Bei dem schönen Frühlingswetter am vergangenen Wochenende, war es natürlich höchste Zeit, das Saison-Opening mit Out-Door Grill, Sitzplatz und gemütlichem Ausklingen unter der Wärmelampe zu starten. Was haben wir uns schmecken lassen?
Wie immer habe ich für die Beilagen gesorgt und Maskulino hat das Fleisch beigesteuert. Und wir hatten denselben Effekt, wie im Vorjahr, dass bei vielen Beilagen auch die „harten“ Männer mit wenig Fleisch auskommen, vor allem, wenn das gesunde Grillgut als Vorspeise serviert wird.
Nachdem ich mich schon sehr auf die Spargelsaison gefreut hatte und einen genau solchen noch dazu beim Hofer entdeckt hatte, war´s klar: Grüner Spargel am Grill muss dabei sein. Den grünen Spargel habe ich nur gewaschen und den unteren „holzigen“ oder harten Teil entfernt. Mein Trick: Ich verwende ein nicht zu scharfes Schneidemesser mit einer glatten Klinge – ich verwende meist eher schlecht schneidende Messer in meiner Küche, denn da ich manchmal sehr ungeschickt, abgelenkt oder unkonzentriert bin, könnte es durchaus passieren, dass das Messer schneidebereit an meinen Fingern landet. Da ist es dann besser, dass die Klinge nicht gleich durchschneidet, sondern mir den Widerstand spüren lässt, so komme ich dann doch immer unverletzt davon.
Mit diesem Trick brauche ich nur die unteren Stellen des Spargels mit der Messerklinge nach oben entlang wandern, sobald mein stumpfes Messer dann in den Spargel eindringt, ist klar, diese Stelle ist schon weich. So habe ich wenig Verschwendung beim köstlichem Spargel und kann alle weichen Bestandteile auf den Grill legen. Nachdem jede Spargelstange für sich ein Unikat ist, sind die weichen Stellen dann immer an unterschiedlichen Stellen. Und wenn ich auf die klassische 1/3 Methode zurückgreifen würde, hätte ich sicher weiche Teile entsorgt oder holzige Teile mit auf den Grill gelegt. Bei meiner Methode kann aber gar nichts schiefgehen, der Out-Put ist maximal und das Hhmm-Erlebnis ist gesichert.
Die „Specktiger“ bekommen dann noch ein paar Spargelstangen mit Hamburgerspeck umwickelt. Mit oder ohne, beide Varianten kommen gleichzeitig auf den Grill und sind nach mehrmaligem Wenden nach ca. 10 Minuten genau richtig gar. Dazu noch die gefüllten Kartoffeltaschen mit Ricotta- und Spinatfülle – als Fertigware im Tiefkühlfach entdeckt, deren Garzeit am Grill nur ein wenig länger ist, als die des Spargels.
Ich liebe ja Speisen, die flüssig sind oder auf der Zunge zergehen oder sich zumindest zum Tunken eignen, daher kommt bei mir bei jedem Grillmenü auch eine Sauce nach Belieben dazu. Zum Spargel würde ich die Schnittlauchsauce empfehlen, doch da unser Schnittlauch im Hochbeet vorerst nur ein paar wenig frische Halme zeigt, wollte ich ihn nicht gleich rupfen, daher gab es diesmal eine Knoblauchsauce. Für beiden Saucen verwende ich dieselbe Zubereitung – schnell, einfach mit wenigen Zutaten und trotzdem schmackhaft.
Schnittlauchhalme mit dem Messer oder der Kräuterschere in kleine Röllchen schneiden oder den Knoblauch schälen und mit der Knoblauchpresse zerdrücken. Dazu kommt Joghurt und abschließend noch ein Kaffee- bis Esslöffel Sauerrahm, sodass die Mischung genau die Konsistenz hat, die mir am besten gefällt und schmeckt. Mit Salz würze ich nur nach, falls der Schnittlauch nicht mehr so viel Gehalt (was im Frühling eigentlich nie passiert) oder der Knoblauch nicht mehr frisch und scharf ist, weil er doch schon länger gelagert wurde.
Derzeit schmeckt der Schnittlauch besonders gut – Maskolino nascht derzeit immer wieder ein paar Halme zwischendurch, den Schnittlauchgeruch rieche ich dann, wenn er in meine Nähe kommt. Nach einer kleinen Anmerkung über den Schnittlauchgeruch in unserem Schlafzimmer, meinte er cool – auf jeden Fall besser als ich rieche nach Alkohol, wobei ich ihm wieder mal recht geben musste.
Hier das Endergebnis – inkl. den Beilagen, auf die mein Grillmeister an solchen Abenden nicht verzichten kann: das „16er“ Blech und der im Speck eingewickelten Schweinslungenbraten.
Für mich war es wieder einmal eine große Freude, dass das Gemüse und die Beilagen „verputzt“ wurden, obwohl „er“ vorher meinte: das sind ja viel zu viele Beilagen. Und die Überreste des Fleisches und der Sauce passten dann perfekt als Zutat und Dressing für den Nudelsalat am nächsten Tag.
Und wie so oft, wirkt ja auch das Ambiente, der von uns ausgewählten Speiseplätze, mit und trägt dazu bei, dass es uns noch besser oder schlechter schmeckt. Also hier für euch noch zur Einstimmung : Die Aussicht unseres Out-Door Essplatzes und die Stimmung beim Verdauungsspaziergang mit dem „Meeresrauschen“ als Digestif, die dann noch die Krönung unserer Saisoneröffnung war.
Ich wünsche euch viele schöne Grillabende in der Saison 2017 mit netten Gästen oder Gastgebern und gelungenen Speisen
Gelly
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