… scheitert immer wieder. Wenn man Alkohol, Energy Drinks und Zigaretten braucht, werden diese „Genussmittel“ fast überall angeboten. Ich kann diese im Automat, an der Tankstelle oder auch in vielen Raststationen kaufen. Und was ist, wenn ich auf Reisen einen gesunden Vitaminschub brauche oder mich mit „Naturprodukten“ im Rohzustand aufputschen möchte?
Keine Chance! Als ich wieder einmal einen Versuch bei einem Kiosk bei einer ASFINAG Raststation gemacht habe, passierte folgendes: Ich sah Leberkäse in allen Variationen, Süßigkeiten und Mehlspeisen, alkoholische, zucker- und koffeinhaltige Getränke an allen Ecken des Verkaufslokal. Nach einem suchenden Rundblick fragte ich dann die Verkäuferin: Haben sie auch Obst? Sie schaute mich ganz verdutzt an und sagte: Sie sind die erste Kundin, die mich nach Obst fragt. Und dann noch der Zusatz: Das würde ja schlecht werden, weil das niemand will!
Jetzt frage ich euch: Ist das wirklich so? Bin ich die einzige, die sich auch auf Reisen gesund ernähren möchte? Würdet ihr ein Angebot von z.B. Äpfel, Birnen, Bananen, Weintrauben, Marillen, Mandarinen oder Karotten annehmen oder würdet ihr euch gerne weiterhin mit dem „Junk-Food“ und anderen „Aufputschern“ fit und munter halten, wenn ihr auf Reisen seid?
Ich verlange dieses Obstangebot ja nicht das ganze Jahr über, doch nachdem bei allen von uns die Zeit immer knapper wird, warum kann man dann vor allem zur Erntesaison nicht auch an Raststationen die vitaminreichen regionalen Produkte ohne Transportwege und Verpackungsmüll anbieten? Die Zeit, noch extra die Autobahn oder den Zug zu verlassen, um beim nächsten Obststand einzukaufen, haben die meisten vielreisenden nämlich oft nicht mehr.
Beim Nachdenken über unsere typischen Ernährungsgewohnheiten auf Reisen fallen mir 3 verschiedene Typen ein:
Die fleißigen Typen sind die Personen, die sich wirklich täglich gesund ernähren möchten. Und diejenigen, die ich kenne, packen sich ihre Jause immer schon zu Hause ein. Da wird schon vor der Reise Gemüse in Sticks geschnitten oder Obst in Spalten und im passenden Gefäß verpackt. Dieses wird dann am Beifahrersitz mittransportiert und während der Fahrt oder während einer kleinen Pause werden die gesunden Inhalte über den Tag verteilt genascht. Das sind die Personen, die auch den Aufwand in Kauf nehmen, sich die gesunde Jause selbst zuzubereiten.
Die bequemen oder nur wenn es leicht geht Typen: Die Personen, die ich kenne, kaufen gesundes, wenn es einfach ist – vor allem die Smoothies sind ja derzeit ziemlich in und überall auch auf Reisen erhältlich. Man greift zur Plastikflasche mit der gewünschten Geschmacksrichtung und trinkt diese als kleinen Vitaminschub. Gleichzeitig werden oft Tabletten oder andere Nahrungsergänzungsmittel geschluckt, um den fehlenden Vitaminbedarf aufzupeppen. Das ist so ähnlich wie das Regal neben der Supermarktkasse: Wenn da zufällig eine Kostprobe von der Lieblingsschokolade einsortiert ist, kauft man diese doch, obwohl man Schokolade nicht auf der Einkaufsliste hatte. Und aufgrund des mangelnden Angebots von echten Obst- und Gemüse oder der Faulheit werden dann zusätzlich Vitamine mit fast allen Buchstaben in Tablettenform geschluckt, weil es halt „easier“ ist, die kann man immer in der Tasche mitführen und Wasser gibt es ja überall.
Und die veränderungsresistenten Personen, sind diese Typen: Ich esse 1. immer dasselbe und 2. Hauptsache viel und billig! Wobei an den oben angeführten Reiselabestellen finde ich meist gar nichts billiges. Wenn ich mir die Preise der gefüllten Weckerl, Schnitzelsemmeln und sonstigen Snacks anschaue, dann gilt das billig auf keinen Fall mehr. Und wenn etwas im Angbot ist, dann sind das Leberkäs-, Schnitzelsemmeln oder Kaffee mit Kuchen. Die veränderungsresistenten, das sind diejenigen Personen, die auch z.B. im Urlaub an der Adria ihr Schnitzel und Gulasch essen und manchmal sogar das Fleisch dazu in der Kühltasche mitnehmen, um dies mit den eigenen Zutaten in der Küche des Apartments selbst kochen. Diese Personen werden wahrscheinlich nie ein Obstangebot auf ihren Reisen annehmen, denn das wäre ja mal was neues und das ist nicht gewünscht!
Vor kurzem bin auch ich wieder einmal in das Muster viel und billig hineingefallen und habe das nach der Mahlzeit zutiefst bereut: Eine Semmel mit fleischigem Inhalt hat über 4 Euro gekostet, war grausig, hat mich nicht satt gemacht und schon gar keinen Energieschub bewirkt.
Wenn schon kein Obst und Gemüse an Reisestationen erhältlich ist, dann könnte man ja vielleicht auch die Variante Suppe anbieten? Cremige Gemüsesuppen können ganz einfach hergestellt werden, könnten für die Verlängerung der Haltbarkeit auch eingefroren werden und ganz einfach im Becher angeboten und verzehrt werden.
Hier in der Stadt ist das ja auch möglich, da werden immer mehr „Suppenlokale“ eröffnet und diese Lokale boomen und sind in manchen Gegenden total „in“. Eine cremige Kürbissuppe oder einfach nur püriertes Gemüse in Suppenform oder auch eine Linsensuppe, die sogar an manchen Kebap-Ständen angeboten wird, kann man sehr oft im Lokal oder „to go“ kaufen. Und „Suppen To Go“ könnte man auch auf Reisen in seinen Becherhalter stellen und in kleinen Dosen immer wieder zwischendurch trinken. Die halten erstens warm, sorgen gleichzeitig für so manche Vitaminzufuhr und geben Kraft und halten munter.
Bei diesen flüssigen Suppen oder Smoothies könnte man sogar eine Abfüllvariante anbieten. Das wäre meine Idealvorstellung: Ich habe meine Vitamine in einer Thermosflasche mit, d.h. ich kann bei jedem Zwischenstopp, mit der Flasche zum Kiosk gehen und dann die gewünschte Menge an Suppe oder Smoothie nachfüllen. Wird das jemals Realität werden?
Ich glaube bis dorthin muss ich noch oft meinen Obstbedarf selbst einpacken und im Notfall – falls die Reise ungeplant länger dauert – wieder auf eine Plastikflasche mit Zuckerschub oder eine klassische gefüllte Semmel zurückgreifen. Wobei wem ich ein Lob aussprechen möchte, sind einige Heurigenlokale und Buschenschanken, die bereits jetzt schon manchmal Salate und gesunde Kost als Alternative zum klassischen Schweinsbraten anbieten. Darüber freue ich mich immer sehr und versuche, dieses Speiseangebot dann auch zu konsumieren.
Würdet ihr ein Obst-, Gemüse- und Suppenangebot an den Labestationen für Reisende annehmen?
Ich wünsche mir viele Unterstützer dieser Vision. Wie könnte das zur Realität werden? Manchmal muss man, um Dinge zu erreichen auch ein wenig lästig sein. Ab jetzt werde ich bei jedem Kauf an Reiselabestellen einfach fragen: Haben sie auch Obst? Und natürlich werde ich zumindest ein Stück dieses Angebotes auch kaufen, falls das wirklich schon im Angebot sein sollte, doch die Chance dafür ist wahrscheinlich sehr gering!
Und nachdem der Markt ja anscheinende aus Angebot und Nachfrage besteht, gilt für mich dasselbe für Tankstellen, vor allem auf Autobahnen – und ich bin oft viel unterwegs und tanke oft! Also würde ich mich über jede Frage von euch: Haben sie auch Obst? sehr freuen, denn in diesem Fall bestimmt die Menge das Gelingen!
Je mehr Personen mein Anliegen unterstützen, umso öfter wird uns dann hoffentlich auch gesunde Reisenahrung angeboten werden und umso mehr können wir jetzt schon dafür sorgen, dass wir nicht im Frühjahr wieder mühsam an unserer Bikini- oder Badehosenfigur arbeiten müssen, weil es auf unseren Reisen, auch auf vielen Schihütten doch wieder nur Schnitzel-, Leberkässemmeln, Zimtschnecken und sonstiges Junk-Food gab.
In diesem Sinne wünsche ich euch einen „Gesunden“ November 2017 und viele Mitwirkende bei der Suche nach Obst und Gemüse auf Reisen.
Danke dafür und liebe Grüße von
Gelly
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