Nachdem ja derzeit anscheinend auch schon einige von euch bei ihren Walddurchforstungen fündig wurden, möchte ich euch heute meine Lieblingsrezepte für die Verarbeitung und das kulinarische Genießen von Eierschwammerln verraten.
P.S.: Und auch wenn ich wieder einmal in meine Schatzkiste vom Vorjahr zurückgreife – die Schwammerl und die besten Rezepte verlieren nie ihre Beliebtheit und Gültigkeit, daher wünsche ich euch auch heuer wieder gute Funde und Mahlzeit!
Maskulinos Favorit ist das Schwammerlgulasch und wenn unsere Ausbeute von Eierschwammerln auch groß genug ist, dann wird auf jedem Fall dieses Rezept zubereitet: Eierschwammerl – Gulasch von www.gutekueche.at
https://www.gutekueche.at/eierschwammerl-gulasch-mit-spiegelei-rezept-167
Durch das Verkochen von 800 Gramm Eierschwammerln kann man da schon ein sehr gutes Festmahl zubereiten. Wir haben das Rezept genauso wie beschrieben verwendet, nur die Spiegeleier weggelassen und auf den roten Paprika verzichtet, weil unsere Kochlust genau an einem Sonntag hochgekommen ist und wir gerade keinen Paprika zuhause hatten. Und Maskulinos Variation war, dass er die Schwammerl zum Zerkleinern mit seiner derzeitigen Lieblingsküchenmaschine, unter den Zick, Zick, Zyliss gelegt hatte und ein paar Mal runtergedrückt hat.
Die Zubereitung ist ihm so gut gelungen, sodass er gleich die ganze Verwandtschaft zum Kosten einladen wollte. Jeder von groß bis klein wollte kosten, also hat es dieses Rezept sogar bis zu einem Eintrag als ein ideales, gästetaugliches Sonntagsmenü geschafft. Und wenn ihr auch heikle Kinder einladet, denen kann man dieses Eierschwammerlgulasch sogar als Knödel mit Saft schmackhaft machen.
Mein Lieblingsrezept ist nicht aus dem Internet, sondern aus dem guten alten Plachutta-Wagner Kochbuch: Die gute Küche, das österreichische Jahrhundertkochbuch, welches viele Mütter früher bei „Donauland“ bestellt haben – meines ist die Auflage von 1993 – und ihren Töchtern unter den Weihnachtsbaum gelegt haben, damit sie quasi mit dieser Aussteuer versorgt, ihre zukünftigen Ehemänner gut und zufriedenstellend bekochen können.
Für die Eierschwammerl a la Creme benötigt ihr ebenso 800 Gramm geputzte Eierschwammerl, 80 Gramm feingeschnittene Zwiebel, 200 Gramm Sauerrahm, 4 cl Schlagobers, 10 Gramm Mehl, 2 EL gehackte Petersilie und 1/2 Zitrone.
Die Zwiebeln werden in ein wenig Butter kurz angeschwitzt, dann die geschnittenen Schwammerl dazugegeben, mit Salz und Pfeffer gewürzt und durchgerührt. Das ganze zugedeckt ca. 10 Minuten dünsten lassen und ev. überschüssige Flüssigkeit abgießen. Obers beigeben, nicht mehr zudecken und reduzieren.
Sauerrahm mit Mehl verrühren und unter die Schwammerl mischen, mit Petersilie, Zitronensaft, Salz und Pfeffer vollenden und ca. 3 Minuten kochen lassen.
Lt. der Kochbuchempfehlung kann dieses Gericht ideal als Hauptgericht – wahrscheinlich mit der Zuspeise Serviettenknödel – oder als Beilage zu Medaillons oder Wild gereicht werden, was ich zu 100 Prozent bestätigen kann.
Und wer ein bisschen mehr Zeit hat und etwas Besonderes ausprobieren möchte oder grad Ferien und deswegen Zeit hat, der kann sich gerne über die Mangold-Pfifferling-Tarte drüber trauen.
http://www.chefkoch.de/rezepte/1877671305459596/Mangold-Pfifferling-Tarte.html
Die war wirklich köstlich, sehr erfrischend sommerlich und mal was neues, also spannend zum Probieren. Dazugemischt haben wir noch ein wenig geräucherten Lachs, da wir wussten, dass unsere Gäste gerne Lachs essen.
Als Beilage haben wir Joghurt oder Sauerrahm als Dip verwendet. Falls Mangold nicht verfügbar ist, könnte man wahrscheinlich auch Spinat verwenden.
Und wenn man keine Zeit oder Lust auf ein Festtagsmenü hat, dann werden schnell nach eigenem Ermessen und ohne Kochanleitung Geröstete Eierschwammerl mit Ei herbeigezaubert. Die geputzten Schwammerl zerkleinern, rösten bis der Saft verdampft ist. Manche mögens auch mit mitgeröstetem Speck oder Zwiebel, wobei ich die Naturvariante quasi unplugged bevorzuge, damit der Geschmack der Eierschwammerl nicht von anderen Verstärkern übertönt wird.
Petersilie und aufgeschlagene, gequirlte Eier dazugeben und nach Belieben bis zum weichen oder harten Zustand der Eimischung weiteranbraten. Wobei ich lieber die weiche, schlüpfrige Variante bevorzuge und Maskulino lieber die harte, feste Variante zubereitet, wenn er den „Kochdienst“ übernimmt.
Ich wünsche euch ein schönes Wochenende und gelungenes, schmackhaftes Schwammerlkochen. Und falls ihr selbst im Wald nicht fündig werdet, kann man diese Zutat derzeit sicher auch auf Märkten oder sogar in Supermärkten erstehen.
Schwammerl kaufen kommt für mich nicht in Frage, das habe ich noch nie in meinem Leben gemacht. So unter dem Motto: Wenn’s nicht sein soll, dann muss ich es auch nicht erzwingen. Ich bevorzuge die selbst gepflückte Variante, denn frischer geht’s nicht und durch die Bewegung beim Schwammerlsuchen wird die geplante bevorstehende Kalorienzufuhr schon im Vorfeld abgebaut, dann kann man es sich noch besser, ohne schlechtes Gewissen schmecken lassen.
Eine ausreichende und mundende Schwammerlmahlzeit wünscht euch
Gelly
Gellysblog