Nachdem dieses Thema jetzt schon in allermunde ist, hier ein paar Möglichkeiten, trotz dieser „afrikanischen“ Hitze, die sich derzeit in Wien niedergelassen hat und voraussichtlich länger bleiben wird, ein paar tägliche Bewegungseinheiten im Alltag einzubauen.
„Morgenstund hat Gold im Mund“ sagt ein Sprichwort, an das man sich besonders an diesen über 30 Grad Tagen erinnern sollte. Für mich ist das derzeit recht einfach, weil ich immer sehr früh munter werde, obwohl ich nur ein paar Stunden geschlafen habe. Dazu habe ich 2 Theorien:
Entweder leide ich schon an seniler Bettflucht, was mich nicht so positiv stimmt, doch mit meiner geschulten „think positive“ Einstellung kann ich auch erkennen, dass sich dadurch auch ein längerer Tag ergibt, an dem dann vielleicht sogar ein wenig Zeit für Bewegung bleibt.
Oder ich reagiere einfach sensibel auf den Sonnenaufgang und die Helligkeit, die sich derzeit bereits in den frühen Morgenstunden in unserem Schlafzimmer breitmacht. Doch da habe ich leider keine Chance, ich werde automatisch durch die ersten Sonnenstrahlen munter und Maskulino döst gemütlich weiter. Eigentlich ungerecht, denn nur er besteht darauf, dass wir unseren Schlafraum nicht verdunkeln und ich werde dann mitten in der Nacht (für mich ist das z.B. 6 Uhr morgens) munter.
Also habe ich es mir angewöhnt, an diesen auch heißen Sommertagen, meine Termine gleich recht früh zu legen. Da ist die Luft noch angenehm und man kann z.B. bei Spaziergängen im schnelleren Schnitt auch ein paar Aktivitätsminuten und Schritte sammeln, ohne dass man so richtig ins Schwitzen kommt.
Ich habe z.B. gestern Morgen mein Auto wieder mal zum Service gebracht und bin dann mit schnellen Schritten die 20 Minuten zu Fuß nach Hause gegangen. Das hat richtig Spaß gemacht, die Stadt noch recht leer zu erleben und meinen Kreislauf in Schwung zu bringen, sodass ich mich dann voll motiviert bereits vor 9 Uhr wieder an meinen PC setzen konnte und sehr produktiv war.
Dasselbe Prozedere habe ich heute Morgen gemacht. Ich marschierte schon früh die 20 Minuten zur Autowerkstatt und war dann, nach der Abholung meines Autos, ebenso bereits aktiviert und voll motiviert bei meinem ersten Kundentermin.
Das interessante an meinen Morgenspaziergängen fand ich, dass ich in der Früh noch die Sonne suchte, d.h. ich marschierte immer auf dem Gehweg, der gerade in der Sonne lag. D.h. in diesen Morgenstunden beginnt man die Sonne wieder zu schätzen und kann dabei auch ungeschützt noch seine Vitamin D Speicher auffüllen. Ganz im Gegensatz zu den anderen Tageszeiten, wo zumindest ich derzeit immer die Schattenplätze suche und versuche, direktes Sonnenlicht zu vermeiden.
Auch an den Wochenenden versuche ich derzeit gleich in der früh, kurz nach dem Erwachen durch das Vogelgezwitscher, die ersten 20 Minuten zu Walken oder Radzufahren, denn nach der Bewegung ist die Entspannung noch viel schöner und für diese habe ich dann den ganzen Tag Zeit ohne das Gefühl zu haben, ach, ich sollte mich ja noch bewegen, um mich fit zu halten oder meinen Kreislauf zu aktivieren. Meist ist es dann zwar umgekehrt, dass die erfrischende Luft am Morgen mich so aktiviert, dass ich dann gar nicht mehr so lange faul sein möchte.
Das gute an solchen Tagen ist bei mir, dass mein Puls bei dieser Hitze sehr schnell in die Höhe geht, was ich sehr gut an dem Pulsmesser an meinem Handgelenk beobachten kann. Also kann ich mir gut vorstellen, dass dasselbe auch bei noch älteren Leuten sicher ebenso oder noch mehr zu spüren ist. Daher bedeuten solche Hitzetage für mich, dass auch ich die Intensität meiner Bewegungseinheiten zurückschraube. Es reicht meist schon schnell zu gehen oder die Einkaufstaschen ein paar Hundert Meter zu tragen und schon ist der Puls in der Höhe. Wenn ich das dann noch länger als 10 Minuten mache, zählt die Uhr schon mit und ich komme zu „Schwitzminuten“, ohne dass ich richtige anstrengenden Sport betreiben muss.
Nachdem wir Wiener ja als Raunzer bekannt sind, höre ich schon die Stimmen murmeln, die in den nächsten Tagen sagen werden – meist als Monolog in Form eines Selbstgespräches oder als Floskel, ohne eine Antwort zu erwarten: Es ist viel zu heiß! Leider greifen viele gerade jetzt wieder zu den Flaschen und bei den meisten steigt der Puls wahrscheinlich direkt proportional mit den Stunden und Flaschen im schattigen Gastgarten. Diese Form von Schwitzminuten zählen für mich nicht als Aktivität und wären geschwindelt, ein wenig mehr Bewegung, außer die des Handhebens, darf es schon sein.
Also bevor die „Oh, es ist so heiß!“ Raunzer wieder die Mehrheit bilden, hoffe ich, dass sich doch viele von euch über die langen Tage und die frühen Morgen oder die lauen Abende freuen.
Und wer doch eher ein „Nordländer“ ist, findet sicher auch genug Möglichkeiten, seine Schritte in klimatisierten Räumen zu absolvieren, denn von denen haben wir ja auch genug!
Die Einkaufzentren bieten z.B. meist angenehm kühles Raumklima und sind manchmal auch groß genug, dass man sein Ziel, mindestens 7.500 Schritte am Tag auch gut schaffen kann, wenn man diese nur für kurze Zeit besucht. Mit dem Schritteziel kann man dann gut gustieren und bleibt vielleicht weniger oft stehen, um seine Geldbörse zu erleichtern.
Unser Stiegenhaus eignet sich auch ideal zum Erreichen der 10 Stockwerke pro Tag und nachdem dieses derzeit sehr angenehm kühl ist, weil es in der Hausmitte liegt, könnten es heute sogar vielleicht noch ein paar mehr Stockwerke werden, weil ich diesen kühlen Platz vielleicht gar nicht mehr verlassen möchte.
Auch in der Garage bin ich heute absichtlich ein paar Runden mehr gegangen, um die kühle Luft auf meiner Haut zu spüren. Wenn mir die Abgase am späten Nachmittag nicht zu ungesund gewesen wären, hätte ich mir sogar vorstellen können, dort noch ein paar mehr Abkühlrunden ohne Auto zu drehen.
Und falls ihr euch doch ins Freie traut, habe ich mir jetzt zum Spaß gemacht, immer die Sonnenseite oder die Schattenseite zu verwenden, je nachdem wie mein Temperaturempfinden gerade ist. Durch diese Zick-Zack Tour auf einem geraden Weg entstehen automatisch mehr Schritte und die Zeit vergeht wie im Flug.
Noch dazu muss man bei diesen vielen Straßenüberquerungen derzeit besonders aufmerksam sein, um nicht von einem anderen Fußgänger, Radfahrer oder Autofahrer erwischt zu werden. Wenn ich das wieder positiv sehe, trainieren diese Querungen gleichzeitig auch meine Aufmerksamkeit, Reaktionszeit und halten mein Gehirn auf Wachzustand, obwohl ich an so manchen heißen Tagen das Gefühl habe, eine der wenigen wachen und aufmerksamen Personen im Straßenverkehr zu sein.
Ebenso eignet sich eine „schwebende“ Bewegungsform dazu, trotz dieser Temperaturen aktiv zu bleiben. Viele von euch haben sicher bereits ein Pool im eigenen oder in Nachbars Garten oder zumindest im Ort oder in der Nachbarortschaft. Auch in Wien und Umgebung sind die Schwimmmöglichkeiten bereits ausreichend vorhanden, um sich am Abend oder am Morgen noch mit dem kühlen Nass zu erfrischen.
Nachdem ich extrem wasserscheu bin, ist das leider nichts für mich. Mir würde so ein kleiner Bach reichen, wo man eine kleine Flusswanderung mit guten Schuhen und rutschfestem Profil unternehmen kann. Im Vorjahr habe ich so eine „Flusswanderung“ einmal mit meiner Freundin Marilyn, meinen Nichten und Funny unternommen. Das war wirklich ein besonderes Erlebnis, dass ich gerne an einem der nächsten Sommertagen wiederholen würde.
Ich wünsche euch, dass auch ihr die Diskussion mit euren faulen Ausreden das eine oder andere Mal für euch gewinnen könnt, sodass euer Kreislauf in diesem Sommer doch ein wenig aber nicht zu viel in Schwung bleibt, euer Schritte und Aktivitätszähler zufrieden ist und ihr euch genauso wie ich über die warmen Tage freuen könnt.
Erfrischende Sommermorgen oder -abende wünscht euch
Gelly
Gellysblog
P.S.: Auch Funny konnte sich erst nach der Bewegung so richtig entspannen!