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Winterurlaub ohne Schnee – trotzdem schön!

Wieder einmal ein Weihnachten ohne Schnee, wie schon die letzten 4 Jahre. Viele Jahre sind wir immer in den Weihnachtsferien weggefahren, wollten Schifahren und sahen bis auf das erste Mal (2012) beim Blick aus dem Fenster immer nur Kunstschneepisten umrandet von grün und braun soweit das Auge reichte.

Wobei ich immer eine begeisterte Schifahrerin war – ganze Winter, und auch einen Sommer in Australien, verbrachte ich in den Schigebieten und wollte nie, dass die Saison zu Ende geht. Vor ein paar Jahren noch, habe ich dann die kleineren Schigebiete aufgesucht, meist die, die noch gar keine Schneekanonen hatten und dafür nur dann, wenn die seltenen Tage mit Naturschnee endlich wieder da waren. Da fuhren wir dann meist gemeinsam mit Familie oder Freunden 2-3 Stunden Vollgas die Pisten runter, dass es nur so staubte. Glückliche Gesichter und viel Spaß danach in urigen Hütten – leider haben zwei meiner Lieblingsschigebiete für einen Tagesausflug bereits geschlossen.

Im Februar 2015 konnte ich noch den linken Anblick genießen – und heuer Weihnachten 2016, ist´s wieder wie bereits schon gewohnt im rechten Bild:

Zu Weihnachten hatten wir nie mehr Schnee – voriges Jahr sind wir bei 15 Grad im T-Shirt auf dieser Terrasse gesessen. Das störende dran war, dass in dieser scheinbaren Idylle andauernd ein Dröhnen zu hören war. Am Anfang wussten wir gar nicht, was das war. Wir tippten auf die Straße. Doch dasselbe Dröhnen und Rauschen war auch die ganze Nacht zu hören, also somit war das gar kein Autolärm. Achja, die Schneekanonen, die reichlich an den gegenüberliegenden Hängen der Schipisten plaziert waren und im 24-Stunden-Betrieb liefen, waren das. Ich habe keine Ahnung, wieviel Dezibel wir uns da zumuten, doch es fühlt sich an, wie der Lärmpegel in so manchem Ausgehlokal. Wenn ich das möchte gehe ich dort hin, aber ganz sicher brauche ich diese Hintergrundgeräusche nicht Tag und Nacht an meinem Urlaubsort.

Wir haben zwar die Sonne genossen, doch die Schier nur kurz in Gebrauch gehabt. Denn wir sind doch schon ein wenig behäbiger, sodass die letzten Stürze – zum Glück nur wenige – bereits einige Wochen mit längeren Beschwerden nach sich zogen. Die Pisten sind nämlich meist steinhart – muss auch so sein, damit der wenige Schnee, der uns noch bleibt oder künstlich geschaffen wird, für ganze Saison reicht.

Dennoch würden wiederfahren und halt die Wanderschuhe und -stecken statt der sonstigen Sportgeräte wie Schi, -schuhe und -helm, Langlaufschier, -stöcke und -schuhe, unsere Schneeschuhe und den Zipfelbob einpacken. Was für eine Erleichterung beim Packen: Viel weniger Gepäck, viel weniger Aufwand beim An- und Abreisen!

Die letzten Jahre haben wir schon gezwungenermaßen unsere Winterurlaubstage anders verbracht als früher. Wir haben viele Wanderungen gemacht, sogar mit Begleitung eines Schneegestöbers und haben kleine Schneereste gesucht, um unsere Schneeschuhe oder Langlaufschi doch ihrem eigentlichen Zweck, der Berührung mit Schnee zuzuführen. Meist haben wir sie aber nur aus dem Keller ins Auto, in den Schistall getragen und das Ganze dann wieder retour. Ansonsten waren wir glücklich über Hallenbad, Sauna oder andere Fitnessgeräte für das gesunde Tages- oder Abendprogramm.

Das schönste an diesen Wanderungen und anderen Touren ist, dass man auch an ganz idyllische, leise Orte kommt. Und am besten gefällt es mir dann, wenn man doch eine nette kleine Einkehrmöglichkeit entdeckt – mit Einheimischen in Kontakt kommt – und köstlich trinkt und speist. Diese Orte liebe ich – ich fühle mich in den leider meist schon mit Selbstbedienung ausgestatteten riesen Hütten an den Schipisten, wo man sich meist auch noch wie Sardinen übereinander schlichten muss, einfach nicht mehr wohl. Und wenn man von einer Hütte zur nächsten fährt, wo sind da die Unterschiede? Bei meinen letzten Einkehrschwüngen an den Schipisten, musste ich nicht einmal die Speise- oder Getränkekarte lesen, weil ja sowieso überall dasselbe draufsteht – für faule Ideal, denn da braucht man nicht einmal seine Lesebrille einstecken, doch für meinen Entdeckergeist zu langweilig. Ich probiere gerne etwas Neues aus oder koste die regionalen Spezialitäten, diese hatte ich leider während das ganzen Schiurlaubes zumindest nicht an der Piste gefunden.

Meist gibt es Germknödel, Kaiserschmarren, Spaghetti, Tiroler Gröstl, Pommes, Topfenstrudel mit Vanillesauce und auch Burger und Pizza sind schon im Menüplan unserer Berghütten eingekehrt. Als ich eines Tages einen Gusto auf Salat hatte, musste ich bis ins Tal fahren, um eben mal etwas Gesundes zu finden.

Diesmal hatten wir unseren Winterurlaub auf Anfang Dezember vorverlegt, davon werde ich noch zu einem späteren Zeitpunkt berichten. Wir konnten Idylle, Ruhe, Stille und viel Entspannung finden – nur keinen echten Schnee – und falls wir ausgehen hätten wollen, wäre sogar eine Apres-Schi-Bar: die Tenne – wie sie ja überall heißt – geöffnet gewesen.

Deswegen fahren wir heuer kurzfristig auf Winterurlaub – falls sich doch noch ein wenig echter Schnee zu uns verirrt und wenn nicht, wird´s wieder ein Winterwanderurlaub, der mir mittlerweile schon fast genauso gut gefällt.

Ich wünsche euch schöne, sportliche und erholsame Weihnachtsferientage auch ohne Schnee

Gelly

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