Auch wenn wir es recht leicht hatten, an unserem perfekten Urlaubsdomizil im Dezember, meinem Schrittzähler täglich eine Freude zu bereiten, ist es auch für uns noch nicht selbstverständlich, dass wir zumindest im Urlaub, an Wochenenden und Feiertagen unsere täglichen Bewegungseinheiten absolvieren. Doch wie ich dieses Mal wieder gelernt habe, wenn man die tägliche Routine einhält, will meine Uhr und mein Körper bald mehr.
Natürlich hilft dabei, wenn man es sich selbst so leicht wie möglich macht. Wir z.B. suchen unsere Apartments oder Hotels für Urlaub oder Wochenende gerne so aus, dass wir Spaziergänge zumindest in eine oder noch am besten in beide Richtungen von der Haustür aus machen kann – dann fällt uns nämlich auch an ganz faulen Tagen keine Ausrede mehr ein.
Interessanterweise sind die biologischen Uhren von Maskulino und mir ganz unterschiedlich programmiert und wenn wir auf unsere beiden Bedürfnisse hören, dann ergeben sich sogar 2 tägliche Runden. Er möchte immer gleich nach dem Frühstück, manchmal sogar vor dem Frühstück gleich das Haus verlassen. Ich selbst bin eher vormittagsfaul und ruhe gerne zuerst, bis mein Kreislauf dann im Keller ist, ich richtig kribbelig werde und dann relativ spontan aufspringe und zumindest ein paar Runden ums Haus oder die Nachbarschaft drehe. Und nachdem wir die Urlaubszeit dann doch gerne mit gemeinsamen Aktivitäten verbringen möchten, spazieren wir dann meistens zuerst los wenn er gehen möchte und dann nochmals am Nachmittag, wenn ich meinen Bewegungsdrang spüre.
Aufgrund der idealen Lage unseres Urlaubsreihenhauses im Dezember auf Gran Canaria konnten wir Erholung und Bewegung (Anspannung und Entspannung) ideal miteinander kombinieren und aneinanderreihen. Wir hatten auch ein wenig Glück mit der Zimmerzuteilung, sodass wir mit der Nr. 4 den idealen Morgenblick ergatterten. Der Tag begann immer mit dem Sonnenaufgang über dem Meer, ich auf der Terrasse des ersten Stock sitzend, meine ersten 2 Kaffee genießend und Maskulino noch im Bett nachträumend mit dem von mir schon serviertem Kaffee am Nachttisch. D.h. für uns beide begannen die Urlaubstage zwar unterschiedlich und doch für beide entspannend.
Einfach nur dazusitzen oder zu -liegen und den Sonnenaufgang beobachten, brachte mich erstens in den Moment, d.h. ich war nur fokussiert auf die scheinbar aus dem Meer auftauchende, aufgehende Sonne und wartete und wartete, bis ich glaubte, den besten Fotozeitpunkt erwischt zu haben. Dann kam noch ein schöneres Bild und noch ein schöneres. Ich blieb einfach so lange am Balkon, bis mich die ersten Sonnenstrahlen blendeten und sich wohlige Wärme einstellte. Dann war es an der Zeit, den Standpunkt oder eigentlich den Sitzpunkt zu ändern und das Schauspiel abzubrechen. Die Stellung der Zeiger auf der Uhr hatten bei dieser Beobachtung keine Bedeutung, das ist das schöne an Urlaubstagen oder nicht verplanten Wochenenden.
Die Notwendigkeit für Sonnenbrille und Kappe holen kam meist gleichzeitig mit der Lust auf mehr Sonne mit dem einem Morgenspaziergang. So viele Sonnenaufgänge hintereinander um eine angenehme Uhrzeit, nämlich um ca. 7.30 Uhr habe ich in Folge noch nie in meinem Leben erlebt. Ich wollte keinen versäumen und habe die besten Stimmungen für euch gesammelt.
Wir mussten nur ein paar Schritte gehen, um den ersten Blick auf den davorliegenden Strand zu genießen. Den menschenleeren Strand, der noch nicht von den vielen Sonnenliegern zertrampelt ist, empfinde ich immer besonders stimmungsvoll und freue mich dann über so manches unberührte Fotomotiv. Ob Strand oder Schnee, die ersten Spuren sind für mich immer die schönsten.
Und mit ein wenig Glück konnte man sogar noch ein paar Fundstücke ergattern, die noch kein Spaziergänger oder Morgensportler entdeckt hatte oder so manches Getier entdecken, bei der „Vogelwäsche“ oder Futtersuche beobachten oder einen schwimmenden „Ölbohrturm“ entdecken, von dem wir zuerst glaubten, wir sehen eine Fata Morgana. Auf jeden Fall empfinde ich immer ein ganz großes Freiheitsgefühl in mir, wenn ich das Glück habe, einen normalerweise ziemlich übervölkerten Platz auf dieser Erde für einen Moment alleine oder in Zweisamkeit genießen zu dürfen.
Unsere Morgenspaziergänge dauerten immer genau so lange, bis uns die Sonne dann doch schon zu stark wärmte und sich unsere Köpfe trotz oder wegen der Kappe schon ziemlich aufgeheizt hatten und gleichzeitig das Hunger- und Durstgefühl so stark wurde, dass wir unseren Mittagssnack zu Hause oder in einer netten Bar zu uns nehmen wollten, die wir leider nur selten fanden.
Bei jedem Heimkommen zu unserem Urlaubsquartier war die erste Challenge, unsere „Pfegekatze“ Lisa zwar zu begrüßen, doch sie nicht in unser Reihenhaus zu lassen. An den ersten Tagen, dachten wir sie hat Hunger. Nachdem wir aber bereits an vielen Plätzen große Gefäße mit Trockenfutter für Katzen entdeckt hatten, was anscheinend auf dieser Insel sehr professionell, umsichtig und ausreichend von Tierliebhabern zur Verfügung gestellt wird, wollten wir sie nicht noch zusätzlich anfüttern und zu sehr an uns gewöhnen.
Also bekam Lisa von uns täglich Streicheleinheiten und frisches Wasser, damit sie nicht wieder aus dem Pool trinken musste, was sie und manche anderen Katzen aus der Umgebung manchmal machten. Von da an galoppierte sie uns täglich entgegen, sobald wir in unserem „Ferienhaus“ ankamen. Sie begrüßte uns mit ihrer Katzensprache so laut, dass man glaubte, sie hat seit Wochen kein Futter gefunden. Was allerdings überhaupt nicht stimmte, denn sie kannte sicher den Weg zu den Katzenfutterstellen und 2., wenn sie merkte, dass wie keine Futterstelle sind, wusste sie dann doch, wo sie die Maus für ihr Mittagessen finden konnte.
Wir brauchten ein paar Tage, herauszufinden, was Lisa wirklich wollte. Sie versuchte immer wieder in unbeobachteten Momenten, in unser Apartment zu kommen, allerdings reagierte sie sofort als wir sie mit einem lautem: „No, Lisa“ rügten. Sie drehte dann beleidigt um und verließ unser Domizil wieder. Als Maskulino einmal kein Auge auf sie hatte und unsere Glaseingangstür weit offenstehen ließ, fand er sie dann ein paar Minuten später auf unserem „Fernsehsessel“ schlafend. Na ja, wir sind zwar schon tierliebend, doch nach so kurzer Bekanntschaft waren wir noch nicht bereit, unser Urlaubswohnzimmer mit ihr zu teilen.
Somit beschränkte sich unsere Urlaubswohngemeinschaft auf die Wasserversorgung, das zur Verfügung stellen von gemütlichen Schattenplätzen und vielen Streicheleinheiten. Nur am letzten Tag machten wir eine Ausnahme, sie bekam dann doch noch Reste von unserem Frühstücksschinken, den sie nur ganz langsam und bedächtig verspeiste -also hungrig war sie wirklich nicht, sie wollte anscheinend wirklich nur den Platz auf unserem Fernsehsessel für sich erobern.
Ich muss gestehen, auch nach meiner Rückkehr, habe ich noch oft an Lisa gedacht, es war sehr nett, ein paar Urlaubstage mit ihr gemeinsam zu erleben.
Nach der Klärung der Lisa-Lage machten wir es uns dann meist gemeinsam mit ihr auf und sie unter den Liegen gemütlich und genossen die Sonne und manchmal auch den Schatten. Um ca. 16 Uhr war es uns im Schatten, der um diese Zeit unsere Terrasse schon vereinnahmt hatte, doch schon zu kühl, also machten wir uns auf zu unserem Nachmittags- oder Abendspaziergang, den mein Biorhythmus um diese Zeit verlangte.
Auch gegen Abend waren die Strände wieder leer, allerdings war auch die Luft schon kühler und der Wind hatte meist aufgefrischt. Somit war es wieder Jackenzeit. Wir tauschten den Sandstrand gegen die Strandpromenade und waren wieder beeindruckt, welche vielen besonderen Ausblicke unseren Weg begleiteten:
Und was ich euch eigentlich sagen wollte, bevor ich euch mit den vielen Fotos von unseren kanarischen Morgen- und Nachmittagsspaziergängen vollgeflutet habe, dass aus der Gewohnheit oft ein Wunsch nach mehr entsteht. Wenn man beginnt, tägliche Bewegungseinheiten zu machen, dann kann man sich gar keinen faulen Tag mehr vorstellen oder wird, wenn der Kopf einmal sagt: „Sei heute mal faul!“ ganz kribbelig, weil der Körper und der Kreislauf die tägliche Bewegung fast von selbst verlangt – zumindest bei mir ist das so.
Mir passiert es z.B. immer nach einer Urlaubswoche, dass ich spätestens am letzten Tag sogar Lust auf Joggen habe, weil mich das Gehen, auch wenn ich schnell gehe, schon gar nicht mehr in meine „Schwitzminuten“-Zone oder in die Aktivitätsstufe meiner Pulsuhr bringt. Anscheinend fahre ich im Urlaubsbetrieb meinen Puls so tief runter, dass Strandspaziergänge, auch wenn sie lange dauern, nicht mehr dazu führen, dass Aktivitätsminuten aufgezeichnet werden. Diesmal war es wieder so und normalerweise jogge ich nie, ist nicht so ganz meines, doch am letzten Tag wollte ich in dieser tollen Gegend auch noch einmal so richtig ins Schwitzen kommen.
Also bin ich gleich vor dem Frühstück raus auf die Strandpromenade, um diese in beide Richtungen einmal laufend zu entdecken. Ich hatte nicht einmal Sportschuhe dabei, doch mein Verlangen nach mehr Bewegung war schon so groß, dass ich gleich mit meinen Sneakers losgelaufen bin. Und ich war nicht die einzige on the „Road“. In Etappen, langsam laufen, schnell gehen, dann wieder laufen usw. habe ich den letzten Morgen sogar auf meine Art joggend verbracht und wenn wir noch länger geblieben wären, hätte ich diese Art der Bewegung sicher in meine tägliche Morgenroutine aufgenommen.
Auch wenn es nicht überall so schön und warm ist, um sich für die täglichen Bewegungseinheiten zu motivieren, das Training und die Gewohnheit für dieses Ritual kann überall und ab jederzeit beginnen. Also falls ihr mehr Bewegung im Alltag auf eurer Vorsatzliste für 2018 habt, dann ist genau jetzt der richtige Zeitpunkt um damit zu beginnen.
Ich wünsche euch bewegungsreiche Urlaubs- und Feiertage und das Erreichen der Gewohnheit, sodass auch für euch bald nicht mehr das Muss, sondern das Will im den Vordergrund rutscht.
Viel Freude, Spaß und tolle Ausblicke bei euren nächsten Schritten wünscht euch
Gelly
Gellysblog
P.S.: Auch unsere Bekannten Gudrun und Martin haben ihre Nordic Walking Runden schon in ihren Alltag integriert. Am 25.12.2017 kamen sie ganz „quietschig“ (=aufgeweckt), aktiviert und gut gelaunt zum Familienfest, weil sie davor schon eine Runde gewalkt waren. Es war bemerkenswert, wie sie, durch die Aktivierung vor der Völlerei die muntersten und frischesten im Reihe der Familie waren, im Vergleich zu allen anderen Teilnehmern der Familie, die eher lasch und faul oder müde wirkten.
P.P.S.: Vielleicht klappt das ja auch zu Silvester? Ich kenne einige Familien, die den letzten Tag des Jahres wandernd verbringen. Auch wir als Kinder haben das früher noch mit der Großfamilie erlebt. Wir konnten sogar manchmal von unserem Wanderziel zurück ins Tal rodeln. Das passierte allerdings nicht so wie heute, dass jeder einzeln fährt und versucht, der erste im Tal zu sein. Wir saßen zu zweit oder zu dritt auf einer Rodel und banden immer 3-4 Rodeln zusammen. So führte uns ein Steuermann meist auf der ersten Rodel am Bauch liegend, bewaffnet mit einer Taschenlampe sicher ins Tal. Die Angsthasen saßen immer ganz vorne und die mutigen nahmen die Schlusslichtrodel, denn diese wurde vor und nach den Kurven immer besonders stark hin- und her geschleudert. Hier ein Beispiel aus den Wintern meiner Jugend: