Gellysblog

Gemüse und Fisch sind unsere Muntermacher im März

In den letzten Wochen hatte es mich beruhigt, dass nicht nur ich von der „Frühjahrsmüdigkeit“ betroffen bin, sondern dass ich auch viele anderen Menschen mit einem Gähnen in deren Gesicht beobachten konnte. Manchmal hilft es, wenn man merkt, dass man mit seinen kleinen „Wehwehchen“ nicht alleine auf dieser Welt ist. Und weil ich der Typ Mensch bin, der immer etwas tun möchte, um die Zustände, die mir grad nicht gefallen, möglichst rasch wieder zu verbessern oder zu beseitigen, suchte ich mir frische, bunte Rezepte mit Gemüse, die dann mein Energielevel wieder ein wenig nach oben brachten.

An einem noch kälteren Tag, so wie heute, der sich wie Winter anfühlte, der ja eigentlich laut Kalender noch ist, stand etwas wärmendes auf unserem Speiseplan. Das Rezept dazu fand ich im klassischen Thea Kochbuch Nr. 6 aus dem Jahre 1985.

Interessant, dass der damalige Buchtitel – vernünftig ernährt hieß, d.h. man hat sich auch schon vor 31 Jahren mit „vernünftiger“ Ernährung beschäftigt. Wenn man die Zivilisationskrankheiten unsere heutigen Gesellschaft von Jung bis Alt ansieht, haben die ersten Bemühungen von gesunder Küche bis heute nur bei wenigen Menschen gefruchtet.

Diese Kochbuchserie von Thea bekam ich als junge Erwachsene jährlich zu Weihnachten, zu Ostern oder zum Geburtstag von meiner Frau Mutter geschenkt, damit gesichert war, falls ich dann doch einmal eine eigenen „Hausstand“ gründen würde, dass ich auf keinen Fall verhungere und genügend Anleitungen zum Kochen mit im Gepäck hatte – quasi als Aussteuer, damit ich dann meinen zukünftigen Mann täglich bekochen kann. Meine Frau Mutter (und das Kochhbuch ebenso) musste allerdings noch ein paar Jahrzehnte warten, bis ich „reif“ genug war, mich mit Kochrezepten zu beschäftigen.

Und nun zurück zum „Kohlrabigulasch“! Leider kann ich von dieser Kochanleitung keinen Link einfügen, denn 1985 waren eher noch die „Hardkopien“ üblich, daher hier in Kurzform abgetippt zum Nachkochen die „Kohlrabi, ungarische Art“:

Öl oder „Thea“ in einer Pfanne erhitzen, 10 dag Speck darin anbraten, 1 kleine Zwiebel – feingehackt – goldig rösten. Nudelig geschnittenen Paprika (von 2 Stk. in rot, gelb, grün oder auch lila) und in Stücke geschnittenen Kohlrabi (von 3 Stk.) beigeben. Mit einem halben Kaffeelöffel Paprika edelsüß stauben und mit einem Achterl Suppe aufgießen. 2 Eßlöffel Tomatenketchup einrühren, mit Salz, Pfeffer und Majoran würzen. Am Schluss noch mit einem Achterl Rahm und feingehackter Petersilie verbessern.

Wieder mal ein nettes „Schaufelessen“ und ich liebe Schaufelessen. Für mich sind das Gerichte, die man mit dem Löffel „schaufeln“ kann, so ähnlich wie Eintöpfe. Das schöne daran ist für mich, dass man wenig Töpfe benötigt, weil meistens alles in einen Topf kommt, und dass daher auch wenig Geschirr angepatzt wird. Wir brauchen dann dafür nur einen Topf, nur je einen Teller und einen Löffel pro Essensteilnehmer.

Nach diesem Essen müssen nur wenige Essensgeschirrteile in den Geschirrspüler geräumt werden und es bleibt nur ein Topf zum Abwaschen über. D.h. wenn dann plötzlich – meine in letzter Zeit immer häufiger auftretende – „Nach dem Essen Müdigkeit“ überfällt, kann ich ihr Raum geben und anstelle noch mit müden Augen den „Saustall“ in der Küche zu entfernen, kann ich dann doch recht bald nach einem solchen Essen unsere Coach besuchen.

Wobei mich meine Nach dem Essen Müdigkeit meist nur bei deftigen Fleischgerichten, wie Schweinsbraten usw. überfällt und die gibt es ja in letzter Zeit immer seltener. Und mittlerweile hat sich auch unsere Kücheneinteilung geändert: Für die umständlichen, zeitaufwendigen (meist) Fleischgerichte, die dann auch den Magen schwermachen und die Waage am nächsten Tag zu Höchstleistungen motiviert, ist mittlerweile Maskulino zuständig.

Und dann hat mich diese Woche noch der Staudensellerie angelacht, der jetzt schon in einigen Supermärkten frisch und knackig gesichtet werden kann: Also gab es als Beilage zu köstlichen Forellen: Kartoffelrösti mit Staudensellerie, damit es wie draußen in der Natur, nicht nur grau, sondern mit dem kommenden Frühling auch in unserer Küche wieder bunter wird.

Dieses Rezept habe ich selbst erfunden, daher ist es natürlich sehr einfach: Zwiebel rösten, dünne Scheiben Staudensellerie dazu fügen, eventuell mit Suppe oder Wein ein wenig aufgießen und ca. 10 Minuten schmoren lassen. Danach die Scheiben von geschnittenen, gekochten und geschälten Kartoffel dazugeben und gemeinsam rösten. Ich würze dann gerne noch mit „Kräutern der Provence“ oder „Kräutern der Toskana“, damit uns der Geruch und der Geschmack dann wieder an vergangene und zukünftige Urlaube erinnert. Das bedeutet für uns – die gesunde Küche mit einem Lächeln im Gesicht und Urlaubserinnerungen durch die Düfte, die beim Kochen und Genießen unserer Küchenkreationen in unsere Nasen aufsteigen.

Nachdem nur Gemüse für Maskulino ja nicht als Speise durchgeht, hat er dazu die Forellen zubereitet und serviert, die ich frisch und nicht tiefgefroren beim Penny Markt ergattert hatte:

Die frischen Forellen lässt er zuerst in Begleitung von Rosmarin in frischem Wasser schwimmen. Danach brät er sie seit neuesten mit seiner neuen „Hausfreundin“, der Tefal Pfanne by Jamie Oliver.

Gewürzt wird mit „Veggie“, ein Produkt, das uns kroatische Bekannte für gegrillten Fisch empfohlen haben und dass es auch bei uns in jedem Supermarkt gibt. Damit wird der Fisch wirklich knusprig und würzig und wir erinnern uns dabei an unseren sommerlichen traditionellen Holzkohlengrill. Man kann das „Meer“ fast schmecken und rauschen hören. Eigentlich heißt das Gewürz VEGATA und sogar die Packung erinnert mich an tiefblaues Meer, Sonne, Fröhlichkeit und Zufriedenheit.

Ich wünsche euch einen guten Appetit bei dem Genuss eurer energieaufladenden Speisen.

Gelly

Gellysblog