Diesen Monat erinnere ich mich schon öfter mit Freude und einem guten Gefühl an unser Teammeeting der besonderen Art vor zwei Jahren im April 2016. Bei dem Unternehmen für das ich arbeite, gibt es viele Meetings – meist 4 im Jahr – und das seit vielen Jahren, also habe ich schon mindestens 33 Meetings hinter mir. Eines das dann doch besonders in Erinnerung bleibt, verdient es auch wirklich erwähnt zu werden, um vielleicht auch meinen Bloglesern, Mut für ein besonderes Firmenevent zu machen.
Diesen Beitrag habe ich zwar schon im Vorjahr geschrieben, doch immer wieder erinnere ich mich gerne daran zurück:
Die Idee dazu kam von meinem Vorgesetzten Herbert, er wollte immer schon ein Meeting auf einer Almhütte veranstalten, wo dann seine Schäfchen gemeinsam mit ihm das Abendessen zubereiten sollten. Irgendwann war es dann endlich so weit – in einer abgeschwächten Form.
Wir wohnten in Blockhütten auf der Hirschalm in Oberösterreich, tagten im Hotel Fürst und wurden sowohl Indoor, als auch Outdoor von Peter Mörwald von der „Erfolgszone“ begleitet. Peter, der gleich mit uns per du war, was ja auf der Alm auch so üblich ist, hatte sogar den Mut, gemeinsam mit uns auf der Hütte zu übernachten.
http://erfolgszone.businesscard.at/verkaufszone
Als Hauptthema war die Einwandbehandlung im Verkaufsgespräch und gleichzeitiges Teambuilding geplant. Die Trainingseinheiten theoretisch und praktisch waren perfekt aufeinander abgestimmt, sodass wir einen wirklichen Prozess im Laufe der Tage spürten und einige Aha-Erlebnisse mitnehmen konnten, die nicht nur für den beruflichen Alltag, sondern auch für das Miteinander hilfreich waren und zumindest mich bis heute begleiten.
Die Organisation dieser Kombination war sicher nicht einfach, doch sie ist perfekt gelungen. Der Tagung begann mit dem Mittagessen im Hotel Fürst und einem Theorienachmittag. Danach konnten wir rechtzeitig vor Einbruch der Dunkelheit unser Quartier beziehen. Als Unterkunft dienten uns die perfekt ausgestatteten Blockhütten, wobei die Zimmervergabe streng nach Geschlechtern getrennt war. Es vermischten sich zwar die Kollegen aus Deutschland, der Schweiz und Österreich, aber immer streng nach Männchen und Weibchen getrennt, also gab es 2 Männerhütten und 2 Frauenhütten.
Zum Glück konnten wir jeder ein Einzelzimmer bewohnen, was aber eigentlich ein ganzes Lager war, d.h. ich z.B. hatte ein 2 Bett-Zimmer, wobei andere z.B. ein 4-Bett-Zimmer für sich alleine hatte. Diese Einteilung war sehr gut, denn auch wenn man die Kollegen sehr gerne mag, ist ein kleiner Rückzugsort für ein paar Minuten manchmal sehr angenehm. Die Einrichtung war zwar urig und der Kasten war ein Regal, das ich normalerweise im Keller stehen habe, doch dafür war die Küche und das Bad perfekt, fast luxuriös ausgestattet.
Nach dem Beziehen der Zimmer und der 4 nebeneinanderliegenden Hütten, war die erste Aufgabe, gemeinsam das Abendessen vorzubereiten. Wobei bei dieser Aufgabe schieden sich schon im Vorfeld die Geister. Ursprünglich waren als Abendessen Koteletts, Brot und Bier geplant, denn wir sollten gemeinsam grillen. Als wir Frauen dann dieses Menü gesehen hatten, mussten wir die Speisekarte dann doch noch etwas verändern.
Die weiblichen Teammitglieder schrieben dann noch die Zutaten für Salate und Gemüsegerichte auf die Einkaufsliste. Wir backten im Vorfeld auch verschiedene Kuchen, denn an der Nachspeise durfte es auch auf der Alm nicht fehlen. Netterweise hatten wir auch noch die Nachspeise für Kuchenverweigerer, also „Obst“ (-ler) in flüssiger Form mitgenommen, von dem interessanterweise nicht einmal ein kleiner Rest übrigblieb.
Also begann gleich am ersten Abend die klassische Rollenteilung, die Männer sorgten für die Glut am offenen Grill und wir Frauen bereiteten in der Küche das Gemüse, die Salate und die Saucen vor. Normalerweise bin ich zwar für Gleichberechtigung, doch in diesem Fall hat die Aufteilung perfekt gepasst. Jeder suchte sich eine „Arbeit“, die er gerne macht: wie z.B. unser Techniker, dieser zeigte sich z.B. als fleißiger „Abwäscher“ und Bediener des Geschirrspülers.
Am Grill wurden die Tipps und Tricks unter den besten Grillmeistern ausgetauscht, bis dann doch einer zur Tat schritt und einfach für die Glut, die wir für unser Abendessen benötigten, sorgte.
Wie ihr sehen könnt, hatten wir dann doch so viel gesunde Kost zur Auswahl, dass zum Schluss viel Fleisch für den nächsten Grillabend übrigblieb, eigentlich unbeabsichtigt. Doch wie immer, wenn man gesunde Vorspeisen anbietet, ist der erste Hunger schon gestillt und die Hauptmahlzeit muss nicht mehr überdimensional ausfallen.
Durch diesen gelungenen ersten Abend, war klar, dass auch die nächsten Tage sehr verbindend und lehrreich sein werden. Nach dem 2. Theoriehalbtag führte uns Peter dann sehr umsichtig, aber doch klar, in unsere Outdoor Übungen. Auch hiervon habe ich noch viele Aha-Erlebnisse bis heute, also sogar zwei Jahre danach, noch in Erinnerung. Das Training war wirklich gut aufgebaut und durch die Hüttenstimmung konnten sich auch die meisten Kollegen und Kolleginnen auf die „Spielchen“ einlassen, was uns als Team auf jeden Fall einen Schritt weitergebracht hat.
Das einzige Manko war die Hellhörigkeit in den Hütten, man hörte wirklich jeden Schritt – und nicht nur die Schritte. Also wenn jemand früh aufstehen wollte, um das Bad als Erster zu benutzen, dann waren automatisch alle Bewohner der Hütte munter, denn es knarrte bei jedem Schritt. Aber auch das war dann eine Herausforderung: Wer geht als erster ins Bad, wer kocht den Kaffee, wen darf man in der Früh nicht anreden, was …, wer…, wie …?
Bei diesem Hüttenmeeting lernt man seine Kollegen und Kolleginnen wirklich besser kennen, was sich auch beim Frühstück zeigte. Die einen machten Kaffee und bereiteten das Frühstücksbuffet vor, die anderen kamen zum Konsumieren und verschwanden wieder, wobei ich mich an niemanden erinnern kann, der sich nicht in irgendeiner Form einbrachte, z.B. mit dem Auto die frischen Semmeln und Brezeln vom Bäcker holen.
Irgendwie und nicht nur irgendwie, sondern sehr gut, schafften wir es, gemeinsam ein tolles Grillmenü und ein perfektes Frühstücksbuffet zuzubereiten indem jeder etwas mitbrachte und dann mit den Kollegen und Kolleginnen teilte. Wenn ich so drüber nachdenke, ist das für mich auch die Idealvorstellung von Teamarbeit. Jeder bringt das ein, was er kann oder mag und teilt das dann mit seinen Kollegen, die dann wiederum noch eine Sahnehaube dazulegen, wie z.B. bei einem Brainstorming.
Dennoch war ganz wichtig, dass z.B. die Outdoor Übungen in diesem Fall von Peter Mörwald angeleitet wurden, denn wenn bei so manchen Aufgaben den einen oder anderen der Ehrgeiz packt, dann kommt es vielleicht doch zum Rempeln, wobei dann immer gut ist, wenn ein Moderator dabei ist, der das Geschehen aus der Metaebene betrachtet und dann rechtzeitig unterstützt oder einbremst.
Gemeinsam einen Gipfel erklimmen oder zu Höchstleistungen bereit sein, dafür war dieses Meeting wirklich eine tolle Anregung, die wir auf jeden Fall teilweise auch bereits mit in unsere tägliche Teamarbeit mitgenommen haben.
Vielleicht konnte ich euch ja auf eine Idee bringen, wie ihr eure Meetings, Sitzungen oder auch nur Brainstormings manchmal anders als bis jetzt verbringen könnt. Mir fällt auf jeden Fall in der Natur oder zumindest im Freien immer mehr ein, als in dem besten Hotel der Welt – vielleicht liegt das einfach an der vermehrten Sauerstoffzufuhr oder an der besseren Durchblutung durch die Bewegung – und ich glaube ich bin kein Einzelfall.
In meiner beruflichen Laufbahn habe ich schon an viele Seminaren und Meetings teilgenommen, doch nur selten ist es einem Trainer oder Coach gelungen, beide „Fronten“ zufrieden zu stellen. Entweder waren die Chefs zufrieden oder die Mitarbeiter, aber von beiden Seiten ein positives Feedback zu bekommen, ist schon eine hohe Kunst, die Peter Mörwald auf jeden Fall ganz toll gelungen ist.
Ich wünsche euch kreative Meetings-, Besprechungs- oder einfach nur Pausenideen, die eure Gemeinsamkeit, eure Bewegung und somit eure Zufriedenheit erhöhen und euch den Mut geben, weiter und noch mehr gemeinsame Ideen zu entwickeln, umzusetzen und dadurch mit hoher Wahrscheinlichkeit auch erfolgreich zu sein.
Gelly
Gellysblog