.
Und gleichzeitig leistete ich mir meine Garmin Vivosmart HR, die Fitnessuhr, die mich täglich begleitet, coacht, tadelt und motiviert. Zumindest 7.500 Schritte pro Tag, 10 Stockwerke und mind. 150 „Schwitzminuten“ pro Woche. Also täglich mindestens 2 von 3: Schwitzminuten und Schritte? oder Stockwerke und Schritte? oder Schwitzminuten und Stockwerke? So habe ich genug Variationen, dass die Zielerreichung fast täglich möglich ist und gleichzeitig für Abwechslung gesorgt ist.
Das schwierigste waren die Schwitzminuten – mindestens 10 Minuten lang in der erhöhten Pulszone war ich vorher nie, das war mir viel zu anstrengend. Ich war eher die gemütliche – langsame Spaziergänge oder Kaffeeplausch waren genau meines. Doch Anstrengung zahlt sich wirklich aus. Die Aktivitätsminuten fallen wöchentlich leichter und man möchte selbst dann länger schwitzen als geplant, unglaublich und vor einem Jahr unvorstellbar. Leichte Steigerungen, ja nicht übertreiben, das ist hier das Erfolgsrezept: Mal 10 Minuten laufen, schnell gehen oder Radfahren, dann 11, dann 12 usw. Jetzt ein Jahr danach steige ich mit Leichtigkeit auf das Laufband und bewege mich mindestens 15 Minuten, manchmal sogar 40. Die Zeit richtet sich jetzt eher schon nach meinem Zeitfenster und nicht mehr nach dem: Wie lange werde ich wohl durchhalten?
Unser Körper ist extrem lernfähig, man muss ihm nur ein paar Wochen Zeit geben und in dieser Zeit auch wirklich konsequent sein. Ein Pause Tag ist erlaubt: Vielleicht habe ich an diesem Tag grad irrsinnigen Gusto auf ein Wiener Schnitzel oder ein Martinigansl, o.k. dann gönn ich mir das. Meist freue ich mich dann aber schon auf die gesunde Kost z.B. Fisch am nächsten Tag. Im Vergleich zu früher eine totale Kehrtwende.
Genauso ist es mit der Bewegung – ein Jahr danach. Im Vorjahr dachte ich: Oh je, eigentlich sollte ich mehr Bewegung machen, wann soll ich das tun? Habe ich noch Kraft und Energie für so viel Anstrengung? Jetzt ist es bereits genau umgekehrt. Ein Pause Tag muss manchmal aus Zeitgründen oder aus „Schnupfengründen“ sein, doch ich möchte bald wieder gesund sein, damit ich wieder Bewegung machen kann. Und nach jedem Pause Tag sehne ich schon die Bewegungseinheiten herbei, am liebsten in der frischen Luft.
Für die Zahlen- und Faktentypen von euch, hier noch die Statistik zu meinem Erfolgserlebnis:
Okt.15 | Jän.16 | Mai.16 | Okt.16 | |
Cholesterin | 244 | 232 | 202 | 207 |
HDL | 48 | 54 | 55 | 58 |
Herzrisikofaktor (Chol/HDL) | 5,08 | 4,3 | 3,67 | 3,57 |
LDL | 185 | 165 | ??? | 140 |
Gewicht | 66 | 62 | 60 | 60 |
Ruhepuls | 92 | ??? | 80 | 75 |
Wobei mir jetzt grad wieder bewusst wird – Abnehmen alleine hat zwar ein wenig geholfen, doch in die Normalbereiche kam ich erst mit Ernährungsumstellung und Bewegung gleichzeitig. Ich bin beruhigt, dass die Zahlen meine Konsequenz und Bemühungen wieder spiegeln. Noch mehr, ich freue mich sehr!
Am anschaulichsten finde ich bei dieser Statistik die Rechnung, die mir mein praktischer Arzt erklärt hat. Natürlich hätte ich so weiterleben können wie bisher. Doch bei einem Ruhepuls von 92 muss sich mein Herz bei der täglichen Arbeit schon sehr anstrengen und Anstrengung bedeutet auch Verschleiß, wie bei technischen Geräten oder Motoren. Doch ich möchte schon, dass mein Herz in ?jungen? Jahren noch keine Verschleißerscheinungen zeigt, also begann ich dann doch mit dem Ausdauertraining. Und wie man sieht, hat das wirklich funktioniert. Mein Herz muss also jetzt um 17 Schläge pro Minute weniger arbeiten, d.h. pro Jahr braucht es jetzt um 8.935.200 Schläge weniger schlagen. Ich habe diese Zahl 3x nachgerechnet, weil das ja wirklich unglaublich ist. D.h. bis zu meinem voraussichtlichen Pensionsantritt in 13 Jahren spart sich mein Herz jetzt mindestens 116 Millionen Schläge – das kann ja nicht schlecht sein, oder?
Zum Glück haben sich alle Werte zum Positiven entwickelt, denn was hätte ich getan, wenn meine Werte noch immer schlecht wären oder sich wieder verschlechtert hätten? Dann müsste ich meinen neuen Lebensstil überdenken und diesen Blog, der mir sehr viel Freude macht, und hoffentlich auch den einen oder anderen zu gesünderer Ernährung und zu mehr Bewegung motiviert, wieder löschen. Unvorstellbar – da würde eine Welt für mich zusammenbrechen!
Also es zahlt sich aus – Durchhalten ist Bedingung (mind. 3 Monate), mehr Bewusstsein zu entwickeln wie wir selbst unseren Gesundheitszustand – zumindest die Vorsorge für die besten Chancen beeinflussen können. Ich hoffe, einer oder zwei von euch können meine Tipps und Tricks nutzen, um selbst dieses bessere Gefühl – bei mir auch verbunden mit mehr Lebensfreude – selbst zu erleben. Schon alleine die täglichen Erfolgserlebnisse bringen die ersten kleinen Freuden.
Das Schöne an Veränderungen sind zusätzlich noch die angenehmen Nebeneffekte: Viele Menschen klagen z.B. darüber, dass sie in der Herbst- und Winterzeit immer wieder an hartnäckigen Infekten leiden und jeder Virus gleich eine neue Heimat findet, vor allem dann, wenn man diesen absolut nicht braucht. So wie bei mir auch in den letzten Jahren – von einem Schnupfen zu Grippe und bald danach gleich wieder dasselbe Spiel. En Vogue ist zur Zeit der Begriff: Vitamin D-Mangel, der auch bei mir in den letzten Jahren nachgewiesen wurde. Deswegen begann ich dann, mit Oleovit D3 Tropfen in den Wintermonaten meine Immunabwehr zu stärken (immer in Absprache mit meinem Hausarzt). Und siehe da: Heuer habe ich keinen Mangel! Durch die viele Bewegung in den Sommermonaten – meist in frischer Luft und mit leichter Sportbekleidung habe ich anscheinend gleichzeitig genug Vitamin D gespeichert. Ich finde das super, wie schnell der Körper für diese Umstellung dankt! Also falls ihr euer Vitamin D im Sommer speichern wollt, vielleicht das eine oder andere Mal auf den schattigen Gastgarten verzichten und stattdessen eine Radtour oder eine Walking Tour gerne auch zum Gastgarten einplanen. Eure Abwehrkräfte werden euch vielleicht dafür danken!
Ich wünsche euch viele tägliche, wöchentliche, monatliche, 3-monatliche (da zeigen´s auch schon die Zahlen) halbjährliche und jährliche Erfolgserlebnisse mit euerm neuen Lebensplan und die passenden Befunde dazu
Gelly
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