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Gut gelandet – auch ohne Fly Niki

Leider hatten wir ja unsere Urlaubsreise bzw. unseren Flug mit Fly Niki gebucht. Wir sind grad noch weggekommen und dann war „Flugende“ für die von uns gebuchte Airline. Zum Glück waren wir diesmal – anscheinend unterbewusst – schon vorsichtig und hatten unsere Dezemberreise in die spanische Sonne über das Internetreisebüro LMX Touristik im Paket mit Flug, Quartier und Transfer gebucht. Somit hatten wir zwar auch ein wenig Sorge, dass unsere Rückreise für uns mühsamer sein wird als geplant, doch wir mussten uns nicht selbst darum kümmern.

Wir sind gerade noch mit dem ?letzten? Flug von Fly Niki von Wien aus gestartet. Und wie wir im Nachhinein gehört haben, hatten wir Glück, dass wir überhaupt noch starten durften, denn kurz danach wurde ja von der „Mutter“ der Geldhahn zugedreht und viele „Möchte gern Passagiere“ waren am Flughafen gestrandet. Es kam glücklicherweise kein „Umkehrbefehl“, sondern wir konnten wirklich gut betreut, sicher und glücklich in Las Palmas auf Gran Canaria landen. Die kühle Luft mit starkem Wind und der Blick auf viele Wolken, die uns zuerst im Nordwesten der Insel begrüßten, machten vor allem Maskulino nicht besonders „amused“. Seine Miene wurde immer finsterer, denn er hatte unserem Vorweihnachtsurlaub überhaupt nur mit der Aussicht auf ein paar Sonnentage zugestimmt.

Je weiter südlicher wir mit unserem Transferbus fuhren, umso heller und sonniger wurde es, also hatten wir dieses Mal doch die richtige Destination für unseren Wintersonnenurlaub gewählt. Was mir an Urlauben zu solchen Terminen (=Zwischensaison) immer besonders gefällt, obwohl es manchmal auch komisch ist, wir „urlauben“ meist gemeinsam oder gleichzeitig mit vielen „Pensis“, die anscheinend auch gerne dem Winter entfliehen und oft sogar viele Wochen in wärmeren Gefilden verbringen.

Das positive an solchen Destinationen ist, dass wir dann meist weit und breit die jüngsten Urlauber sind, außer den Familien mit kleinen Kindern, d.h. dadurch fühlen wir uns manchmal noch so richtig jung, obwohl wir ja vor einigen Jahrzehnten mit unseren über 50 Lenzen auch schon das Pensionsalter erreicht hätten, was sich mittlerweile ja geändert hat, also müssen wir und alle Personen unseres Jahrganges noch ein paar Jahrzehnte auf unsere Langzeiturlaube auf den Kanaren warten. Trotzdem wollten wir einmal eine Schnupperwoche im „Pensionistenparadies“ ausprobieren.

Diese Destinationen gefallen uns interessanterweise immer sehr gut – irgendwie habe ich schon seit einigen Jahren immer die Seniorendomizile für meine Urlaube oder Tagesausflüge im Auge. Erstens haben diese Menschen ja sicher schon vieles ausprobiert und somit die „No goes“ schon ausgeschieden und zweitens ist es an solchen Orten üblicherweise sehr ruhig. Vor allem beim Abendessen gelingt es uns immer auch ohne Reservierung einen Tisch zu bekommen, was wir gerne mögen, weil wir gerne spontan entscheiden, wie wir den Abend verbringen wollen. Anscheinend wird bei den Langzeiturlaubern oft zuhause gekocht, also bleiben die besten Tische in durchaus attraktiven Restaurants dann für uns über, was uns immer sehr freut.

Maskulino möchte nämlich immer draußen sitzen, am besten mit Meer- oder Panoramablick. Ich versuche ihm, diesen Wunsch auch zu erfüllen, indem ich immer mindestens 2 Pullover – einen mit Kapuze -, eine Windjacke, ein Stirnband und eine Haube mitnehme oder zumindest im Rucksack für alle Fälle parat habe. Diesmal saßen wir auch mehrmals draußen im Panorama Grill, er ganz entspannt zurückgelehnt und ich vermummt im Kapuzenpullover. Sogar die Kellnerin machte sich das eine Mal schon Sorgen, sah mich ungläubig an und fragte: Ist ihnen kalt? Ja, an diesem Abend war mir wirklich kalt, doch ganz zum Schluss hat mich der Sangria und der Likör, den man meist gleichzeitig mit der Rechnung bekommt, noch gut aufgewärmt und ich konnte am Heimweg sogar noch ein paar Schichten ablegen, weil die Wärme von innen in mir aufstieg.

 

Normalerweise fehlen in den meisten günstigen Langzeitquartieren, die auch wir buchen allerdings Internet und Heizung. Seit die Roaminggebühren ja abgeschafft wurden, stellt das zum Glück kein Problem mehr da. So kann Maskulino entspannt auf seiner Sonnenliege chillen und trotzdem seine „Geschäfte“, die man nicht aufschieben kann, vor Ort erledigen. Eine Miniheizung haben wir schon in unserem Reisegepäck, dafür und für unsere elektrische Espressomaschine haben wir diesmal sogar noch zusätzlich einen kleinen Trolley mitgenommen, damit wir vor Ort alles haben, was wir so täglich brauchen. Das eine Gepäcksstück pro Person mussten wir zwar extra zahlen, doch das war uns den Preis wert.

Alles andere kann man ja vor Ort kaufen, nur Kleidung sollte man tunlichst selbst mitnehmen, wenn man nicht zufällig in die Größen L, XL oder XXL reinpasst. Bei einem unserer Kanarenurlauben vor ein paar Jahren, hatte Maskulino nämlich vergessen, eine kurze Hose mitzunehmen, anscheinend ging er davon aus, dass dort auch Winter ist, was laut Kalender ja stimmt. Bei unseren Strandspaziergängen oder Küstenwanderungen hätte aber doch eine kurze Hose den Zweck besser erfüllt, was man am mittleren Bild sehr gut sehen kann.

 

Und wenn wir dort vor Ort Kleidung einkaufen möchten, können wir uns diese meist gleich zweimal um den Bauch wickeln, kleinere Größen – außer für Kinder – sind nur in ganz wenigen „einheimischen“ Boutiquen oder in Souvenirshops mit den bunten Motiven zu finden. Nachdem diese Varianten keine Alternative für Maskulino waren, beschloss er, seine Hose lieber selbst zu waschen und mit einer Dusche wieder tauglich für die nächsten Urlaubstage zu machen, also von Salz und Sand zu befreien.

Irgendwann begannen wir doch dann an unsere vielleicht unsichere Heimreise zu denken, also kontaktieren wir zwei Tage vor Rückflug dann doch unsere deutsch sprechende Reisebetreuung, die wir schon am Flughafen kennengelernt hatten und die uns – wahrscheinlich hauptsächlich zum Buchen von Ausflügen – bereits ihre Kontaktdaten gegeben hatte. Zuerst bekamen wir keine Antwort, ob wir am geplanten Tag zurück nach Wien fliegen könnten, doch sie versprach, sich darum zu kümmern. Als wir dann am nächsten Tag nochmals nachfragten, bekamen wir die Antwort, dass unsere Reservierung noch nicht bestätigt ist.

Und siehe da, kurz danach erhielt Maskulino ein E-Mail mit den neuen Flugdaten – wir konnten wirklich am Wunschtag mit der Brussels Airline und Zwischenstopp in Brüssel nach Hause fliegen, auch wenn Fly Niki nicht mehr fliegen konnte. Als erste Reaktion dachte ich mir, passt, in Belgien und Brüssel, dem „Zentrum“ Europas war ich eh´ noch nie. Die Reisezeit hatte sich durch diese Umbuchung zwar massiv verlängert. Aus einem Direktflug mit 4,5 Stunden wurde eine Heimreise von 12 Stunden, was uns vorerst wirklich nicht störte, denn Hauptsache wir kamen rechtzeitig vor Weihnachten noch heim, um noch die letzten Besorgungen erledigen und dann entspannt mit unseren Familien feiern zu können.

Maskulino bewegte sich dann mit dieser Mail zur Rezeption unseres Quartiers, welche er gerade noch zu den Öffnungszeiten erreichen konnte. Die Öffnungszeiten der Rezeption unseres 2 Schlüsselhotels waren nämlich von 10-14 Uhr. Und nachdem wir ja in Spanien waren, wo die Uhren manchmal anders ticken, waren diese neuen Reiseunterlagen und die neue Abholzeit für unseren Flughafentransfer wie erwartet noch nicht an der Rezeption für uns hinterlegt. Irgendwie gelang es Maskulino dann doch mit vom Mail ausgedruckten Unterlagen zu unserem Reihenhaus zurückzukehren.

Dann war noch die Challenge, elektronisch unsere Bordkarte zu erstellen, was lt. den Unterlagen dringend empfohlen war. Dazu benötigten wir noch die App der Brussels Airline, welche wir dank W-Lan, welches kostenlos vom Hotel angeboten wurde, einfach herunterladen konnten. Wir reservierten dann gleich die von Maskulino unbedingt gewünschten Fensterplätze – bzw. den einen für ihn – und den daneben für mich. In Bezug auf den Fensterplatz kann er richtig grantig werden, falls ich den dann doch einmal für mich beanspruchen würde. Doch kein Problem, ich fliege oft genug, um noch in meinen persönlichen Genuss des Fensterplatzes zu kommen, also lasse ich ihn bei unseren gemeinsamen Reisen gerne den Vorrang (ich brauche mich ja nur zum richtigen Zeitpunkt hinüberlehnen, …).

Maskulino bekam dann wie geplant über E-Mail seine Bordkarte. Meine Bordkarte versuchte er über SMS schicken zu lassen. Lt. App war der Platz für mich reserviert, doch auf die Bordkarte per SMS konnte ich lange warten. Wir kontrollierten mehrfach, meine von ihm angegebene Telefonnummer, doch das SMS mit meiner Bordkarte machte anscheinend eine lange Reise im Nirwana. Zum Glück war ich nach diesen schönen entspannten Urlaubstagen so relaxed, dass mir das komplett egal war. Keine Minute machte ich mir Sorgen, dass mich der gebuchte Flieger nicht mitnehmen würde. Ich glaubte einfach daran, dass meine Heimreise auch ohne Bordkarte möglich sein würde.

Am nächsten Tag wurden wir genau zu Sonnenaufgang, ca. um 8 Uhr Ortszeit, von der Hotelrezeption abgeholt bzw. fast, denn wir sahen einen Transferbus schon ein paar Minuten lang am anderen Ende der Straße, an der Einfahrt in die Sackgasse, stehen. Dort stiegen 2 Passagiere zu und der Busfahrer schien in unsere Richtung zu sehen und aufgeregt zu winken. Irgendwie fühlten wir uns zuerst nicht gemeint, denn lt. Maskulino sagte die Reiseleitung ja, dass wir an der Rezeption abgeholt werden.

Auf einmal begann der große Reisebus, die Sackgasse langsam rückwärts zu fahren, ganz knapp an den an beiden Seiten parkenden Autos vorbei, wobei die meisten von ihnen Mietautos waren. Bevor wir weiter mitzitterten, ob das gutgeht, rollten wir unsere Koffer lieber dem Bus entgegen. Als wir uns dann ca. in der Mitte trafen, blieb der Bus stehen, der Busfahrer stieg aus und gestikulierte ganz aufgeregt. Anscheinend wollte er uns erklären, dass er hier gar nicht fahren darf und wenn die Polizei kommt, muss er Strafe zahlen. Jetzt verstanden wir auch warum uns der Transferbus bei der Anreise auch einfach an der nächsten Straßenecke vor der Sackgasse abgesetzt hatte, sodass wir auch da bereits die ganze Gasse entlang mit unseren rollenden Koffern per Pedes unterwegs waren. Na ja, manchmal darf man nicht alle Informationen ganz für bare Münze nehmen und manchmal bekommt man auch 2 verschiedene Informationen, mit denen man sich dann in der Mitte trifft, so wie wir mit dem Busfahrer dieses Mal – doch das ist für uns aufgrund unserer Spanienerfahrung ganz normal. (Die öffentlichen Busse kommen auch immer dann, wann sie wollen und sie z.B. ihre Pause beendet haben und nicht dann, wenn es die passende Zeit laut Fahrplan wäre!)

Und wie erwartet, war es ganz egal, ob wir eine Bordkarte hatten oder nicht. Wir mussten uns sowieso an der langen Schlange anstellen, um unsere Ausweise zu zeigen, unser Gepäck abzugeben und die Bordkarten nach Brüssel und dann gleich weiter nach Wien in Empfang zu nehmen. Glücklich und schon wieder frierend nahmen wir diese „Strapazen“ gerne auf uns, Hauptsache wir durften auch ohne Fly Niki – und sogar ohne Extrakosten – rechtzeitig vor den Weihnachtsfeiertagen wieder nach Hause.

Der Zwischenstopp in Brüssel war zwar etwas enttäuschend, denn wir wanderten zuerst zum Gate XY, das auf unserer Bordkarte stand, welches dann zum Gate XY verlegt wurde und wieder meilenweit entfernt war. Und die Ausstattung bzw. der Zustand der Toiletten und der Raucherzone ist keine weiteren Worte wert. Kulinarisch fanden wir außer einer Juice Bar, wo man sich z.B. einen Lemon Tree oder einen Botox Drink frisch mixen lassen konnte, hauptsächlich Automaten für die Versorgung von Speis, Trank oder elektronischen Gadgets. Dafür konnten wir in der Wartezone ein wenig kostenlosen Strom für unsere elektronischen Geräte tanken und uns um teures Geld, einen kulinarischen Genuss eines Cheese Cakes in einem der Selbstbedienungskaffeehäusern gönnen, das wir nach langer Suche dann doch gefunden hatten, welcher es aber wirklich Wert war.

In diesen 7 Tagen inkl. Reisezeit konnten wir wirklich viel erleben, uns kulinarisch und mit tollen Ausblicken verwöhnen lassen und uns für viele Stunden die Sonne auf den Bauch scheinen lassen, was in unserer Heimat ja derzeit zumindest Outdoor nicht möglich ist. Daher noch einmal zum Gusto machen unser Abschiedsblick am Flughafen in Gran Canaria und unser Ankunftsblick in Wien:

Falls ihr noch mehr von unseren Sonnenerlebnistagen lesen möchtet – weitere Reiseberichte zum Thema Bewegung und Ernährung folgen. Bis dahin wünsche ich allen eine gute, sichere und pünktliche Hin- und Heimreise zu den Destinationen eurer Urlaubs- oder Heimatsorte, die ihr zu den Feier-, Urlaubs- oder Ferientagen besuchen werdet.

Guten Flug und gute Fahrt wünscht euch

Gelly

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P.S.: Kleines Detail und Anekdote am Rande: Wir kamen jetzt gerade – 24 Stunden nach unserer Ankunft in Wien – wieder eine SMS, ob wir die Reiseunterlagen für unsere morgige Heimreise schon bekommen haben. Sehr skurril – es war eine Verwechslung, doch man ist anscheinend seitens des Reisebüros nicht nur bei uns sehr bemüht, alle Kunden rechtzeitig und gut nach Hause zu bringen.

In diesem Sinne danke an alle Leidtragenden oder Beteiligten von Fluglinien, Reisebüros, Taxiunternehmen, Unterkünften, Restaurants und sonstige Veranstaltern im Tourismusbereich, die durch diese Flugausfälle sicher einen Mehraufwand hatten, den man so kurz vor Weihnachten sicher nicht braucht. Aber danke für eure Bemühungen, denn nur dadurch habt ihr unseren Urlaub und auch unser Weihnachten gerettet. Hut ab vor eurem Engagement (z.B. LMX Touristik)!

P.P.S.: Und das ist kein bezahlter Beitrag, wir waren nur froh und glücklich, dass wir die Umbuchungsprozedur bei unserer Privatreise in diesem speziellen Fall den Profis überlassen durften, das war gut so und hat super geklappt!