Jetzt gerade, wo die Ballsaison im vollen Gange ist und sicher auch so manche Frisur für uns Damen wieder zum großen Thema wird, finde ich wieder genug Material, um unsere typischen Verhaltensweisen zu sammeln und niederzuschreiben, z.B. über unsere Haare.
Wie immer sind meine Beobachtungen und Beschreibungen nicht wissenschaftlich belegt, sondern nur Entdeckungen aus meinem Bekanntenkreis, bei Freunden und Passanten, die sich typischerweise geschlechtsspezifisch häufen.
Frauen …
… wollen gerne anders sein, als die Natur uns geschaffen hat, z.B. mit unserer Frisur und verändern gerne ihre Harre und die Farbe: Ist man blond, möchte man Schwarz sein, hat man Locken, möchte man diese glätten, hat man glatte Haare, werden diese gerne mit allen möglichen Hilfsmitteln zu Wellen geformt. Wird man schon leicht grau, dann färbt man sofort, damit diese oft mit der Alterung verbundene Veränderung maximal vom engsten Familienkreis bemerkt wird. Hat man kurze Haare, möchte man diese wachsen lassen – doch trotzdem geht man alle paar Wochen zum Friseur, weil man die Wartezeit bis zum Langhaar nicht aushält und auch dazwischen gestylt sein möchte. Wann tritt der Zeitpunkt ein, wo wir uns einfach so mögen wie wir sind? Auch ungefärbt und unfrisiert, so wie ich heute Morgen …
Könnt ihr euch noch an die Papilloten erinnern, die ja schon angenehmer waren als die stacheligen Lockenwickler, mit denen wir z.B. vor einem Schulball ins Bett gegangen sind? In meiner Teenagerzeit waren z.B. die Dauerwellen in, jeder wollte Locken. Die stundenlange Prozedur beim Friseur war zwar fast nicht zum Aushalten und es stank furchtbar, so wie es auch die Haare ein paar Tage danach noch immer taten, doch das war uns ziemlich egal. Man wollte einfach Dauerlocken und das musste sein.
Mit Schrecken erinnere ich mich noch an die leidvollen Nächte vor meinen ersten Bällen zurück, wo das Haarstyling immer eine sehr große Rolle spielte und ich bin sehr glücklich, dass ich mich mittlerweile so nehme, wie ich bin – kein Färben, kein ändern der Struktur, Locken oder Glätten mehr!
… verwenden immer die Serviette, wenn sie aufgedeckt ist oder fragen danach. Wenn wir den Tisch decken, lege ich immer mit Serviette dazu – Maskulino tut das nicht, er braucht keine. Ich verwende immer eine Serviette, um den Bereich in meinem Gesicht, der eventuell verschmutzt sein könnte dazwischen und nach dem Essen zu säubern. Anscheinend ist das schon eher ein Frauenphänomen, denn Männer patzen sich anscheinend nicht an oder tun zumindest so. Auch bei einer größeren Runde, wenn wir Gäste haben, decke ich den Tisch auch mit Servietten. Spannenderweise bleiben diese dann oft unberührt und besonders an den Plätzen, wo das männliche Geschlecht gespeist hat. Die ungebrauchten Servietten von unseren Begleitern räume ich dann meist wieder weg, also nur wieder Arbeit umsonst. Für unsere nächsten Essenseinladungen nehme ich mir mal vor, nur einen Teil oder die für die Damen vorgesehenen Plätzen inklusive Servietten zu decken, das wäre doch einmal ein spannendes Experiment, mal sehen was passiert?
Gestern haben hatte ich auch wieder unnötig eine Serviette bereitgestellt, Maskulino meint, man kann sie ja für das Frühstück verwenden oder für das nächste Abendessen, falls er doch einmal eine braucht …
… gehorchen den Vorschriften und gehen z.B. nicht bei Rot über die Ampel. Mir selbst passiert das immer wieder, dass ich bei meinen Stadtspaziergängen mit Maskulino brav an jeder roten Fußgängerampel stehen bleibe und warte, bis diese grün wird. Maskulino kann das gar nicht und zieht mich immer wieder über den Straße, wenn da grad kein Auto kommt. Für ihn ist das unnötig, diesem roten Signal zu gehorchen, wenn der Weg über die Straße absolut frei ist. Er findet das Ampelsymbol unnütz und zieht mich dann hinter sich her. D.h. er nimmt meine Hand steigt vom Gehweg auf die Straße und zieht mich – meist ein wenig zögerlich hinter ihm gehend – trotz des roten Ampelsignals über die Straße und meint: Es kommt ja eh´ nichts, da brauchen wir nicht unnötig warten. Dieses Verhalten sehe ich nicht nur bei uns, sondern auch bei vielen anderen Pärchen. Meist wartet die Frau brav und richtet sich rein nach der Anzeige der Ampel, während die Männer sich nach dem Verkehrsaufkommen richten. Manchmal überquert der Mann auch alleine die Straße und die Frau wartet geduldig auf der anderen Seite, bis es grün wird – wir sind halt einfach gehorsam oder ferngesteuert?
… möchten immer den oder das schönste: z.B. den Christbaum: Frau sucht stundenlang herum, bis sie genau den idealen Christbaum findet, er muss groß sein, schön sein, dicht und buschig sein. Es ist aber oft schwer sich auf so viele Kriterien zu konzentrieren, dass man dann manchmal zuhause draufkommt, dass man auf etwas ganz wichtiges vergessen hat. Man hat z.B. vergessen, den Christbaum von beiden oder allen Seiten zu betrachten. Dann transportieren wir das gute (schönste) Stück nach Hause und merken, dass der mühsam und pingelig ausgesuchte Baum schief oder einseitig ist. Und mit hoher Wahrscheinlichkeit passt er auch nicht einmal in das zu klein geratene Christbaumkreuz oder in den Ständer. Und jetzt? Entweder muss „Mann“ basteln oder man fährt nochmals los, um den passenden Ständer für das gute Stück zu finden. Ich glaube auch deswegen hat Maskulino in unserem Haushalt für einen Alle Jahre wieder verwendbaren Christbaum gesorgt, damit er sich den jährlich wiederkehrenden Stress mit der Suche nach „the Most Beautiful Christmas Tree“ ersparen kann.
… die coolsten Fingernägel und lassen sich dabei gerne etwas einreden. Wenn die Stylistin meint, das passt super und ist grad in, dann kann es schon passieren, dass man z.B. mit Rosa-Türkisen-Nägeln nachhause kommt. Leider lassen wir uns da sehr oft blenden, denn unsere Berater wissen nicht, welche Garderobe wir zuhause im Kasten haben. Dann haben wir nämlich die coolsten Fingernägel und nichts Passendes zum Anziehen dazu. Und schon kehrt die Unzufriedenheit wieder zurück und wir müssen uns eine neue Garderobe kaufen, die zu unseren Nägeln passt.
… möchten mit der Mode gehen und unbedingt zumindest ein trendiges Stück, das gerade in ist, als mögliches Outfit besitzen und manchmal auch tragen. Sehr oft kann man aber beobachten, dass nicht alles für jede passt. Gerade im Frühling sind wir Frauen sehr anfällig auf die In-Produkte. Wir leisten uns ein Teil und führen dieses dann auch gerne aus, manchmal auch zu absolut unpassenden Gelegenheiten. Zum Glück bekommen wir nicht von allen unseren Mitmenschen immer und überall ehrliches Feedback und manche lassen uns unsere Freude. Doch, wenn man ehrlich ist, sieht man sehr oft ein Modeoutfit an einer Person, der das absolut nicht passt, Entweder passt die Figur überhaupt nicht zu dem Teil oder die Farben sind wirklich nicht für dieses eine Individuum bestimmt und da nutzt das gar nichts, dass diese Farbe oder dieser Schnitt grad total in ist, man sollte vielleicht doch von so manchem die Finger lassen. Daher gehe ich mittlerweile gerne mit ehrlichen Freundinnen oder auch Maskulino einkaufen, die mich dann schon im Vorfeld davon abhalten, wieder einmal Geld für ein unnötiges „Must Have!“ auszugeben, von dem nur ich glaube, dass ich es unbedingt haben muss.
Hier eine kleine Sammlung meines bisherigen Lebens bis zu meinem 35. Lebensjahr für mich und euch zusammengestellt – Mode hin oder her – mittlerweile überlege ich mir mehrfach (zum Glück), ob das eine oder andere Styling oder die gewünschte Frisur zu mir passt und muss nicht mehr alle Schnitte, Farben oder Frisuren ausprobieren:
… sind gerne abergläubisch, lesen Horoskope und richten sogar ihr Handeln danach aus. Z.B. der Brauch, dass man keine schmutzige Wäsche mit ins neue Jahr nehmen darf. Einige meiner Freundinnen haben am letzten Tag des Jahres einen totalen Stress, anstelle dass sie diesen Tag genießen. Alle schmutzigen Kleidungsstücke müssen noch gewaschen und gebügelt werden, damit man sauber ins neue Jahr geht. Was soll das dann? Selbstbeschäftigung und selfmade Stress am letzten Tag des Jahres, nur weil man das so sagt?
… führen gerne Listen – und damit meine ich nicht unsere Terminkalender:
Ich kenne z.B. manche Listen von Freundinnen, die jährlich dokumentieren, wer ihnen zum Geburtstag gratuliert hat. Und wehe man vergisst, dann hat man zwar noch die Chance, sich zu entschuldigen, doch ein kleiner Beigeschmack bleibt sicher das ganze Jahr über, bis man im folgenden Jahr wieder genau am diesem Tag an diese Frau denkt. Und Achtung, auch wenn sich die Welt der Kommunikation rasant ändert, eine Änderung der Form der Wunschübermittlung ist auch nicht so gerne gesehen. Ich wurde z.B. einmal schon gerügt, dass es mir nicht der Mühe wert war, eine Bekannte zum Geburtstag anzurufen. Ich hatte eine ganz lieb und ehrlich formulierte SMS geschickt, was ihr anscheinend nicht so viel bedeutet hat, als ein persönliches Gespräch am Telefon.
Natürlich ist auch die Einkaufsliste ein wichtiger Bestandteil unseres Lebens. Falls einer der Personen, an die wir die Abarbeitung dieser delegiert haben, vergisst z.B. nur ein einziges Teil dieser eh´ meist nicht lebensnotwenigen Güter zu besorgen, dann bricht für uns die Welt zusammen. Da kann man nur hoffen, dass die Geschäfte noch geöffnet haben und der- oder diejenige noch die Chance hat, seinen oder ihren Fehler gut zu machen. Leider ist da unser Meckern oft schon so ausgeprägt, dass wie dieses sehr oft wegen einer Kleinigkeit wieder ins Spiel bringen, anstelle einen Dank für die vielen anderen Bemühungen auszusprechen.
Man kann sich gar nicht vorstellen, welche weiblichen Listen ich schon gesehen habe. Natürlich die Zyklusliste, die vor allem bei einem vorhandenen Kinderwunsch dann sehr oft das Tun und das Genießen überlagert. Manche Frauen, in jüngeren Jahren oder in ihren Single-Zeiten führen da noch ganz andere, persönliche Listen mit Namen – meist männlicher, die dann an deren Ende mit einer Summenzahl quasi wie selbst signiert wird, die ich euch hier aber nicht näher erläutern möchte.
… lieben Sonntagsausflüge, nein noch mehr, die sind fast Bedingung und ein absolutes Muss. Auch wenn ihre männlichen Pendants die ganze Woche über keine Zeit für sie haben, der Sonntag ist uns heilig, da können unsere Lebensbegleiter dann so manches wieder gut machen, was sie unter der Woche versäumt haben. Der Sonntag ist der einzige Tag, wo wir unsere Listen nicht abarbeiten und so mit uns selbst beschäftigt sind, dass uns eh´ egal ist, was unsere Partner machen. Am Sonntag wollen wir die ganze Familie um uns rotten, Zeit mit unseren liebsten verbringen.
Und wenn da unserem Sonntagsausflugsprogramm zugestimmt wird oder wir sogar noch damit überrascht werden (aber bitte rechtzeitig, damit wir uns geistig drauf einstellen und unsere Vorausplanung darauf einrichten können) und wir nicht – wie jeden Tag – in der Küche stehen müssen, um alle hungrigen Mäuler unserer Mitbewohner zu stopfen, dann sind wir meist sehr glücklich und zufrieden, zumindest für diesen einen Tag in der Woche. Die Vorfreude und die Erinnerung an einen schönen Sonntag verhilft uns auch dazu, den Rest der Woche vielleicht eher mit einem Lächeln, anstelle mit Verbissenheit durch unser und vielleicht auch euer Leben zu gehen.
Und wir lieben romantische Sonnenuntergänge, also liebe Männer, falls wir einmal gemeinsam das Glück haben, einen solchen tollen Sonnenuntergang bei unseren Ausflügen zu entdecken, dann bleibt bitte noch. Es gibt – zumindest für mich – keinen Grund, einen solchen schönen Moment, und schon gar nicht an einem Sonntag, abzubrechen, weil z.B. noch gearbeitet werden muss, der Spielbeginn der Fußballliga oder der Start des Night Race beginnt (es gibt ja eh´ schon alles on demand) oder die Heimfahrt sinnvoller wäre, bevor der Rückfahrtsstau droht.
In diesem Sinne wünsche ich euch schöne Sonntagsausflüge im Kreise eurer Liebsten mit ein paar schönen bleibenden Momenten, die einem bei der Erinnerung daran wieder zum Lächeln bringen, zu ein wenig mehr Zufriedenheit beitragen und uns somit wieder gut durch die nächsten Alltagstage tragen, …
Alles Liebe von
Gelly
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